Transformative Politikansätze zur Krise
Zum Start des Projektes sagte Gerhard Schick, Vorstand der Bürgerinitiative Finanzwende: „Klimakatastrophe, Finanzcrash und Pandemie, wir leben in einem Zustand ständiger Krisen. Ob sich jedoch Schocks wie ein neuartiger Virus oder einen Aktiencrash zu wirtschaftlichen und sozialen Krisen entwickeln, liegt in unserer Hand.“
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung sagte: „Die globale Corona-Pandemie hat schlagartig offenbart, wie verwundbar Gesellschaften sind: Wir sind auf plötzliche Schocks kaum vorbereitet. Krisen sind Momente der Entscheidung. Sie eröffnen Möglichkeiten tiefgreifenden Wandels. Das Projekt Transformative Responses will in der aktuellen Krise mit klugen Vorschlägen mithelfen, die Weichen für eine sozialökologische Transformation zu einer gerechten, nachhaltigen und resilienten Wirtschaft zu stellen."
Die kumulierten Krisen werden nur durch deutlich mutigere Politikansätze und sehr viel gezieltere Finanzierungspakete zu bewältigen sein. Die EU muss nun die notwendige Konsequenz zeigen, vor allem aber die Bundesregierung endlich über ihren ideologischen Schatten springen – zum Beispiel europaweit den sogenannten Corona-Bonds zustimmen und in Deutschland die Energiewende wiederaufnehmen und vollenden. Das lässt sich auch mit einem europäischen Green Deal verbinden – einer Investitionsoffensive in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und CO2-freie Mobilität.
Hinreichende Finanzmittel für diese riesigen Aufgaben lassen sich in fairer Lastenverteilung dort auftreiben, wo sie bislang für Instabilität und immanente Krisen gesorgt haben: Zum Beispiel über eine konsequente Finanztransaktionssteuer, die diesen Namen auch verdient.
Das Projekt "Transformative Responses to the Crisis" der Bürgerbewegung Finanzwende und die Heinrich-Böll-Stiftung zielt darauf ab, in einem internationalen Netzwerk von Organisationen und Wissenschaftler/innen über mehrere Jahre transformative Antworten auf die gegenwärtige Krise zu entwickeln, und dabei Finanzmärkte, Ökologie und Ungleichheit zusammenzudenken. Forschung und Debatten zu den drei Krisenbereichen sollen gebündelt und fokussiert werden, um Akteurinnen und Akteure aus diesen Feldern zu vernetzen und sie für gemeinsame Impulse und Arbeit an der sozial-ökologischen Transformation zu gewinnen.
Die konkreten Projekte und Vorschläge werden sowohl politischen Entscheidungsträger*innen wie auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen in der politischen Umsetzung vorangetrieben.
Im Rahmen des Projekts wurde bereits gemeinsam mit dem Forum New Economy die Konferenz "The Corona economic shock, the short-term urgency and long-term prospects" zum dem von der Pandemie ausgelösten wirtschaftlichen Schock organisiert. Der heutige Aufruf der Ökonom*innen und Organisationen bildet zugleich den Auftakt des Projekts.
„Transformative Responses“ wird außerdem unterstützt von der Hans-Böckler-Stiftung, der Open Society Foundation, der Fondation Charles Léopold Mayer pour le Progrès de l’Homme und den Partners for a new Economy.
Aktuelle Informationen zu neuen Publikationen und anstehenden Veranstaltungen im Rahmen des Projekts finden Sie der Website von „Transformative Responses to the crisis“. Dort können Sie auch den Newsletter des Projekts abonnieren.
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