BI: Vom Dashboard zur Data Experience
Eine Flut von unstrukturierten Daten überschwemmt fast alle Unternehmensbereiche. Aus ihnen einen Nutzen zu ziehen, fällt den Verantwortlichen nicht immer ganz leicht. Gleichzeitig steht jedoch außer Frage, dass sich Unternehmen enorme Vorteile verschaffen können, wenn sie datenbasierte Entscheidungsprozesse implementieren. Manch ein Unternehmen kämpft noch mit dieser Herausforderung. Andere sind bereits weiter: Sie stehen vor der Frage, wie eine BI-Strategie aussehen muss, die auch in fünf Jahren noch funktioniert.
Tunnelblick aufs Dashboard
Der erste BI-Evolutionsschritt besteht darin, die verfügbaren Daten nutzbar zu machen und für unterschiedliche Anwendergruppen aufzubereiten. Reports und Dashboards sind hierbei weiterhin die typische Form. Doch auf dem Weg zu datengestützten Entscheidungen sind diese beiden Formate letztlich nur ein Zwischenschritt. Den Rest der Strecke muss der Nutzer selbst gehen: Er muss sich die Daten auf dem Dashboard aufmerksam anschauen, sie in den Kontext seiner aktuellen Aufgabe setzen, daraus entsprechende Schlüsse ziehen und sein Handeln nach ihnen ausrichten. Business Intelligence birgt nur dann einen Mehrwert, wenn Nutzer all das tun.
Schon aus diesem Grund lohnt es sich, weiterzudenken. Gibt es Lösungen, die intuitiver funktionieren und den Nutzern weniger Eigenleistung aufbürden? Bereits jetzt setzen mehr und mehr Unternehmen auf neue Konzepte.
Zeit für den nächsten Evolutionsschritt
Die Analysten von Forrester haben sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Sie sprechen von „Systems of Insight“. Gemeint sind damit Systeme, die Unternehmen helfen, über Dashboards und Reports hinauszugehen, indem sie zwischen Datenwissen und konkretem Geschäftsbetrieb eine Brücke bauen. Sie vermitteln Insights nicht nur in Form von Dashboards und Reports, sondern betten sie unmittelbar in Geschäftsprozesse und die dabei eingesetzte Software ein.
Dabei kristallisieren sich drei verschiedene Formen heraus:
- Integrierte Insights: Der Online-Bezahldienst Stripe etwa zeigt Nutzungsdaten einzelner Kunden direkt in Salesforce an. Das hilft Vertrieblern, deren Herausforderungen unmittelbar präsent zu haben, ohne vorher von Hand recherchieren zu müssen. Hier werden kontextuelle Informationen direkt in dem Tool bereitgestellt, das die Mitarbeiter ohnehin alltäglich nutzen.
- Datengetriebene Workflows: Die Vertriebsplattform SalesLoft bietet einen datengestützten Customer Health Tracker an, der Kundenbetreuer informiert, wenn sich die Beziehung zu einem Kunden verschlechtert. Um eine möglichst schnelle Reaktion zu erlauben, werden außerdem E-Mail-Entwürfe für eine Kontaktaufnahme zum betroffenen Kunden automatisiert bereitgestellt. Hier geht es also darum, die Effizienz der Betriebsabläufe zu steigern und Daten als Entscheidungsgrundlage für automatisierte Abläufe bereitzustellen.
- Eigenentwicklungen auf Basis von BI-Plattformen: Anbieter aus allen Bereichen haben Software entwickelt, die Daten heranzieht, um ihren Nutzern das Leben zu erleichtern. Man denke etwa an Booking-Seiten im Internet, die es ermöglichen, die besten Preise für Hotels oder Flüge zu finden. Solche Eigenentwicklungen basieren oft auf leistungsstarken Datenplattformen.
Data Experiences statt Dashboards
Die Beispiele zeigen, in welche Richtung BI sich entwickelt. Dashboards und Reports sind Formate, die in bestimmten Fällen weiterhin gute Dienste leisten. Insgesamt wird BI jedoch zunehmend integrierter, nahtloser und damit nutzerfreundlicher. Bereits heute ist für Laien häufig gar nicht mehr ersichtlich, wo BI-Technologie ins Spiel kommt, denn sie fügt sich effizient in bestehende Software und Betriebsabläufe ein. An die Stelle von Dashboards treten Data Experiences, die dem jeweiligen Nutzer und seinen Aufgaben oder Herausforderungen perfekt auf den Leib geschneidert sind.
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