Corona-Krise: ein Motor für Verbesserungsvorschläge
Das Team in den Kraftwerken produziert rund 350 – 450 Tonnen Dampf pro Stunde. Das erfordert viele intensive Absprachen der einzelnen Gewerke untereinander und häufig schnelle Reaktionen, um zum Beispiel bei Bedarf einen Ersatzkessel hochzufahren. In der aktuellen Ausnahmesituation gilt es, alle persönlichen Absprachen durch telefonische zu ersetzen. Das benötigt mehr Zeit. Auch in der Messwarte arbeiten die Mitarbeiter anders als sonst und zwar mit zwei Meter Abstand.
Ausnahmesituation als Motor für Verbesserungen
Die Stimmung beim Arbeiten in den Kraftwerken ist durchaus etwas angespannt. Doch obwohl es gilt, Abstand zu halten, wachsen die Mitarbeiter in dieser herausfordernden Situation – im übertragenen Sinne – enger zusammen: Sie entwickeln fortlaufend Ideen für Verbesserungen in den Prozessen. So kamen viele konstruktive Vorschläge, wie man sich bei der Arbeit gut aus dem Weg gehen kann, von den Mitarbeitern selbst. Die Erlaubnis-scheine für gefährliche Arbeiten beispielsweise werden jetzt auf einem Tisch vor der Messwarte gestapelt – dort können sie jederzeit abgeholt werden, ohne persönlichen Kontakt. Die Absprachen über die Arbeiten werden dann telefonisch getroffen. „Die Krise erweist sich förmlich als Motor für Verbesserungsvorschläge – und es steht jetzt schon fest, dass wir manches dauerhaft beibehalten werden“, sagt Lohmann.
Seine Aufgabe sieht er jetzt besonders darin, genau hinzuhören und die Ideen auch umzusetzen. Dafür hat er den heißen Draht zu seinem Team in regelmäßigen Telefonkonferenzen mit der Früh- und der Spätschicht. „Wir müssen das Arbeiten für die Mitarbeiter hier jetzt so angenehm und risikoarm wie möglich gestalten“ betont er. Wichtig ist für ihn auch, die persönlichen Ressourcen der Kollegen im Blick zu behalten. Schichtarbeit ist anstrengend – und die Ausnahmesituation zusätzlich fordernd. Da ist es für ihn doppelt wichtig, dass jeder ausreichend Erholungsphasen zwischen den Schichten hat und genug Schlaf bekommt.
Lohmann selber arbeitet mal im Chempark und mal mobil von zu Hause aus. Dabei wechselt er sich mit seinem Betriebsassistenten ab, so dass immer einer von ihnen vor Ort im Kraftwerk ist. Auch die beiden Betriebsmeister, die sonst in einem Büro sitzen, arbeiten nach diesem Modell. Von zu Hause aus arbeiten außerdem alle technischen Sachbearbeiter. Und so können die Schichten komplett vom Rest des Teams isoliert tätig sein – und sind dadurch noch besser geschützt. „Dass alles so gut läuft, kommt durch das unglaubliche Engagement des Teams zustande“, betont Lohmann. „Ich finde, die Mannschaft hat ein großes Dankeschön verdient.“
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