Deutsche Leberstiftung zum Tag der Organspende: mehr Lebertransplantationen im ersten Quartal
Nach der öffentlichen Diskussion über eine Organspende-Reform um den Jahreswechsel 2019/2020 meldete die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für Januar 2020 mit 740.000 Anforderungen von Organspendeausweisen im Vergleich zu vorangegangenen Monaten eine Verdoppelung der Bestellungen. Offensichtlich hatten die Debatten dazu geführt, dass sich mehr Menschen über das Thema Organspende informierten und ihre persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende dokumentieren wollten. Auch die Zahl der postmortalen Organspenden in Deutschland hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 zugenommen: Die aktuellen Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zeigen mit insgesamt 260 postmortalen Organspendern einen Zuwachs von 16,1 Prozent und mit 804 transplantierten Organen einen Anstieg um 12,6 Prozent – jeweils im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Dass auch die Zahl der transplantierten Lebern, die derzeit in Deutschland nach Nieren den zweiten Platz der am häufigsten für Organspenden benötigten Organe belegen, im ersten Quartal 2020 angestiegen ist, freut den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Leberstiftung, Professor Dr. Michael P. Manns: „In den ersten drei Monaten stieg die Zahl der postmortal gespendeten Lebern im Vergleich zu 2019 um 20,5 Prozent. So konnte in diesem Zeitraum bei 224 Menschen das dringend benötigte lebenswichtige Organ Leber transplantiert werden. Diese Zahlen können als positives Zeichen für die Entwicklung der Bereitschaft zur Organspende in Deutschland gewertet werden.“
Bezugnehmend auf die derzeitige Pandemie, die durch die Ausbreitung des Corona-Virus (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2, SARS-CoV-2) und der durch das Virus ausgelösten Atemwegserkrankung COVID-19 (Coronavirus disease 2019) verursacht wird, erklärt Professor Manns: „Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts gehören Menschen mit einer Lebererkrankung zur Gruppe der COVID-19-Risikopatienten. Speziell Lebertransplantierte sind durch die medikamentöse Immunsuppression in höherem Maße infektionsgefährdet. Diese Personengruppen sollten unbedingt die aktuellen Empfehlungen zur Infektionsprophylaxe konsequent einhalten.“
Wie wichtig die Einhaltung der aktuellen Maßnahmen wie beispielsweise die Reduzierung von persönlichen Kontakten ist – und dass dies mit dem Motto des Tages der Organspende „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ in Einklang gebracht werden kann – weiß auch Egbert Trowe. Als stellvertretender Vorsitzender „Lebertransplantierte Deutschland e. V.“ und selbst Lebertransplantierter, ist er Mitorganisator und Teilnehmer der Aktion „Geschenkte Lebensjahre“, die beim Tag der Organspende seit einigen Jahren ein fester Programmteil ist. Zur Absage der zentralen Großveranstaltung, die in Halle (Saale) geplant war, sagt Trowe: „Auch wenn der Tag der Organspende in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausschließlich von virtuellen Events und Aktionen in sozialen Netzwerken begleitet wird, stehen der Dank gegenüber allen Organspendern und ihren Angehörigen sowie die Aufklärung über sämtliche Themenbereiche, die mit einer Organspende verbunden sind, am 6. Juni 2020 bundesweit im Fokus. Vielleicht hat die aktuelle Pandemie den Effekt, dass sich mehr Menschen die Zeit nehmen, sich mit dem wichtigen Thema Organspende auseinanderzusetzen und sich zu entscheiden. Jeder Mensch, der sich entschieden hat und dies in einem Organspende-Ausweis dokumentiert, bewahrt im Ernstfall seine Angehörigen davor, diese Entscheidung für ihn treffen zu müssen.“
Die Deutsche Leberstiftung bietet ein Informationsfaltblatt zum Thema „Leber und Transplantation“ an. Bestellmöglichkeiten und Download auf der Serviceseite unter www.deutsche-leberstiftung.de.
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