Eintracht Frankfurt in der Frauen-Bundesliga: Start einer neuen Ära
Am heutigen Dienstag unterzeichneten die Eintracht-Vorstände Axel Hellmann, Fredi Bobic und Oliver Frankenbach sowie Vereinspräsident Peter Fischer gemeinsam mit Siegfried Dietrich, Manager des 1. FFC Frankfurt seit der ersten Stunde, und dem FFC-Vorstand Jürgen Ruppel den Fusionsvertrag. Somit tragen ab dem 1. Juli 2020 die Teams des 1. FFC Frankfurt den Eintracht-Adler auf der Brust und treten unter dem Dach von Eintracht Frankfurt an.
Von der SG Praunheim über den 1. FFC zur Eintracht: Frauenfußball auf höchstem Niveau
Im August 1998 ging der 1. FFC Frankfurt aus der Frauenfußball-Abteilung der SG Praunheim hervor und übernahm zum 1. Januar 1999 die Lizenz des Frankfurter Stadtteilvereins, der seit der Gründung der Frauen-Bundesliga 1990 an allen Spielzeiten teilgenommen hatte. Mit dem erstmaligen Gewinn des Doubles in der Saison 1998/99 begann die Erfolgsgeschichte des Frauenfußballs in der Mainmetropole. Sieben Deutsche Meisterschaften, neun DFB-Pokalsiege und vier Titel in der UEFA Champions League konnte der 1. FFC seither erringen. Damit gehören die Frankfurterinnen zu den erfolgreichsten Frauenfußballvereinen in Europa. Mit mehreren Zuschauerrekorden, fortschreitender Professionalisierung und sportlichen Meilensteinen hat der 1. FFC in den vergangenen beiden Jahrzehnten dazu beigetragen, den Stellenwert des Frauenfußballs signifikant zu erhöhen und weltweit Maßstäbe zu setzen.
Mädchenfußball im Zeichen des Adlers: Professionalität von der Jugend an
Unter dem Dach von Eintracht Frankfurt soll diese Erfolgsgeschichte mit neuem Geist belebt und mit optimaler Struktur gemeinsam neue Ziele erreicht werden. Dazu bündeln beide Frankfurter Vereine ihre Aktivitäten im Frauen- und Mädchenfußball. Die Besonderheit der Zusammenführung der Nachwuchsteams ist die Gelegenheit, in verschiedenen Altersbereichen Mannschaften in der jeweils höchsten Mädchen- sowie einer adäquaten Juniorenspielklasse melden zu können. Mit Blick auf die Erhöhung der Intensität des Wettkampfs ergibt dies eine optimale Voraussetzung für talentierte Spielerinnen, insbesondere für Kaderspielerinnen der U-Nationalmannschaften. Durch das vorhandene Verbundsystem zwischen der Carl-von-Weinberg-Schule als Eliteschule des Fußballs mit Internatsanschluss und der Mädchenabteilung in Verbindung mit dem Nachwuchsleistungszentrum ist zudem eine perfekte Voraussetzung für eine duale Karriere geschaffen, die einen besonderen Anreiz für nationale Toptalente bietet.
Die Eintracht-Frauen: Spitzenfußball am Brentanobad
Das Frauen-Bundesliga-Team ist mit zahlreichen Nationalspielerinnen verschiedener Länder gespickt und belegt in der aktuellen Saison drei Spieltage vor Schluss den vierten Platz. Die zweite FFC-Mannschaft hat nach dem Saisonabbruch in der Zweiten Bundesliga die Klasse gehalten. Diese beiden Teams werden in die Fußball AG integriert und ihre Heimspiele wie bisher am Brentanobad im Frankfurter Stadtteil Rödelheim bestreiten. Geplant ist weiterhin, die Spielberechtigungen der drei weiteren Mannschaften des FFC und der Eintracht zu übernehmen und somit bis zu fünf Frauenteams in den fünf höchsten Ligen für die Saison 2020/21 zu melden. Der Frauenbereich unterhalb der Bundesliga-Teams und der Mädchenbereich bleiben wie bisher unter der Federführung des Vereins.
Ein wichtiger Baustein der Fusion ist der langjährige Trikotsponsor des 1. FFC Frankfurt, Lotto Hessen, der gleichzeitig auch Premium-Partner der Eintracht Frankfurt Fußball AG ist. Lotto Hessen ist seit der Vereinsgründung beim 1. FFC Frankfurt Partner und hat mit seinem gezielten Engagement und Blick auf das Fusionskonzept in der „Verlobungszeit“ unterstützt und begleitet.
Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG, sagt: „Der 1. FFC hat die Geschichte des deutschen Frauenfußballs in den vergangenen 20 Jahren geprägt wie kein anderer Klub und Frankfurt zu einem herausragenden Standort für den nationalen und internationalen Frauenfußball werden lassen. Dies in einem veränderten Wettbewerbsumfeld zu erhalten, sehen wir für Frankfurt und Hessen, aber auch für den deutschen Spitzenfußball der Frauen als wichtige Aufgabe an.“
Peter Fischer, Präsident des Eintracht Frankfurt e.V., erinnert sich noch gut an die Anfänge des Frauenfußballs bei der Eintracht: „Wir haben im Jahr 2004 mit einer einzigen Frauen-Mannschaft begonnen. Mit Blick auf die gemeinsame Zukunft möchten wir die erfolgreiche Arbeit des 1. FFC und der Eintracht im Frauen- und Mädchenfußball fortsetzen und weiter professionalisieren. Unter dem Dach des Vereins verfügen wir künftig über eine Vielfalt an Mannschaften, die eine breite Basis in der gesamten Region bildet. Außerdem können wir durch die Zusammenführung der beiden U17-Bundesliga-Teams eine hohe Qualität an eigenem Nachwuchs bieten, um Talente nachhaltig an die Bundesliga-Mannschaften heranzuführen.“
Siegfried Dietrich, Manager des 1. FFC Frankfurt, freut sich auf die neue Ära im Frankfurter Frauenfußball: „Ich bin ausgesprochen glücklich und dankbar, dass der ‚Hochzeitsvertrag‘ mit Eintracht Frankfurt nach einer langen und sehr fokussierten Vorbereitungszeit unterzeichnet ist. Damit geht für uns ein Traum in Erfüllung, nach mehr als zwei Jahrzehnten FFC-Erfolgsgeschichte genau zum richtigen Zeitpunkt unser Know-how, aber auch die Mitarbeiter, Mitglieder und unsere Fans in das Fahrwasser der großen Eintracht-Familie und damit in ein starkes, neues Zuhause mitnehmen zu dürfen. Die Unterschrift unter die Fusionsvereinbarung ist aber auch ein historischer und richtungsweisender Moment, der nicht nur unserem Lebenswerk eine Zukunft mit neuen Zielen ermöglicht, sondern auch für die Perspektive des deutschen Vereinsfrauenfußballs und die Wettbewerbsattraktivität der Frauen-Bundesliga ein interessantes Signal geben wird. Klar, dass bei dem Übergang und den Emotionen rund um die letzten Auftritte im FFC-Trikot auch ein wenig Wehmut mitspielt. Aber die Vorfreude auf neue Ziele und ein neues Zeitalter des Frankfurter Frauenfußballs überwiegen deutlich!“
Weitere Infos und Details gibt Eintracht Frankfurt zeitnah bekannt.
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