Gesundheit & Medizin

Fit nach der Corona-Welle – wissenschaftliche App gegen Bewegungsmangel

Bewegung ist wichtig für die Gesundheit, das ist nichts Neues. Und viele Menschen möchten sich mehr bewegen, was insbesondere in der Zeit der Corona-Restriktionen bei Vielen auf der Strecke geblieben ist. Denn wenn die üblichen Routinen und Gelegenheiten zur Bewegung – wie beispielsweise Wege zur Arbeit, der Besuch von Sportvereinen oder auch der Joggingpartner, der für Motivation sorgt – wegfallen, ist es schwer, sich zu motivieren. Umso wichtiger ist es, jetzt mit neuen Zielen wieder in Schwung zu kommen.

An der Universität Duisburg-Essen erforscht und entwickelt die interdisziplinäre Forschergruppe „Personal Analytics“ im gleichnamigen BMBF-geförderten Projekt seit rund fünf Jahren technische Systeme zur Förderung einer gesundheitsbewussten Lebensweise.

Im Rahmen dieser Arbeit ist unter Federführung der Kognitionswissenschaftlerin Katja Herrmanny die App „My Exercise Tracker“ entstanden. Sie soll zu mehr Bewegung motivieren. Neben Sport sind Aktivitäten wie Gartenarbeit, das Spielen mit Kindern oder Pflege von Angehörigen ebenso Teil der App. Alltagsaktivitäten gehen sonst gerne unter, sind aber ein wichtiger Teil unseres Bewegungspensums.

Anders als gängige Aktivitäts-Tracking-Apps setzt die Motivationsstrategie von „My Excercise Tracker“ bereits bei der Zielsetzung an. Denn nur wenn das gesetzte Ziel herausfordernd, aber nicht überfordernd ist, kann es auch motivieren, so Herrmanny.

Dass eine passende Zielhöhe von Person zu Person unterschiedlich ist, liegt auf der Hand. Aber auch die aktuellen Umstände wie Wetter, Trainingspartner oder geschlossene Sporthallen spielen eine große Rolle. „My Exercise Tracker“ berücksichtigt beides. Hierfür entwickelten die Forscher einen komplexen Algorithmus, der jede Woche eine individuelle Zielempfehlung berechnet. Das Rechenverfahren ist so angelegt, dass es langfristig zur Bewegungssteigerung hinführen soll, aber Schwankungen explizit mit einplant. Das Verfahren soll nun unter Realbedingungen getestet werden. Wer die App „My Exercise Tracker“ nutzt, unterstützt die Forscher dabei, indem bestimmte Daten wissenschaftlich ausgewertet werden. Der Schutz persönlicher Daten wird dabei großgeschrieben.

Die App richtet sich an alle, die langfristig ihre körperliche Aktivität steigern und gleichzeitig zur wissenschaftlichen Forschung beitragen möchten. Dazu reicht es aus, die App herunterzuladen und zu aktiv zu nutzen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wer zusätzliches Feedback geben möchte, kann damit weiteren Einfluss auf die Verbesserung des Verfahrens nehmen. „My Exercise Tracker“ gibt es als Android-App kostenlos im Google Play Store.

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Katja Herrmanny
Personal Analytics – Universität Duisburg-Essen
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