Geld für Morgen
Eberhard Brandes, Vorstand WWF Deutschland, kommentiert:
„Kanzlerin Angela Merkel und die gesamte Bundesregierung können es nicht ignorieren: Millionen Menschen, hunderte Organisationen und Verbände, Wissenschaft und Wirtschaftsweise – sie mahnen an: Die milliardenschweren Investitionen zur wirtschaftlichen Erholung müssen die Herausforderungen der Zukunft im Auge haben, statt klima- und naturzerstörende Strukturen auf Jahrzehnte weiter zu zementieren. Die Klimakrise und der katastrophale Verlust der Artenvielfalt pausieren nicht wegen der Covid-19-Krise. Die junge Generation wird den Preis für die Konjunkturpakete bezahlen, deshalb dürfen die Gelder nicht die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage befeuern.
Die Corona-Pandemie zeigt: Ohne eine intakte Natur als unsere Lebensgrundlage geht es nicht. Der Erhalt der biologischen Vielfalt sollte Grundlage eines langfristig wirkenden Konjunkturpaketes sein. Unsere Wirtschaft muss grundlegend umsteuern, um in planetaren Grenzen Wohlstand zu schaffen. Emissionsfreie Mobilität, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und effiziente Industrieprozesse sind zukunftsfähig. Erneuerbare Energien und geschlossene Kreisläufe für Ressourcen sind die Motoren und Treiber der kommenden Wirtschaft. Die Bundesregierung muss mit den Konjunkturpaketen jetzt die Leitplanken für eine beschleunigte Transformation setzen. Wir haben die einmalige Chance, Arbeitsplätze zu sichern und gleichzeitig Impulse für zukunftsfähige Weiterentwicklung vieler Wirtschaftssektoren zu setzen. Das schließt versteckte Subventionen in überholte Energieträger aus. Und auch eine zweite Abwrackprämie für Autos mit Verbrennungsmotoren wäre Gift für das Klima und Gift für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Das Ausspielen von Ökologie und Ökonomie funktioniert nicht mehr. Unsere Wirtschaft wird nur im Einklang mit Natur und Umwelt in Zukunft widerstandsfähig gegen Schocks wie der Covid-19-Pandemie aufgestellt sein. Die Konjunkturpakete müssen auf die Begrenzung der Erderhitzung, den Schutz der Artenvielfalt und den Umbau der Landwirtschaft nach ökologischen Gesichtspunkten einzahlen.“
WWF Deutschland
Reinhardtstr. 18
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 311777-0
Telefax: +49 (30) 311777-603
http://www.wwf.de
Pressestelle WWF
Telefon: +49 (30) 311777-467
E-Mail: julian.philipp@wwf.de