Häufige Rückenbeschwerden verstehen, vorbeugen und behandeln
Nackenschmerzen
Der Griff in den verspannten Nacken gehört für viele zum Alltag. Schuld daran sind Muskelverspannungen und -verhärtungen im Bereich der oberen Brustwirbelsäule und der Halswirbelsäule. Die Schmerzen in der Nackenregion entstehen durch eine ungünstige Körperhaltung beim Arbeiten oder durch intensives Nutzen des Smartphones. Tipp: Überprüfen Sie beim Arbeiten und am Smartphone regelmäßig Ihre Haltung. Senken Sie öfter mal den Blick zum Handy, anstatt den Kopf. Ratsam ist es, die Rückenmuskulatur mit Übungen zu kräftigen, um Beschwerden vorzubeugen. Ebenso essentiell ist ein rückenfreundlicher Arbeitsplatz – wie etwa ein Bürostuhl, der dynamisches Sitzen ermöglicht. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch erlaubt gelegentliches Stehen.
Hexenschuss
Anders als Nackenbeschwerden macht sich der sogenannte Hexenschuss sehr plötzlich und nach einer falschen Bewegung bemerkbar. Und obwohl er meist so schnell geht, wie er kam, fürchten viele diesen Schmerz. Grund sind verschobene beziehungsweise blockierte Wirbelgelenke oder muskuläre Verspannungen. Das Problem: Aufgrund der starken Schmerzen nehmen Betroffene eine Schonhaltung ein, die die Beschwerden weiter verstärkt. Sinnvoller ist die sogenannte Stufenlagerung, um die schmerzende Muskulatur zu entlasten. Legen Sie Rücken und Kopf flach auf einer weichen Unterlage ab. Knie und Unterschenkel liegen auf einem Stuhl. Knie- und Hüftgelenke sollten einen rechten Winkel bilden. Außerdem wichtig: Statt sich auf die Couch zu legen, sollten Betroffene den alltäglichen Aufgaben so gut wie möglich nachzugehen. Wer sich bewegt, ist nachweislich schneller wieder fit. Auch Wärme lindert Schmerzen, weil sie die verkrampfte Muskulatur entspannt. Sinnvoll sind Auflagen mit konstant therapeutischer Wärme. Eine leichte Massage beim Physiotherapeuten ist ebenfalls empfehlenswert. Vorbeugen kann, wer sich im Alltag ausreichend bewegt und Fehlhaltungen vermeidet.
Bandscheibenvorfall
Eine weitere häufige Ursache für Rückenbeschwerden ist ein Bandscheibenvorfall. Und das nicht ohne Grund: Bei über der Hälfte aller 40-Jährigen sind Abnutzungen der Bandscheiben sichtbar. Im hohen Alter sind bereits 90 Prozent aller Menschen betroffen. Kommt es zum Bandscheibenvorfall, tritt der Gallertkern der Bandscheibe durch den Faserring, der ihn umgibt und drückt auf einen Nerv. Das kann starke Schmerzen und ein Taubheitsgefühl in den Extremitäten verursachen. Typische Symptome sind beginnende Lähmungserscheinungen und Kribbeln in Armen und Beinen. Sind die Lendenwirbel betroffen, können Patienten sich kaum noch auf Ferse oder Zehenspitzen stellen. Bei einem Vorfall in der Halswirbelsäule können Finger und Arme taub werden. Bandscheibenvorfälle können jedoch auch harmlos und fast ohne Symptome verlaufen. In mehr als 90 Prozent der Fälle ist keine Operation nötig, sondern eine konservative Therapie ausreichend. Dazu zählen in der Regel eine Kombination aus Schmerzmedikation, lokaler Infiltrationsbehandlung (Spritzen), leichter Bewegung und Physiotherapie. Entspannungsübungen und Wärmeanwendungen tun dem Rücken gut. Ausreichend Bewegung sowie die Vermeidung von Fehlhaltungen und Übergewicht sind sinnvoll. Weitere Informationen rund um den Bandscheibenvorfall gibt es unter www.agr-ev.de/blog/vorsicht-bandscheibenvorfall
Hinweis: Starke und wiederkehrende Beschwerden können auf ernsthafte, unter Umständen dringend behandlungsbedürftige Krankheiten hinweisen. Suchen Sie in diesem Fall und bei Unsicherheit einen Arzt auf.
Über die AGR
Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. arbeitet seit 25 Jahren daran, ein Bewusstsein für die Bedeutung rückengerechter Verhältnisse zu schaffen. Eine wichtige Entscheidungshilfe für Verbraucher stellt das AGR-Gütesiegel "Geprüft & empfohlen" dar. Alltagsgegenstände, die von unabhängigen medizinischen Gremien als besonders rückenfreundlich eingestuft werden, können mit dem renommierten Siegel ausgezeichnet werden.
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