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Keine Ausreden – Schöner Verkehren

Changing Cities startet heute zusammen mit ACV, BVG, Fuß e.V., der Berliner Polizei und VCD die Social-Media-Kampagne #SchönerVerkehren, die Konflikte im Straßenverkehr neu erzählt. In kurzen Clips wird das Verhalten auf der Straße in die Welt eines Schwimmbads übertragen. Denn das Verhalten, das im Straßenverkehr gängig oder akzeptiert ist, wirkt in einem anderen Umfeld als geradezu „egoistisch“ oder normverletzend.

Der Platz auf den deutschen Straßen ist eng, der Ton wird immer rauer. Um eine Ausrede ist niemand verlegen, wenn man doch nur kurz, einmal oder ganz schnell eine Ausnahme macht und bestehende Regeln bricht. Der erste Spot der Kampagne #SchönerVerkehren widmet sich einem Verhalten, das viele stört und die Verkehrsteilnehmer*innen enorm polarisiert: Rotlichtverstöße. Während viele Verkehrsteilnehmer*innen angeben, Rotlichtverstöße wahrgenommen zu haben, ist die Anzahl derjenigen, die zugeben, bei Rot gefahren zu sein, verschwindend gering.

„Rotlichtverstöße sind so polarisierend, weil die Wahrnehmung des Fehlverhaltens so unterschiedlich ist. Wer ordnungsgemäß in seinem Pkw an einer Ampel wartet, kann mit voller Aufmerksamkeit verfolgen, wie ein*e Radfahrende*r über Rot fährt. Tatsächlich werden aber die weitaus meisten Verstöße durch Autofahrer*innen begangen. In Berlin sind es 77 Prozent der geahndeten Rotlichtverstöße; die Radfahrenden machen tatsächlich nur einen Anteil von 22 Prozent aus. Mit der Kampagne #SchönerVerkehren zeigen wir, wie asozial und gefährlich dieses Verhalten eigentlich ist – egal, von wem es ausgeht“, so Yvonne Hagenbach, Kampagnenleiterin von Changing Cities.

Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) gefördert und läuft bis November 2020. Das Ziel der Kampagne ist, eine andere Perspektive auf das Verhalten auf der Straße anzubieten, um für die Belange anderer Verkehrsteilnehmer*innen zu sensibilisieren. Nicht regelkonformes Verhalten, das man vielleicht als gefahrlos oder als Kavaliersdelikt einstuft, stellt für andere bzw. für einen selber oft eine tatsächliche Gefahr dar. Da hilft auch die beste Ausrede nicht.

„Die Kampagne Schöner Verkehren versteht Verkehrsverhalten als soziale, kommunikative Handlungen. Die Frage ist, warum wir im Straßenverkehr Verhalten an den Tag legen, das wir in nahezu allen anderen Kontexten nicht akzeptieren würden: Auf der Straße sind wir aggressiver und egoistischer als in anderen Situationen. Das wollen wir mit der Kampagne zeigen. Unser Wunsch ist, dass jede*r die Bedürfnisse anderer Verkehrsteilnehmender kennt und anerkennt“, kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.                                                           

Über den Changing Cities e.V.

Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

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