Medien

Medien dürfen Lebenswirklichkeit ihrer Zuschauer nicht missachten

Klare Inhalte statt falscher Sprache – das fordert der Verein Deutsche Sprache (VDS) von den Medien. „Journalisten und Moderatoren müssen sich wieder auf die Qualität ihrer Inhalte besinnen und aufhören, die deutsche Sprache durch falsche Konstrukte zu zerstören“, fordert Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des VDS, „das Aufdrängen künstlicher Gendersprache – vor allem im öffentlich-rechtlichen Fernsehen – muss ein Ende haben.“ Anlass ist die kommende Sendung der Politik-Journalistin Anne Will (ARD). Will verwendet in ihren Sendungen mitunter Gendersprache und stellte in der vergangenen Woche einen ihrer Gäste als Präsidenten des „Bundes der Steuerzahler(pause)innen“ vor. In der Grammatik der deutschen Sprache kommt eine solche Regel jedoch nicht vor. „Frau Will geht davon aus, dass jeder ein solches Sprachdiktat annimmt; sie spielt Pippi Langstrumpf und macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt“, kritisiert Krämer, „das führt zu inhaltlichen Missverständnissen und grenzt andere Menschen aus.“

„Die öffentlich-rechtlichen Sender haben einen Bildungsauftrag“, so Krämer, „diesem werden sie nicht gerecht, wenn sie die amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung verbiegen. Zudem ignorieren sie die Mehrheit ihrer Zuschauer, die mehrfach deutlich gemacht haben, dass sie gegenderte Sprache nicht wollen.“ Zuletzt hatte eine Umfrage der Welt am Sonntag eine deutliche Ablehnung der Gendersprache ergeben. „Es muss Schluss damit sein, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Rezipienten eine Sprache aufdrücken, die nicht ihrer Lebenswirklichkeit entspricht“, fordert Krämer.

Geschlechtergerechtigkeit ist auch für den VDS ein wichtiges und richtiges Ziel – die äußeren Eingriffe in die gewachsene Sprache haben jedoch nichts mit Gerechtigkeit der Geschlechter zu tun. Wer Gerechtigkeit haben möchte, muss echte Probleme angehen, wie z. B. gleichen Lohn für gleiche Arbeit, eine stärkere Förderung von Frauen in Führungspositionen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

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