Neue Wasserstoffstrategie hilft bei Ausstieg aus Öl und Erdgas – aber ignoriert höhere EU-Klimaziele
Besonders positiv bewertet Germanwatch die klare Priorisierung von grünem Wasserstoff. Bals: „Es kann internationale Signalwirkung entfalten, wenn die Bundesregierung nun zu Hause, in Europa und in internationalen Foren den Elektrolyseweg vorantreibt." Während heute verwendeter Wasserstoff vor allem auf Erdgas basiert, wird grüner Wasserstoff mithilfe von erneuerbarem Strom und dem Elektrolyseverfahren aus Wasser gewonnen und stellt damit die klimafreundlichste Wasserstoffoption dar. Im künftigen Energiesystem spielen Wasserstoff und seine Folgeprodukte vor allem dort eine Rolle, wo die direkte Elektrifizierung von Prozessen und Aktivitäten schwierig ist. Das gilt insbesondere für Teile der Industrie, den Luft- und See- sowie eventuell auch den Lkw-Verkehr.
Öl- und Gas-Handelsbeziehungen zu Partnerschaften für klimaneutralen Wasserstoff und Strom weiterentwickeln
Mit der neuen Strategie bekennt sich die Bundesregierung auch dazu, den Aufbau eines internationalen Wasserstoffmarktes voranzutreiben. Christoph Bals: "Deutschland und die EU sollten nun ihre Öl- und Gasimporte möglichst gemeinsam mit den Lieferländern schnell auf klimaneutralen Wasserstoff und erneuerbare Energien umstellen. Das ist eine große Chance für schnellere Fortschritte beim Klimaschutz in den Energieexportländern und schafft Zukunftsperspektiven für Öl- und Gasexportländer, deren Abnahmemärkte wegzubrechen drohen.“ Bals weiter: „Die Chance, die globale Energiewende partnerschaftlich mit den herkömmlichen und neuen Energielieferländern voranzutreiben, darf nicht vergeben werden. Das ist auch aus friedenspolitischer Sicht elementar und trägt zur Stabilisierung von fragilen Regionen im Umfeld der EU bei, beispielsweise in Nordafrika und Osteuropa."
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