Positiv, aber ohne Symptome – ein Abbild der Gesellschaft?
Getestet wurde im Laufe dieser Woche im Seniorenzentrum Zum Königshof, dem Quartiershaus Am Röttchen mit Tagespflege und Wohngemeinschaft sowie im ambulanten Pflegedienst recke:mobil. 12 von 13 positive Tests wurden im Seniorenzentrum genommen. Allen infizierten Personen gehe es gut, so Marek Leczycki, der davon ausgeht, dass das Virus von Mitarbeitenden ins Haus getragen wurde. Das sei aber kein Vorwurf – vielmehr ein Beweis dafür, dass sich die Mitarbeitenden an die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen hielten und damit einen größeren Ausbruch verhindert haben.
Die Reihentests werden in den nächsten Wochen fortgeführt, ebenso werden sie in weiteren Senioreneinrichtungen und Wohnhäusern des Heilpädagogischen Verbunds aufgenommen. Leczycki rechnet dort mit ähnlichen Ergebnissen und sagt: „Der erste Schritt ist immer der schwerste, weil wir da auf Zahlen kommen, die erschrecken können. Aber in dem Moment, in dem wir die infizierten Personen kennen, können wir unsere Maßnahmen noch viel gezielter anwenden und wir können das Infektionsgeschehen wirklich steuern.“ Mit Blick auf das Seniorenzentrum Zum Königshof sagt der Pandemiekoordinator, der in seinem eigentlichen Beruf auch Leiter dieser Einrichtung ist: „Mit diesen Tests haben wir einen unkontrollierten Ausbruch verhindert!“
Das Seniorenzentrum Zum Königshof geht nun bis Dienstag in den Lock down, auch um die Ergebnisse von fünf Nachtestungen abzuwarten. Zu ihrem Schutz bleiben alle Bewohner in ihren Zimmern, Besuche können in dieser Zeit nicht stattfinden. Um in Quarantäne geschickte Mitarbeitenden für die Dauer ihres Ausfalls zu ersetzen, werden Kräfte einer Zeitarbeitsfirma sowie auch Mitarbeitende aus anderen Bereichen der Graf Recke Stiftung eingesetzt. Eine „Corona-Isolationsstation“ für die positiv getesteten Bewohner wurde bereits vorbereitet und wird am Dienstag in Betrieb genommen, wenn alle Befunde bestätigt sind. Dieser Station ist ein fester Personalstamm zugewiesen.
Die Reihentests bestätigen Pandemiekoordinator Leczycki in der Annahme einer signifikanten Dunkelziffer – eine Dunkelziffer, die er auch außerhalb der eigenen Einrichtungen vermutet. „Unser Ergebnis ist ein Abbild der Gesellschaft“, glaubt Marek Leczycki.
Natürlich sei er auch beunruhigt gewesen, als nach und nach positive Testergebnisse hereinkamen, aber da nun klar sei, dass es keinen unkontrollierten Ausbruch gegeben habe, könne man das Heft des Handelns nun noch besser in die Hand bekommen, meint Leczycki. „Dass das Virus im Haus ist, aber sich nicht weiter ausbreiten konnte, zeigt, dass die präventiven Schutzmaßnahmen wirklich gegriffen haben.“ Gemäß der Kampagne der Graf Recke Stiftung – „Schütze Deinen Nächsten. Wie Dich selbst“ – gelte weiterhin, so Marek Leczycki: „Abstand halten, Masken tragen, lüften und: testen, testen, testen.“
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