Rheinlandtourismus vor großer Herausforderung
Christoph Dammermann, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die Landesregierung plant ein Sonderprogramm, um die Wettbewerbsfähigkeit der touristischen und gastgewerblichen Betriebe durch die Förderung der digitalen Infrastruktur und digitaler Anwendungen zu verbessern. Wichtige Impulse zum Neustart der Branche wird auch die Tourismuskampagne „rauszeitlust – Mach mal NRW“ geben, die wir mit 1,2 Millionen Euro aus Landesmitteln unterstützen. Damit möchten wir Menschen aus den Regionen, aus anderen Bundesländern und unseren Nachbarländern dafür begeistern, in ihrer Freizeit die Vielfalt Nordrhein-Westfalens zu entdecken. Auch die vom Bund angekündigte Überbrückungshilfe muss so gestaltet werden, dass sie schnell bei den Unternehmen ankommt.“
Die IHK-Initiative Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg/Wesel/Kleve, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid) hat mit Unterstützung der IHK für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen das Tourismusbarometer Rheinland fortgeschrieben, welches Auskünfte über den Tourismus im Rheinland gibt. Das Gastgewerbe kam 2019 im Rheinland auf 113.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 117.000 geringfügig Beschäftigte. „Das Jahr 2019 bildet jetzt für die Branche das Ausgangsjahr. Das Ziel muss es nun sein diese Werte wieder schnellstmöglich zu erreichen, auch wenn in den nächsten Monaten noch mit Einschränkungen zu rechnen ist“, so Hille. Positiv sind bei den IHKs die Hilfspakete der Politik für die Wirtschaft registriert worden. Diese wurden schnell vorbereitet und konnten unbürokratisch beantragt werden. Dies sollte zukünftig als Beispiel für den weiteren Bürokratieabbau bei Kommunen und dem Land Nordrhein-Westfalen dienen.
Die Corona-Pandemie wird aber auch strukturelle Auswirkungen auf den Tourismus im Rheinland haben. Denn die Krise hat deutschlandweit für einen Digitalisierungsschub gesorgt: Videokonferenzen sind allgegenwärtig, das Arbeiten von zu Hause nun geübte Praxis. Das wird langfristig Auswirkungen auf den Geschäftsreisetourismus und Konferenzen Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten nach Corona können sowohl sich dämpfend als auch stimulierend auf den Tourismus im Rheinland auswirken. Hille: „Gerade in der aktuellen Zeit mit Reisewarnungen bis Ende August kann sich das Rheinland als Ziel für den Freizeittourismus positionieren. Hier brauchen wir schnell attraktive Angebote und eine verstärkte Vermarktung.“
Für die Region Bonn/Rhein-Sieg ist die Verlängerung des Beethoven Jubiläumsjahres bis zum September 2021 von großer Bedeutung für Gastronomie und Hotellerie an Rhein und Sieg. „Dies ist ein wichtiges Signal für die Tourismusbranche und Kulturschaffenden vor Ort und ein Bekenntnis zur Marke Beethoven. Der Beginn des Jubiläumsjahres hat auch international für großes Aufsehen gesorgt. Die Corona-Pandemie ist ein tiefer Einschnitt. Umso bedeutender ist dieser Ansatz, um die Verluste einzugrenzen“, ist sich Ruth van den Elzen, Vizepräsidentin der IHK Bonn/Rhein-Sieg, sicher.
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