Medien

Seriale Awards feierlich per Live-Stream verliehen

Am Montag ging die Seriale 2020 zu Ende. Sechs Tage lang schauten Zuschauer*innen auf der ganzen Welt die besten Webserien des Jahres – im online Kino Videmic zu Hause auf der Couch – da die Seriale als Digital Live Event ins Internet verlegt werden musste. Über 60.000 Aufrufe der Serienfolgen konnten gezählt werden. Höhepunkt war die festliche Preisverleihung, die am Sonntagabend als Livestream auf der Homepage der Seriale und den Social Media Kanälen übertragen wurde mit einem Red Carpet Event, bei dem 120 Serienmacher*innen auf der ganzen Welt zugeschaltet waren und zu ihren Serien Kurzinterviews gaben. „Die 24-köpfige internationale Expertenjury hatte in den letzten Wochen die überaus schwierige Aufgabe, die Gewinner der 19 Seriale Awards aus insgesamt 71 Wettbewerbsbeiträgen aus 18 Ländern auszuwählen“, sagte Oberbürgermeisterin der Stadt Gießen Dietlind Grabe-Bolz in ihrer Begrüßungsrede. Insbesondere war dies schwierig aufgrund der inzwischen sehr hohen Qualität der eingereichten Produktionen und der Vielfalt der Beiträge.

Den mit 1.000 Euro dotierten Award für die Beste Serie gewann die argentinische Webserie „Historias Migrantes“ („Migrant Stories“) in der Regie von Mariano Pozzi. Jede Episode folgt einer Figur in Buenos Aires, z.B. Agustín, der mit dem Bus aus Bolivien gekommen ist und feststellt, dass seine Dokumente und sein Geld gestohlen wurden oder Lucero, die als Illegale in einer Näherei arbeitet und von ihrem Arbeitgeber ausgebeutet wird. Die verschiedenen Charaktere durchkreuzen ihre Geschichten und versuchen, in der Gesellschaft zu überleben, in der sie sich ein besseres Leben erhoffen. Die Jury begründete: „ Migrant Stories“ ist eine bewegende, gut produzierte und unterhaltsame Serie, die gleichzeitig einen Einblick in ein aktuelles gesellschaftliches Thema gibt. Sie handelt von der Ungewissheit, was der nächste Tag bringt und wie Menschen unter diesen Umständen mit ihren Alltagsproblemen umgehen. Die Protagonisten nehmen uns mit auf ihre Reise und lassen uns an einer emotionalen Erfahrung teilhaben, mit der viele Menschen nie konfrontiert sind. Die Serie wirft ein Licht auf eine Realität, die in den Medien derzeit nicht groß dargestellt wird. Wir sind dankbar für diese Erfahrung und hoffen, dass die Schöpfer weiterhin ihre Geschichten erzählen können.“

Die Awards wurden den online zugeschalteten Filmemacher*innen, die zuvor virtuell auf dem Red Carpet interviewt wurden, ebenso virtuell übergeben.

Die meisten Preise räumte die deutsche Mystery/Horrorserie „True Demon“ in der Regie von Jan Zenker ab, eine Auftragsproduktion von 1LIVE in Kooperation mit dem WDR für funk, dem Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Sie gewann in den technisch-visuellen Kategorien: Beste Kamera (Max Lais), Bester Schnitt (Hanno

von Contzen, Jan Zenker), Bestes Sound Design und Beste Visuelle Effekte für die Darstellung, wie eine Gruppe junger Leute auf einem Campingurlaub auf der Suche nach ihrer unter mysteriösen Umständen verschwundenen Freundin, auf brutale Kreaturen und eine Verschwörung treffen. Die Freunde dokumentieren ihr unfreiwilliges Abenteuer mit eigenen Kameras und teilen mit uns Zuschauer*innen hautnah ihre Gefühle.

Über zwei Preise durfte sich die erste deutsche Historienwebserie „Haus Kummerveldt“ (Regie: Mark Lorei) freuen, die zur Zeit des Kaiserreichs im Münsterland die Emanzipation einer jungen Frau im Adelsumfeld verfolgt: für die Beste Hauptdarstellerin (Milena Straube) und das Beste Kostümdesign (Emily Schumann).

„The Square Root“ (USA) von Misti Boland & Jeremy Osbern wurde für die Beste Regie ausgezeichnet. Das Beziehungsdrama und die Geschichte einer zerrütteten Familie spielt in der Erinnerung der Figuren, in der sich Vergangenheit und gegenwärtige Erlebnisse vermischen. 

Die Auszeichnung für das Beste Drehbuch erhielt die luxemburgische Serie „W.“ von Frédéric Zeimet (Regie und Drehbuch) über eine Frau, die unter dem Asperger’s Syndrom leidet, ihr Gedächtnis verloren hat und in einen Mordfall verwickelt wird.

Die Fortführung der deutschen Mysterythrillerserie „Anomalie“ von dem Darmstädter Christian Stadach war in vielen Kategorien nominiert und gewann letztendlich in der Kategorie Bestes Produktionsdesign für die Story um einen jungen Mann, der sich nach dem Tod seiner Mutter auf die Suche nach seiner Herkunft macht und auf ein mysteriöses wissenschaftliches Experiment stößt.

„Die Seriale hat sich in den letzten Jahren zu einem internationalen Aushängeschild für die hessische Festivallandschaft entwickelt“, sagte Anna Schoeppe, die Geschäftsführerin des Hauptförderers HessenFilm und Medien. „In ihrer 6. Ausgabe ging sie einen besonderen Weg, weg von der Leinwand zurück zu den Wurzeln der Webserie: ins Internet und auf die mobilen Endgeräte“, meinte sie.

Auch das umfangreiche Rahmenprogramm des Festivals fand in Form von Online Panels den Weg ins Internet und auf Social Media Kanäle. Auftakt des Rahmenprogramms gab das Educational, in dem Diskussionsrunden und Beiträge eine Momentaufnahme und die Zukunft dieses wandelbaren Formats beleuchteten. Unter anderem gab es einen Einblick in die indische Webserienlandschaft sowie wurden innovative Formate analysiert. Festivaldirektoren berichteten von ihren derzeitigen Schwierigkeiten und Serienmacher*innen versuchten zu eruieren, wohin sich das Format entwickeln wird.

"In der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA) sehen wir mit Freude, wie gut sich die Seriale über die Jahre entwickelt und internationalisiert hat. Digitale Serien sind aufgrund ihres oft unabhängig produzierten Contents ein wichtiger Faktor der Vielfältigkeit. Und die tiefergehende und wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Serienformat ist ein dazugehöriger, ebenso wichtiger Faktor. Wir sind auch 2020

stolz, mit der Unterstützung des Educationals einen Beitrag dazu leisten zu können“, erklärt Geschäftsführerin der hFMA Anja Henningsmeyer.

Mit einer Rekordzahl von 57 Speakern aus der ganzen Welt fand an zwei Tagen der in der internationalen Webserienbranche renommierte Businesstreff Seriale Pro mit fünf Präsentationen mit Q&A, einem halben Dutzend Diskussionsrunden und ebenso vielen Businesstalks statt. Am 6. Juni gab es eine besondere Premiere. Die weltweit erste Online-Plattform für Webserien DIMA-Digital Market, ein Projekt der Seriale in Kooperation mit dem Minnesota Webfest und Bilbao Seriesland, das unter www.dima-market.com erreichbar ist, wurde eröffnet. Hier können Serienmacher*innen ihre Projekte potentiellen Käufern, Co-produzenten und Plattformen vorstellen.

Die Vermarktung von Webserien ist in vielen Ländern fortgeschrittener als in Deutschland. Daher wurden die Marktchancen von Webserien in Australien, Südkorea, Neuseeland und auch in Hessen erörtert, internationale Distributionsplattformen Seeka TV, Flixxo, Chill und die deutschen Plattformen funk, Watch Movies Now und Kinoflimmern stellten sich vor sowie gab es Panels mit internationalen Produzent*innen und Distributor*innen.

Festivalleiter Csongor Dobrotka bedankte sich im Livestream der Award Ceremony „aus ganzem Herzen bei allen, die uns vertraut und unterstützt haben, um das diesjährige Festival trotz der Umstände auf die Beine zu stellen.“

Gießens Bürgermeister Peter Neidel kommentiert die Seriale Pro auch aus Sicht der Gießener Wirtschaftsförderung: „Es ist wirklich unglaublich, wie schnell das Team um Csongor Dobrotka aus der Seriale Pro in diesem Jahr ein funktionierendes Web-Event gemacht hat! Ich bewundere das Engagement und die Kreativität der Macherinnen und Macher und bin sehr froh, dieses kreative Unternehmen in Gießen zu haben und durch unsere Wirtschaftsförderung unterstützen zu können.“

Wer alles verpasst hat, hat noch die Chance, bei zwei Satellitenveranstaltungen einen Einblick in die zukunftsträchtige Welt der Webserien zu bekommen: am 4. September 2020 um 16 Uhr steht der Webserienmarkt in Südamerika im Fokus und am 20. November von 16 Uhr geht es in Businesstalks mit den Filmemachern um die Erfolgsstorys der hessischen Webserienproduktionen, „Anomalie“ und „Bastards“.

Unterstützt wird die Seriale von HessenFilm und Medien und der Stadt Gießen. Die Seriale Pro wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und die Wirtschaftsförderung Gießen. Das Educational wird gefördert von der hessischen Film- und Medienakademie. Die Partner der Seriale sind außerdem Videmic, DIMA Digital Market, Web Series World Cup und World Wide Webserie. Die Seriale dankt des Weiteren ihren Sponsoren SeekaTV und Lumatik Film.

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