Trianel schafft eine gute Basis für die Zukunft
Das gute Ergebnis von Trianel ermöglicht eine Gewinnausschüttung an die 57 Trianel Gesellschafter von insgesamt 4,1 Mio. € und eine Erhöhung des Eigenkapitals um 6,7 Prozent auf 93,5 Mio. €. „2019 haben wir die Früchte unserer Anstrengungen aus den letzten drei Jahren geerntet. Mit unserer Strategie aus Restrukturierung, Konsolidierung und Fokussierung ist es uns gelungen, das beste operative Ergebnis seit fünf Jahren zu erzielen und eine gute Basis für die Weiterentwicklung von Trianel in Richtung erneuerbare Energien, Digitalisierung und Flexibilisierung zu schaffen“, stellt Becker fest. Und weiter: „Wir freuen uns, dass wir mit der Ausschüttung an die Gesellschafter neben den erheblichen Mehrwerten bei Beschaffung, Projektentwicklung und Innovationen auch konkrete finanzielle Mehrwerte bieten.“
Das positive Jahresergebnis zeigt, dass es Trianel allein aus operativer Kraft und der konsequenten Ausrichtung auf digitale Strukturen gelungen ist, die weiter bestehenden wirtschaftlichen und regulatorischen Risiken aus der konventionellen Erzeugung zu kompensieren und sich gut im Wettbewerb zu behaupten. „Wir profitieren nicht nur von unseren Kostenstrukturen und Prozessen, sondern auch vom Vertrauen unserer Gesellschafter und Kunden in die Transformationskraft von Trianel“, erläutert Dr. Oliver Runte, Geschäftsführer der Trianel GmbH. „Wir haben unser Kerngeschäft Handel und Beschaffung sowie die Projektentwicklung solide aufgestellt und den Bereich Digitale Dienstleistungen für Stadtwerke neu ausgerichtet“, so Runte weiter.
Handel und Portfoliomanagement profitiert von IT
2019 hat Trianel die Automatisierung im Handel und die Qualitätsverbesserung in ihren eigenen Prognosesystemen weiter fortgesetzt sowie das Trianel DESK als integrierte Steuerungsplattform für Handels-, Beschaffungs- und Vertriebsprozesse von Stadtwerken weiterentwickelt. „Das Trianel DESK, unsere neuen IT-Services und Prognoseinstrumente bewähren sich gut und sind eine gute Basis für weitere Entwicklungen“, stellt Runte fest.
„Das um 15 Prozent rückläufige Umsatzvolumen auf 2.321 Mio. € bei gleichzeitig positiveren Ergebnissen bestätigt unsere Entscheidung, ganz auf Prozessexzellenz und Kosteneffizienz im Handel zu setzen“, so Runte. In der Direktvermarktung habe man die eingeleitete Konsolidierung fortgesetzt und das Direktvermarktungsportfolios auf 2.500 MW reduziert. „Auf der neuen Basis gehen wir nun wieder von einem leichtem Wachstum in der Direktvermarktung aus“, so Runte.
Ertragreiche Projektentwicklung
Die Projektentwicklung hat sich weiter als die ertragsreichste Säule von Trianel behauptet. „Hier hat sich insbesondere unsere 2018 gegründete Tochter Trianel Energieprojekte gut etabliert und bereits wesentlich zum Ergebnis beigetragen. Gemeinsam mit der Trianel Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (TEE) und der Trianel Onshore Windkraftwerke GmbH & Co. KG haben wir das kommunale Erneuerbaren-Portfolio an Land auf über 300 MW ausgebaut“, betont Becker. Um die erfolgreiche Entwicklung von erneuerbaren Energien gemeinsam mit Stadtwerken fortzusetzen, wird 2020 eine Nachfolgegesellschaft der TEE gegründet.
Eine der größten Herausforderungen stellten 2019 in Folge der Insolvenz des Anlagenherstellers Senvion die Bauverzögerungen beim Trianel Windpark Borkum II dar. „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Bauarbeiten des Trianel Windpark Borkum II vor einigen Tagen, haben wir ein weiteres Mal gezeigt, auch sehr kritische Projektphasen erfolgreich meistern zu können“, so Becker. Mit der anstehenden vollständigen Inbetriebnahme aller Anlagen habe Trianel gemeinsam mit Stadtwerken ein weiteres kommunales Großprojekt erfolgreich realisiert.
Kohleausstieg ist Chance und Risiko zugleich
Die gute Geschäftsentwicklung 2019 ermöglicht es Trianel, ihre Risikovorsorge weiter auszubauen und die Verluste aus der konventionellen Erzeugung weiter abzufedern. „Mit dem erneut sehr guten Ergebnis beweisen wir die Stärke unseres Kooperationsansatzes und haben ein gute Basis für die Weiterentwicklung und die kommenden Herausforderungen des Unternehmens geschaffen“, so Becker weiter. Die größten Risiken gehen dabei für Trianel von einer vorzeitigen Stilllegung des erst vor sechs Jahren ans Netz gegangenen Trianel Kohlekraftwerks in Lünen ohne angemessene Entschädigung aus.
„Wir stehen zum Kohleausstieg und entwickeln Trianel konsequent für ein modernes und dekarbonisiertes Energiesystem weiter“, betont Becker. Eine wichtige Voraussetzung dafür seien aber verlässliche Rahmenbedingungen, die den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglichen und den Kohleausstieg nicht zu Lasten der modernsten und effizientesten Kraftwerke und ihrer zumeist kommunalen Anteilseigner gestaltet. „Mit Blick auf die anstehende Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetztes fordern wir dringend Änderungen für die Ausstiegsvoraussetzungen der jungen Steinkohlekraftwerke. Eine entschädigungslose Stilllegung von Anlagen, die bis 2030 noch nicht einmal ihre Investitionskosten zurückverdienen können, ist für uns inakzeptabel“, hebt Becker hervor. Trianel hatte gemeinsam mit anderen betroffenen Unternehmen und Stadtwerken Lösungen wie eine Energiewende-Reserve in die Diskussion gebracht, die einen Kohleausstieg bis 2038 rechtssicher und eigentumswahrend für die betroffenen Unternehmen ermöglicht.
Gute Aussichten für 2020
Auf das Jahr 2020 blickt die Geschäftsführung insgesamt zuversichtlich. „Wir sind gut durch das erste Halbjahr gekommen und sehen trotz der Unsicherheiten durch die COVID-19-Pandemie zuversichtlich auf den weiteren Geschäftsverlauf“, so Becker. Wir setzen weiter auf den Ausbau unserer IT-Kompetenzen in Kombination mit unserem energiewirtschaftlichen Know-how, der Weiterentwicklung unserer Projektentwicklung, den Prozessen und Systemen zur weiteren Integration und Flexibilisierung von erneuerbaren Energien sowie der Weiterentwicklung im Bereich Digitale Energielösungen“, ergänzt Runte.
Einen weiteren Fokus für die Weiterentwicklung von Trianel stellt dabei auch das Thema Nachhaltigkeit dar. „Für das Jahr 2019 legen wir auch den ersten freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht für Trianel vor. Trianel ist hier bereits gut aufgestellt und übernimmt Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gesellschafter und Kunden sowie für Klimaschutz, soziale Fragen und Transparenz. „Dieses Engagement werden wir weiter ausbauen“, so Becker.
Die Eckdaten im Überblick
2019 2018
Ergebnis vor Steuern (EBT) 6,7 Mio. € (2,4 Mio. €)
Jahresergebnis 5,9 Mio. € (2,1 Mio. €)
Eigenkapital 93,5 Mio. € (87,6 Mio. €)
Umsatz 2.321,4 Mio. € (2.726,4 Mio. €)
Den Geschäftsbericht und den Nachhaltigkeitsbericht finden Sie im Internet unter:
https://www.trianel.com/unternehmen/zahlen-und-fakten
Die Trianel GmbH wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, die Interessen von Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern zu bündeln und deren Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Energiemarkt zu stärken.
Dieser Idee – Interessen im Netzwerk zu bündeln – folgen mittlerweile über 100 Gesellschafter und Partner aus dem kommunalen Bereich. Zusammen versorgen die Trianel Gesellschafter über sechs Millionen Menschen in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Damit ist Trianel das führende Stadtwerke-Netzwerk in Deutschland und Europa. Trianel konzentriert sich auf die Unterstützung der Stadtwerke bei ihrer Versorgungsaufgabe. Im Energiehandel und in der Beschaffung werden gezielt Interessen gebündelt und Synergien genutzt. Im Laufe der Jahre sind systematisch neue Geschäftsfelder aufgebaut worden. Trianel ist auch in der Energieerzeugung, in der Gasspeicherung sowie in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für Stadtwerke aktiv.
Trianel GmbH
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