Gesundheit & Medizin

UKSH zum Spitzenzentrum zur Behandlung von Neuroendokrinen Tumoren ernannt

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mit seinen Standorten Kiel und Lübeck gehört ab sofort zu den Europäischen Spitzenzentren in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Neuroendokrinen Tumoren (NET; seit 2010 auch als Neuroendokrine Neoplasien (NEN) bezeichnet). Die Europäische Neuroendokrine Tumor Gesellschaft (ENETS) hat im Rahmen ihrer Jahrestagung 2020 dem UKSH diese Auszeichnung verliehen.

Unter der Leitung von PD Dr. Kirsten Lindner, Campus Lübeck, und Prof. Dr. Dominik M. Schulte, Vertreter Campus Kiel, hat sich das NET-Team des UKSH über zwei Jahre darauf vorbereitet. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, die Anforderungen der ENETS zu erfüllen. Eines der wichtigsten Kriterien ist die hervorragende fachübergreifende Zusammenarbeit aller Kliniken und Institute auf beiden Campi, die es erst ermöglicht, für eine optimale Diagnostik, Therapie und Nachsorge unserer Patientinnen und Patienten mit NET zu sorgen", sagt PD Dr. Kirsten Lindner, Leiterin des UKSH ENETS Center of Excellence (CoE).

„Das UKSH ist die einzige Klinik im Norden Deutschlands, die Patientinnen und Patienten mit NET das komplette Spektrum an innovativer Diagnostik und moderner Therapie anbieten kann. Dies gilt als essentielle Voraussetzung für eine individuelle und präzise Therapie“, ergänzt Prof. Dr. Dominik M. Schulte. 

NET gehören (noch) zu den seltenen Erkrankungen. In Schleswig-Holstein gehen Experten von aktuell ca. 80-140 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Es handelt sich um eine sehr heterogene Gruppe von Tumoren. NET können in jedem Organ entstehen und weisen sehr unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeiten sowie Verteilungsmuster auf. Der Begriff NET rührt daher, dass die Tumorzellen Ähnlichkeiten mit Nerven- und Hormonzellen aufweisen. Dies erklärt, warum einige NET Hormone produzieren können und dadurch eine Vielzahl von klinischen Symptomen hervorrufen können.

Es werden  die „funktionellen“ von den „nicht-funktionellen“ NET unterschieden. Am häufigsten werden NET im Magen-Darm-Trakt und in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) diagnostiziert (GastroEnteroPankreatische NET – GEP NET). Funktionelle Symptome sind oft unspezifisch und können über Jahre z.B. Durchfälle, Bauchschmerzen, Blähungen und unklare Beschwerden verursachen. Es kann daher eine lange Zeit bis zur Erstdiagnose vergehen.

Das zentrale Element in der Behandlung von NET ist ein so genanntes Interdisziplinäres Tumorboard. In wöchentlichen Fallkonferenzen sitzen NET-Experten aus allen Disziplinen zusammen und besprechen jeden einzelnen NET-Fall. Dabei werden Vorschläge für die zielstrebigste Diagnostik und optimale Behandlungswege erarbeitet.

Es ist immens wichtig, dass betroffene Patientinnen und Patienten in zertifizierten Zentren betreut werden, die nicht nur über ausreichende Erfahrung, sondern auch über die komplette medizinische Technik für Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen verfügen. Komplettiert wird das Angebot für Patientinnen und Patienten mit NET am UKSH durch ein oft lebenslanges Nachsorgeangebot – inklusive Ernährungstherapie, Bewegungsangebote, psychoonkologische Unterstützung, Schmerz- und Palliativmedizin sowie die enge Kooperation mit den Selbsthilfegruppen.

Die Spezialsprechstunden für Neuroendokrine Tumore erreichen Patienten unter:

Campus Lübeck: Tel.: 0451 500-40400 oder -44195
Ansprechpartner: PD Dr. Kirsten Lindner (Klinik für Chirurgie); Prof. Dr. Sebastian Schmid (Medizinische Klinik I & Institut für Endokrinologie und Diabetes)

Campus Kiel: Tel.: 0431 500-33450
Ansprechpartner: Prof. Dr. Dominik M. Schulte (Klinik für Innere Medizin I & Lehrstuhl für Innere Medizin – Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährungsmedizin)

Weiterführende Informationen für Patienten:
www.uksh.de/enets  
www.enets.org/coe_map.html 
www.netzwerk-net.de 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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