Weltweite Befragung arbeitender Kinder während der Corona-Pandemie: Hunger ist die größte Angst
„Ich mache mir Sorgen, dass ich wegen des Nahrungsmangels an Corona erkranke und verhungere“, fasst ein 15-jähriges Mädchen aus Kenia ihre Gefühlswelt zusammen. Ein Junge aus Indonesien, der vom Müllsammeln lebt, kann seine Familie nicht mehr unterstützen. Ohne Arbeit esse die Familie einfach das, was verfügbar sei, oder müsse ganz ohne Essen auskommen, bringt er zu Protokoll. Die Folgen der Corona-Pandemie sind für arbeitende Kinder, die ihre Familien finanziell unterstützen müssen, verheerend. Dabei ist der drohende Hunger nur eine von vielen negativen Folgen. Die Krise zeigt wie ein Brennglas die Probleme von arbeitenden Kindern weltweit auf. Fehlender Zugang zu Bildung, psychische Belastungen und Gewalt verwehren den Mädchen und Jungen eine Chance auf eine bessere Zukunft.
Für die Betroffenen wird es immer schwieriger, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Die Kinderrechtsexpertin Anne Jacob warnt „Viele mühsam errungenen Fortschritte auf dem Weg zur Reduzierung von Armut drohen zu verpuffen und treiben nun Millionen von Kindern und ihre Familien in ausbeuterische Verhältnisse.“
Die COVID-19-Pandemie hat das Leben und das soziale Miteinander aller Menschen weltweit umfassend verändert. Arbeitende Kinder gehören zu den am stärksten Betroffenen der durch die Pandemie ausgelösten globalen sozio-ökonomischen Krise. Bislang ist sehr wenig über die Auswirkungen von COVID-19 auf das Leben arbeitender Kinder bekannt. Um diese Lücke zu schließen, hat die Kindernothilfe 46 arbeitende Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren in sechs Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zu ihrer Situation befragt.
Weitere Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der Kindernothilfe finden Sie im angehängten Preprint der Studie.
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