Deutscher Caritasverband prämiert Forschung über Interreligiosität in katholischen Krankenhäusern und über Solidarität
Thorsten Arens ist Absolvent des Promotionsstudiengangs der Theologischen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV). Für seine Doktorarbeit „Christliches Profil und muslimisches Personal. Katholische und muslimische Ärzte in Caritas-Krankenhäusern. Eine empirische Analyse über Anspruch, Alltag und Auswirkungen“ hat er Interviews mit katholischen und muslimischen Assistenz-, Ober- und Chefärztinnen und -ärzten in Caritaskrankenhäusern geführt und ausgewertet.
„Egal ob mit oder ohne Kopftuch, das Mit- und Nebeneinander von katholischen und muslimischen Ärzten stellt im Krankenhausalltag keine Herausforderung dar“, fasst Arens seine Forschungsergebnisse zusammen. „Es sind vielmehr die Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens, die mit dem christlichen Anspruch in Konflikt geraten und daher Probleme bereiten“.
Elisa Ebertz,ehemalige Studentin an der der Katholischen Stiftungshochschule in München, wurde für ihre Bachelorarbeit „Farben der Solidarität: Geschichte, Analyse und Systematisierung eines Wertbegriffs für die Soziale Arbeit und Sozialpolitik“ prämiert. "Wie kann es sein, dass ein und dasselbe Wort so vielfältig in der Öffentlichkeit verwendet wird und mit jeweils unterschiedlichen Forderungen verbunden ist? Das war der Ausgangspunkt meiner Solidaritäts-Forschung“, erläutert Ebertz. "Meine Arbeit systematisiert den auch für die Wohlfahrtspflege so zentralen Wertbegriff, der im Kontext der Corona-Pandemie eine besondere Brisanz entfaltet hat“.
Der mit 5.000 Euro dotierte Lorenz-Werthmann-Preis würdigt Dissertations- und Habilitationsschriften. Der mit 1.000 Euro dotierte Gertrud-Luckner-Preis wird für Abschlussarbeiten in Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomstudiengängen verliehen. Beide Preise werden alle zwei Jahre von einer unabhängigen Jury vergeben. Sie werden im Sommer 2021 das nächste Mal ausgeschrieben.
Hintergrund und Kontakt
Der Lorenz-Werthmann-Preis wurde als Wissenschaftspreis vom Deutsche Caritasverband zu seinem 100-jährigen Jubiläum 1997 gestiftet. Der Name geht auf den Verbandsgründer Prälat Lorenz Werthmann zurück, dessen Anliegen es war, die Ausbildung der von ihm so genannten „Charitasjünger(innen)“ durch Wissenschaft, Studium und Weiterbildung optimal zu gestalten. Mit dem Gertrud-Luckner-Preis erinnert der Verband an die Lebensleistung von Dr. Gertrud Luckner (1900 – 1995). Als Abteilungsleiterin im DCV hat sie wesentliche Akzente für die Caritas und die soziale Arbeit in Deutschland gesetzt und sich maßgeblich für die Versöhnung zwischen Juden und Christen engagiert. Vom Staat Israel wurde sie 1966 als „Gerechte unter den Völkern" geehrt.
Für weitere Informationen zu den beiden Preisen und zur nächsten Ausschreibung: Dr. Kristina Kieslinger, Deutscher Caritasverband, Kompetenzbereich Organisation, Strategie, Theologie, kristina.kieslinger@caritas.de
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