Holztransport bleibt auf der Strecke
Berlin, 22.07.2020: Der Güterverkehr wird in den Plänen des BMVI vor allem durch den Ausbau der Trassenzahl, die weitere Elektrifizierung und die Gleichberechtigung im Deutschlandtakt berücksichtigt. Dieser sieht auf allen deutschen Hauptverkehrsachsen eine halbstündige Taktung von Personenzügen vor, ohne dass der Güterverkehr dabei eingeschränkt wird.
Dennoch besteht Nachholbedarf, schließlich soll in Hinblick auf CO2-Einsparungen auch der Holztransport vermehrt über die Schiene stattfinden. „Viele Unternehmen der Holzindustrie würden mehr Holz per Bahn transportieren, wenn die heute noch langwierigen Einrichtungsverfahren für Gleisanschlüsse entbürokratisiert würden und es ein flächendeckendes Netz von Holzverladezentren gäbe“, kommentiert Leonhard Nossol, Präsident der AGR.
Insbesondere im Hinblick auf wahrscheinlich weiterhin anfallendes Sturm- und Käferholz könnte der Abtransport über Verladestationen im ländlichen Raum schnelle Entlastung in den Wäldern schaffen. „Nur durch den schnellen Abtransport des geschädigten Holzes können wir die Wälder vor weiteren massiven Schäden schützen, dabei kommt dem Transport über die Schiene eine Schlüsselrolle zu“, ergänzt Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR.
Eine Umfrage unter den Mitgliedern von AGR und dem Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) bestätigt: Das Fehlen von Verladebahnhöfen auf der Fläche zählt zu den größten Hemmnissen bei der Ausweitung des Holztransports über die Schiene.
Der Masterplan Schienenverkehr ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch aus Sicht der AGR liegt der Fokus zu sehr auf dem Deutschlandtakt im Personenverkehr. Zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung besteht dringend Nachbesserungsbedarf im Bereich des Gütertransports.
Das Positionspapier der AGR finden Sie hier.
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