Landwirtschaft gestalten, nicht verbieten
(BDL) „Niemand in dieser Gesellschaft investiert in etwas, von dem er mit hoher Wahrscheinlichkeit weiß, dass die Investition verloren ist. Von Junglandwirten und Junglandwirtinnen wird genau das erwartet. Sie sollen ihre Betriebe ausrichten auf der Basis, dass morgen die Gesellschaft oder die Politik ihre komplette Existenz in Frage stellt und sie ruiniert sind. So geht das nicht! Junglandwirte und Junglandwirtinnen brauchen Planungs- und Rechtssicherheit, damit sie in die Zukunft investieren können. Sie müssen wissen, welche Landwirtschaft die Gesellschaft in Zukunft will und was sie kosten darf. Ich werde in der Zukunftskommission Landwirtschaft leidenschaftlich dafür kämpfen, dass sich das ändert“, kündigt die BDL-Bundesvorsitzende schon mal an.
In das Gremium wurden ein Vorsitzender und 31 ausgewählte Personen berufen. In der Kommission arbeiten Vertreter und Vertreterinnen der landwirtschaftlichen Branche, aus gesellschaftlichen Gruppen wie z.B. Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie der Wissenschaft aus ganz Deutschland gemeinsam an Empfehlungen für eine gesellschaftlich akzeptierte, nachhaltige und zugleich wettbewerbsfähige Landwirtschaft.
Es sei ein gutes Zeichen, dass mandatierte Vertreter der jungen Generation bewusst in die Zukunftskommission berufen wurden. „Das federführende Landwirtschaftsministerium setzt auf echte Beteiligung. Hier werden zwei Jugendverbände nicht der Optik wegen, sondern wegen ihrer Expertise eingebunden. Auch wenn die BUNDJugend und der BDL sicher nicht immer derselben Ansicht sind, sollte das immer so sein“, lobt Kathrin Muus.
Die Bandbreite der landwirtschaftlichen Themen, zu denen die Kommission realitätsnahe Empfehlungen für die weitere Regierungsarbeit erarbeiten soll, reicht von A wie Agrarpolitik bis U wie Umweltschutz. In dieser Gemengelage konstruktiv zu streiten und einen gleichberechtigten Dialog zu führen, der die unterschiedlichen Interessen ausgleicht, sei eine echte Herausforderung, so die BDL-Bundesvorsitzende. Zugleich sei den Beteiligten klar, dass nur im Miteinander realitätsnahe Empfehlungen für die weitere Regierungsarbeit entstehen können.
„Für uns als größte deutsche Junglandwirte-Organisation geht es darum, dass Zielkonflikte aufgelöst werden und wir Planungssicherheit bekommen. Wir müssen in einem sachlichen Dialog dafür sorgen, dass die Zukunft nicht mit Verboten verhindert, sondern mit nachhaltigen, d.h. ökonomisch tragfähigen Lösungen gestaltet wird. Eine junge Landwirtschaftsgeneration steht in den Startlöchern. Sie muss eine langfristige finanzielle Perspektive, die mindestens 20 Jahre trägt, für ihre Betriebe bekommen, die zur Gesellschaft passt und mit der sie ihre Familien ernähren kann“, sagt die BDL-Bundesvorsitzende Kathrin Muus. Eins stehe dabei fest: „Ohne Junglandwirte und Junglandwirtinnen hat die Landwirtschaft in Deutschland keine Zukunft. Mit ihr wären alle bereits erreichten Standards bei umweltgerechten Verfahren, Nahrungsmittelsicherheit und -versorgung verloren.“
Die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ resultiert aus dem Landwirtschaftsdialog, zu dem die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im Dezember 2019 ins Kanzleramt geladen hatte.
Der Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) ist der größte Jugendverband im ländlichen Raum und macht sich für junge Menschen auf dem Land stark. Er vertritt ihre politischen Interessen und will vor allem eins: ihre Lebens- und Bleibeperspektiven in ihrer ländlichen Heimat verbessern. In seinen 18 Landesverbänden gestalten rund 100.000 ehrenamtlich Aktive das Leben vor Ort. Der BDL wird von den beiden Bundesvorsitzenden Kathrin Muus und Sebastian Schaller geführt.
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