Mehr Bio-Methan aus Abwasser: Städtische Unternehmen steigern erneuerbare Energien im Gasnetz
Energie aus dem Abwasser der Stadt – das funktioniert in Hamburg seit 60 Jahren. HAMBURG WASSER gewinnt aus den Faultürmen des Klärwerks Hamburg mitten im Hamburger Hafen Faulgas. Der Abwasserentsorger setzt dabei ein deutschlandweit einmaliges Konzept um. Das Faulgas wird nicht nur zur elektrischen Eigenversorgung des Klärwerks genutzt; der Überschuss wird für die Einspeisung ins städtische Netz aufbereitet und veredelt. Die erste Gasaufbereitungsanlage (GALA 1) hat HAMBURG WASSER bereits 2011 in Betrieb genommen. Während die GALA 1 stündlich 350 Kubikmeter produziert, liefert die neue Anlage, die GALA 2, bis zu 1.000 Kubikmeter pro Stunde zur Einspeisung ins städtische Netz. Gasnetz Hamburg hat dafür eine zweite und deutlich leistungsfähigere Einspeiseanlage gebaut. Die Anlage misst den Energiegehalt des eingehenden Bio-Methans und passt Druck und Brennwert an. So entsteht ein erneuerbares Gas, das in seinen Eigenschaften vollständig den von Erdgas entspricht. Insgesamt bringen die Gasaufbereitungsanlagen so viel Energie ins Netz, dass damit rechnerisch der Heizenergiebedarf von rund 5.700 Haushalten klimaneutral gedeckt werden kann.
„Mithilfe des Hamburger Abwassers produzieren wir auf dem Klärwerk Hamburg mehr Energie, als wir benötigen. Mit der GALA 2 nutzen wir das Potential nun noch effektiver aus. Wir steigern die Biogasaufbereitung und leisten so einen Beitrag für die CO2-neutrale Energieversorgung in Hamburg. Ganz nebenbei schließen wir gemeinsam mit unserer Tochter HAMBURG ENERGIE und Gasnetz Hamburg den Stoffkreislauf. Er beginnt mit dem Abwasser in den Hamburger Haushalten und endet dort mit der Wärmeversorgung“, sagt Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer von HAMBURG WASSER.
Michael Prinz, Geschäftsführer von HAMBURG ENERGIE, ergänzt: „In einer Metropole wie Hamburg müssen wir verantwortungsvoll mit unseren knappen Ressourcen umgehen. Damit die Energiewende gelingen kann, braucht es innovative Ideen und deren Umsetzung. Wie das funktioniert zeigt der Ausbau der Gasaufbereitung auf dem Klärwerk: Ein Abfallprodukt wird zum Energielieferanten. Das zahlt direkt auf die Umweltbilanz unserer Gaskundschaft ein. Durch den Anteil des CO2-neutralen Biogases heizen und kochen sie klimafreundlicher.“
"Gemeinsam mit HAMBURG WASSER und HAMBURG ENERGIE haben wir für Hamburgs Haushalte bereits 2011 eine besonders klimafreundliche Alternative zum Erdgas geschaffen", sagt Udo Bottlaender, technischer Geschäftsführer bei Gasnetz Hamburg. „Der Erfolg des Bio-Methans freut uns sehr – nun steht eine deutlich höhere Menge bereit, die den CO2-Fußabdruck weiter verkleinert.“
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