Menschenrecht Bildung
- UN-Nachhaltigkeitsziel SDG 4 ohne private Investitionen nicht erreichbar
- Finanzierung über Darlehen an spezialisierte Finanzinstitute
„Investieren Sie in Bildung, investieren Sie in Zukunft“, sagt Edda Schröder, Geschäftsführerin der Invest in Visions GmbH. Der Spezialist für Impact Investments engagiert sich seit knapp zehn Jahren erfolgreich mit seinem IIV Mikrofinanzfonds in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Jetzt ist die Zeit reif für neue Investment-Produkte, die eine positive Wirkung erzielen. „Unsere langjähre Erfahrung mit den Menschen vor Ort hat uns gezeigt, dass Bildung ein Schlüsselfaktor zur Armutsbekämpfung ist“, so Schröder. Denn Bildung ist Hilfe zu Selbsthilfe: Schon wer nur lesen und rechnen kann, hat größere Chancen, ein eigenes Geschäft zu eröffnen oder sich beispielsweise als Bauer besser zu informieren und mit neuen Methoden die Produktivität zu erhöhen.
Bildung ist Zukunft
Schon 1948 erklärten die Vereinten Nationen (United Nations = UN) Bildung zu einem Menschenrecht und bekräftigen den Stellenwert von „Quality Education“, indem sie es als SDG 4 in ihre nachhaltigen Entwicklungsziele integrierten. Doch nach wie vor es nicht gut um das Thema Bildung bestellt. Laut eines Berichts der UNESCO konnten 2015 rund 617 Millionen Kindern und Jugendlichen weder lesen, schreiben noch rechnen. Ein Drittel davon besuchte keine Schule; die anderen beiden Drittel besuchten zwar eine Schule, lernten dort aber nicht genug – entweder weil sie früh wieder ausschieden oder trotz Unterrichtsbesuch zu wenig lernten.
Eine Bildungskrise gibt es in den Entwicklungsländern schon lange. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich diese Krise verschärft. Doch wie beseitigt man die gravierenden Missstände, die die Zukunft so vieler Millionen Menschen beeinträchtigen? Was tun, wenn solch ein Recht auch finanziert werden muss und die staatliche Förderung ungenügend ist? Edda Schröder hat eine Antwort: „Angesichts einer Finanzierungslücke in den Entwicklungsländern von geschätzten 22 Milliarden US-Dollar pro Jahr ist eine Finanzierung durch private Investitionen unausweichlich.“ Schröder weiter: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Förderung von Bildung allein über Entwicklungshilfe nicht ausreicht. Möchte man das vierte UN-Nachhaltigkeitsziel erreichen, sind private Investitionen in langfristige Bildungsprojekte das Gebot der Stunde.“
Staatliche Schulen vs. private Schulen
Warum scheitern viele staatliche Bildungseinrichtungen? Die Gründe sind vielfältig, haben die Analysen des Investmentteams des Impact Investors Invest in Visions ergeben. „Einen Grund empfinde ich als besonders bemerkenswert – oft schwänzen nicht die Kinder die Schule, sondern die Lehrer“, stellt Schröder fest. Die Weltbank beziffert den volkswirtschaftlichen Schaden, der alleine in Indien durch die Abwesenheit von Lehrern verursacht wird, auf 2 Milliarden US-Dollar jährlich.
In den Entwicklungsländern gibt es viele sogenannte „Affordable Private Schools“ (erschwingliche Privatschulen). Wie der Name besagt, stellen diese Schulen sicher, dass sich auch die ärmeren Bevölkerungsschichten dies leisten können. Solche Privatschulen schneiden im Vergleich zu staatlichen Schulen besser ab. Und dies obwohl die Lehrer an Privatschulen oft schlechter ausgebildet und bis zu fünfmal geringer entlohnt werden. Allerdings sind sie deutlich öfter dort, wo sie sein sollten – im Klassenraum. Dennoch mahnt Schröder zur Vorsicht: „Es müssen drei Grundvoraussetzungen erfüllt sein, damit eine private Investition in diesen Bereichen tatsächlich nachhaltig wirkt.“ Zum einen müssen private Bildungseinrichtungen nachweisbare Vorteile gegenüber kostenfreien staatlichen Schulen besitzen. Funktionierende staatliche Institutionen dürfen nicht durch private Konkurrenz in Schwierigkeiten geraten. Zweitens sollte keine Elitenförderung betrieben werden. Im Gegenteil: Das Ziel muss die Unterstützung einkommensschwacher Familien sein, mit der bestehende Ungleichheiten durch den Zugang zu besserer Bildung abgebaut werden. Und drittens muss die Höhe der Gebühren, die von den geförderten Institutionen verlangt wird, so angesetzt sein, dass die Zielgruppe die Gebühren auch tragen kann.
Soziale Wirkung wird analysiert
Für die privaten Schulen sprechen die besseren Kontrollmechanismen, da die Lehrer direkt dem Betreiber der Schule zur Rechenschaft verpflichtet ist. Auch stammen die Lehrer oft aus derselben Gemeinde wie ihre Schüler und deren Eltern, was zu einer erhöhten Verantwortlichkeit führt. Neben der besseren Grundausstattung mit Stühlen, Tischen, Elektrizität, Ventilatoren und Toiletten, sind auch die Klassengrößen geringer und das gemeinsame Unterrichten unterschiedlicher Stufen seltener. „Wir sind davon überzeugt, dass durch die finanzielle Unterstützung von Privatschulen eine positive und nachhaltige Wirkung erzielt werden kann“, sagt Schröder.
Eine Finanzierung kann beispielsweise durch Darlehen erfolgen, die über spezialisierte Finanzinstitute an die einzelnen Schulen oder einkommensschwache Haushalte vergeben werden, entweder um Schulgebühren oder Schulinfrastruktur zu finanzieren. Auch tertiäre Bildung an Universitäten oder für berufliche Fachausbildung kann durch Darlehen unterstützt werden. „Bei Invest in Visions analysieren wir im Vorfeld jeder einzelnen Investition die soziale Wirkung, die zu erwarten ist.“
„Geographisch sind Investitionen in alle Entwicklungsländer generell denkbar, aber als anfängliche Zielregionen bietet sich unserer Einschätzung nach Indien und Subsahara-Afrika an“, so Schröder. In Subsahara-Afrika ist neben Südasien der Bildungsnotstand am größten. Und für Indien haben zahlreiche Studien die Vorteile von Privatschulen gegenüber staatlichen nachgewiesen.
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Die Invest in Visions GmbH wurde 2006 von Edda Schröder mit der Vision gegründet, institutionellen und privaten Anlegern den Zugang zu Impact Investments zu ermöglichen, also zu Anlagen, die neben finanziellen Erträgen auch positive gesellschaftliche Auswirkungen bieten.
Wir haben uns als Mikrofinanzinvestor der ersten Stunde einen Namen gemacht und im Jahr 2011 mit der Auflegung des IIV Mikrofinanzfonds als erstem Fonds dieser Anlageklasse in Deutschland für private und institutionelle Anleger einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Neben Mikrofinanz fokussieren wir uns auf Investitionen in Projekte zur Förderung der von den Vereinten Nationen definierten globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Die Invest in Visions GmbH verwaltet per 30.06.2020 ein Vermögen von mehr als 795 Millionen Euro.
Aufgrund der langjährigen Erfahrung unseres internationalen mehrköpfigen Portfoliomanagement-Teams und unseres spezialisierten Netzwerks verfügen wir über umfassende Expertise in der Auswahl und Bewertung nachhaltiger und sozialer Investmentprodukte.
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