PEN fordert Freispruch für philippinische Journalistin Maria Ressa und ernennt sie zum PEN-Ehrenmitglied
„Mit Maria Ressa soll eine der wichtigsten Journalistinnen des Landes zum Verstummen gebracht werden. Das Urteil gegen Ressa ist einzig politisch motiviert und ein weiterer Schlag gegen die Pressefreiheit auf den Philippinen“, erklärt Ralf Nestmeyer, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des deutschen PEN. Die vielfach mit Preisen ausgezeichnete Ressa ist Mitbegründerin und Chefredakteurin der Nachrichtenwebsite „Rappler“, die für ihre investigativen Recherchen bekannt ist. Am 15. Juni 2020 wurde sie auf Grundlage eines Gesetzes gegen Cyberkriminalität, in dem viele einen Eingriff in die Pressefreiheit sehen, wegen „Verleumdung im Netz“ verurteilt. Geklagt hatte ein Unternehmer, der sich in seinem Ruf geschädigt sah. In dem fraglichen Artikel, der noch vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes veröffentlicht wurde, wurde aus einem Geheimdienstbericht zitiert, der den Geschäftsmann mit Mord und Drogenhandel in Verbindung bringt. Ressa sowie einem weiteren Redakteur drohen bis zu sechs Jahre Haft.
Eine Ehrenmitgliedschaft im deutschen PEN wird Menschen als Akt der Solidarität verliehen, die außerhalb Deutschlands aufgrund ihres schriftstellerischen oder künstlerischen Wirkens und ihres Eintretens für die Freiheit des Wortes verfolgt werden. Zu den Ehrenmitgliedern gehörten Václav Havel und Liu Xiaobo, aktuell u.a. Anabel Hernández sowie Ahmet Altan, Raif Badawi und Li Bifeng, die sich immer noch in Haft befinden.
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Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird.
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