Trotzt der Bonner Büromarkt Corona? Positives Vermietungsergebnis zum 1. Halbjahr 2020
Diese Vermutung wird zumindest durch das reine Zahlenwerk der Markterhebung unterstützt. Fast die Hälfte aller gezählten Mietvertragsabschlüsse wurden im Laufe des zweiten Quartals 2020 – also inmitten von Kontaktbeschränkungen und weiteren tiefgreifenden Einschränkungen in den privaten und beruflichen Alltag der Bevölkerung – mitvertraglich abgeschlossen. Zwischen April und Juli wurden im 1. Halbjahr 2020 insgesamt 38.000 m² Bürofläche neu angemietet. Wird durch dieses hohe Vermietungsergebnis der viel thematisierte Trend zum Homeoffice widerlegt? Die weitere Entwicklung des Marktes bleibt abzuwarten – es ist jedoch davon auszugehen, dass das Angebot der Arbeit aus dem Homeoffice ein Zusatzangebot der Arbeitgeber wird, sich allerdings nicht als Dauerlösung durchsetzt. Die Arbeitsfläche wird daher auch weiterhin benötigt.
Bis Mitte des Jahres wurden insgesamt 43 Mietvertragsabschlüsse ermittelt. Davon bilden alleine zwei Mietvertragsabschlüsse von über 5.000 m² ca. 27.500 m² des Halbjahresergebnisses. Die Anmietung von rund 20.000 m² im Bonner Bundesviertel durch Engagement Global war die größte Einzelvermietung der ersten sechs Monate des laufenden Jahres 2020. Im Segment zwischen 1.000 und 2.000 m² wurden zum Halbjahr insgesamt sechs Mietvertragsabschlüsse ermittelt. Dieses Segment bilden insgesamt 19,0 Prozent des Flächenumsatzes – Umsatztreiber in dieser Größenordnung waren die Anmietungen der weltweit agierenden Unternehmen adesso SE (ca. 1.900 m²) sowie doo GmbH (ca.1.500 m²).
Das Bonner Bundesviertel war auch im 1. Halbjahr erneut der gefragteste Teilmarkt des Bonner Bürovermietungsmarktes. Die drei größten Flächenumsätze der ersten sechs Monate wurden in diesem Teilmarkt getätigt – das Bundesviertel hat einen Anteil von rund 65,0 Prozent (32.295 m²). Mit 12,4 Prozent und einem Flächenumsatz von ca. 6.000 m², landet die Bonner Citylage auf dem zweiten Rang des Lagerankings.
Ohne Zutun der Corona-Krise, steigt der Leerstand auf dem Bonner Büromarkt wieder an. Zum 1. Halbjahr 2020 bietet der Bonner Büromarkt derzeit circa 107.400 m² (2019: 83.034 m²) vakante Büroflächen. Die Leerstandsquote steigt damit um rund 0,6 Prozentpunkte seit Start des Jahres 2020 auf 2,7 Prozent an. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte ist davon auszugehen, dass der Leerstand wieder auf das bekannte, niedrige Niveau fällt, da eine Reihe von Großabschlüssen ab 5.000 m² in der Abstimmung sind.
Weiterhin setzt die Durchmischung der unterschiedlichen Objektqualitäten der Durchschnittsmiete zu. Schon zum 1. Quartal des Jahres sank die Durchschnittsmiete von 12,00 EUR/ m² auf 11,92 EUR/ m². Auch zum Halbjahr ist bei einer Durchschnittsmiete von 11,87 EUR/ m² kein Aufwärtstrend zu erkennen. Die ermittelten Mietvertragsabschlüsse zeigen aber ein ganz klares Bild: in modernen Büroimmobilien, die attraktive Arbeitswelten bieten, wurden im 1. Halbjahr Mietpreise deutlich über der 15,00 EUR/m² – Grenze abgeschlossen. Büroflächen mit einer einfachen, funktionellen Ausstattung werden weiterhin zu Mietpreisen unterhalb von 10,00 EUR/ m² angemietet. Die Höchstmiete wurde in der Bonner Südstadt mit circa 22,80 EUR/ m² ermittelt. Die Spitzenmiete mit 19,47 EUR/ m², resultiert aus Anmietungen am Bonner Bogen und dem Bonner Bundesviertel.
Selten war die Abgabe einer Prognose so herausfordernd wie in den heutigen Zeiten. Fast wöchentlich kann sich durch die derzeitige Corona-Pandemie die Ausgangslage für Geschäftsbeziehungen und Mietvertragsabschlüsse ändern. Vereinzelnd mussten dies Vermieter und Mieter in laufenden Mietvertragsverhandlungen schon feststellen. Der Bonner Büromarkt verfügt jedoch über eine Besonderheit – die starke Branche der Öffentlichen Verwaltung. Auch während und auch auf Grund der Corona-Pandemie haben verschiedene Ministerien und öffentliche Stellen ein deutlich höheres Arbeitsaufkommen und somit einen höheren Flächenbedarf. Die Anmietungen der öffentlichen Verwaltung haben mit einem Umsatz von circa 33.500 m² einen Marktanteil von insgesamt 67,0 Prozent. Auch zurzeit laufende Erkundungsverfahren mit hohem Flächenbedarf, werden im Laufe der zweiten Jahreshälfte erfolgreich abgeschlossen. Aber auch die Dienstleistungsbranche hat im Halbjahr 2020 rund 6.150 m² Büromietfläche angemietet – weitere Gesuche der Branche sind derzeit aktiv. Das Ausbleiben einer weiteren Infektionswelle und einem daraus resultierenden, zweiten Lockdowns vorausgesetzt, kann mit einem Endjahresergebnis knapp unterhalb der 100.000 m² – Grenze gerechnet werden. Werden neue Kontaktverbote und Schließungen ausgerufen, wird mit einem deutlich geringeren Flächenumsatz zu rechnen sein.
Larbig & Mortag, Partner der NAI apollo group, wurde 2008 von Markus Larbig und Uwe Mortag als unabhängiges Gewerbemaklerunternehmen gegründet. Anfang 2018 startete die seit 2013 bestehende Bonner Niederlassung das Geschäftsjahr 2018 unter Führung des Geschäftsführers Hendrik Heßlenberg als Larbig & Mortag Immobilien Bonn GmbH. Aktuell beschäftigt Larbig & Mortag Immobilien 35 Mitarbeiter im Großraum Köln, Bonn und Leverkusen. Der Schwerpunkt der Immobilienberatung liegt in der Bürovermietung, im gewerblichen Investment und in der Ladenvermietung in B-Lagen. Der Bereich Research unterstützt darüber hinaus diese Bereiche mit fundiertem Zahlenmaterial. So können die Berater, Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einer Büroimmobilie anbieten. Von der Marktanalyse, Immobilienbewertung über Vermarktungskonzepte für Bestandsgebäude und Neubauprojekte (Vermietung und Verkauf). Der Fachbereich Eigentümerservice komplettiert das Dienstleistungsangebot.
Seit 12 Jahren vertrauen die Kunden auf die Marktdurchdringung, die innovative und zielgerichtete Beratung sowie auf die persönliche und nachhaltige Betreuung von Larbig & Mortag. Als lokaler und unabhängiger Marktteilnehmer zählt Larbig & Mortag Immobilien zu den führenden Büroimmobilienberatern im Großraum Köln, Bonn und Leverkusen. Eine überregionale und internationale Kooperation mit dem Netzwerk NAI apollo group bindet Larbig & Mortag als regionalen Spezialisten in ein Netzwerk mit mehreren deutschen, aber auch europäischen und weltweiten Standorten ein.
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