Finanzen / Bilanzen

USA: Positive Trendwende in Gefahr?

Die weiterhin unkontrollierte Ausbreitung des Corona-Virus in den USA befeuerte in der vergangenen Woche die Ängste, dass es auf dem Arbeitsmarkt nicht nur zu einem Stillstand, sondern sogar zu einer Trendwende der positiven Entwicklung der vergangenen Monate kommen könnte. So stellten mehr als 1,4 Millionen Amerikaner einen Antrag auf staatliche Arbeitslosenunterstützung. Es war das erste Mal seit drei Monaten, dass bei der wöchentlichen Gesamtzahl der Anträge ein Anstieg zu verzeichnen war. Enttäuschende Nachrichten gab es auch vom US-Häusermarkt. So blieben die Verkäufe bestehender Häuser leicht hinter den Erwartungen zurück. Gleiches galt für das produzierende Gewerbe und den Dienstleistungssektor: Die Einkaufsmanagerindizes verfehlten mit jeweils 51,3 beziehungsweise 49,6 Punkten die Erwartungen. Freundlicher stellte sich dagegen die Lage in Deutschland dar, wo sich das Verbrauchervertrauen – entgegen dem Trend in der Eurozone (-15 Punkte) – im Vergleich zur Vorperiode mit nur noch -0,3 Punkten spürbar aufhellte. Positiv überraschen konnten auch die deutschen Einkaufsmanagerindizes. Die Werte für das Dienstleistungsgewerbe (56,7 Punkte) und das verarbeitende Gewerbe (50,0 Punkte) stellten nicht nur eine signifikante Verbesserung dar, sondern übertrafen auch die Konsensschätzungen deutlich.

In einem insgesamt schwachen Marktumfeld verzeichnete der japanische Aktienmarkt die geringsten Verluste, gefolgt von Europa und den USA. Auch die Emerging Markets, angeführt von China, entwickelten sich negativ. Während sich in den USA Small Caps schlechter entwickelten als Large Caps, zeigten europäische Nebenwerte eine deutliche Outperformance. Bei den Investmentstilen entwickelte sich das Value-Segment in den USA besser, während in Europa Wachstumsunternehmen die Oberhand behielten. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke zeigten Titel aus den Bereichen Energie, zyklischer Konsum und Finanzen. Am schwächsten tendierten Titel aus den Segmenten Technologie, Kommunikationsdienstleistungen und Biotechnologie. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Überdurchschnittlich entwickelten sich die Sektoren Basiskonsum, Rohstoffe und Versorger. Schwach tendierten dagegen Telekommunikationsunternehmen, Energietitel und der Gesundheitssektor.

Im Rentenbereich entwickelten sich Euro-Staatsanleihen positiv. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating verzeichneten eine leicht bessere Wertentwicklung. Noch deutlicher zulegen konnten Hochzinsanleihen. Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets verzeichneten den größten Wertzuwachs.

Auf der Währungsseite gab der US-Dollar gegenüber dem Euro um 1,74 Prozent nach. Der japanische Yen tendierte 0,54 Prozent schwächer. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent tendierte seitwärts und schloss bei 43,34 US-Dollar.

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