Vernetzt – Warum es bei BRACENET um mehr als nur hübschen Schmuck geht
Denn neben etlichem herumtreibenden Verpackungsmüll ziehen sich kilometerlange, verloren gegangene Fischernetze durch die Weltmeere und verschmutzen die Wasserwelt und Strände immens. Das zusätzliche Leid: Die Netze gehen auch als Abfallprodukt im Meer noch immer ihrer ursprünglichen Aufgabe nach – sie fischen weiter und kosten dadurch viele Lebewesen das Leben.
Gefesselt von diesen Beobachtungen und Erkenntnissen, fingen die künftigen Gründer noch im selben Urlaub an, die dortigen Netze einzusammeln und parallel bereits das globale Ausmaß und mögliche Lösungsansätze zu recherchieren. Noch in Gedanken vertieft, was man mit den vermeintlich unbrauchbaren Netzen machen könnte, legten sie sich recht unbewusst eines der Netze über ihr Handgelenk – die Geburtsstunde von BRACENET.
Unternehmen brauchen echte, tiefgreifende Ansätze in Sachen Nachhaltigkeit
Ihre Idee: die Weltmeere und damit das marine Leben von den herumtreibenden Fischernetzen befreien, unter umweltfreundlichen Bedingungen die Rohstoffe aufarbeiten, daraus neue, upgecycelte Produkte herstellen und mit einem Teil der Erlöse Partnerorganisationen unterstützen können und somit den Kreislauf weiter vorantreiben. Das Grundkonzept wurde schnell umgesetzt: in sorgfältiger Handarbeit wurden Armbänder aus den Netzen hergestellt. Doch das Unternehmer-Duo aus Hamburg wollte nicht nur Produkte verkaufen, vielmehr haben sie eine weitreichendere Mission. Sie möchten möglichst viele Menschen auf diese immense Umweltverschmutzung und die Massen an herumtreibenden Netzen aufmerksam machen und für einen bewussteren Umgang mit der Natur sensibilisieren.
Inzwischen gelten sie als Expertenteam und werden als Gründer-Duo vielfach angefragt, Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeitstransformation zu unterstützen und neue Präventionsansätze zu erarbeiten, wie ein Schritt in einen nachhaltigeren und bewussteren Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen gelingen kann.
Zahlen, Daten, Fakten
Das Thema „plastikfrei“ wird heiß diskutiert, und viele versuchen, Kunststoff in ihrem Alltag zu reduzieren. Wer einen Blick auf folgende Zahlen wirft, dem dürfte der Verzicht in Zukunft deutlich leichterfallen.
Neuesten Studien zufolge machen Geisternetze bis zu 50 Prozent des Plastikmülls in den Weltmeeren aus. Im Nordpazifik nördlich von Hawaii schwimmt beispielsweise das „Great Pacific Garbage Patch“, ein riesiger Müllstrudel, der 4,5-mal so groß wie Deutschland ist. Rund 46 Prozent dieses Plastikmülls bestehen aus verloren gegangenen oder absichtlich versenkten Fischernetzen. Bis sich die Netze im Meer in gesundheitsschädliches Mikroplastik zersetzen, vergehen gut 600 bis 800 Jahre.
Bereits ein Jahr nach dem bewegenden Urlaub war die Idee von BRACENET so weit ausgereift, dass offiziell als 2-Personen-Start-up gestartet werden konnte. „In den folgenden drei Jahren entwickelten wir uns als Unternehmen so rasant und stießen dabei auf unerwartet großen und positiven Anklang, dass wir inzwischen 34 Mitarbeitende einstellen und unzählige großartige Kooperationen umsetzen durften!“
Bisher konnte BRACENET knapp 5 Tonnen Netz zu Bracenets verarbeiten und damit eine Spendensumme von knapp 90.000 € für ihren Partner „Healthy Seas“ sowie bei weiteren gemeinsamen Kampagnen Spenden für das „Great Pacific Garbage Screening“, „Sea Shepherd“ und „Ghost Diving“ generieren.
Ein tieferer Einblick: Der lange Weg der Geisternetze
Der Weg ins Wasser
Grundsätzlich sind Geisternetze eine negative Begleiterscheinung der Fischerei. Dabei gelangen die Netze über verschiedene Wege in die Meere:
• Illegale Fischerboote werfen bei einer drohenden Festnahme die Netze über Bord, um nicht gefasst zu werden
• Die korrekte Entsorgung der Netze ist häufig mit hohen Kosten verbunden, sodass die Freilassung im Meer eine günstigere Alternative darstellt
• Ist die Fischerei an einem Tag besonders erfolgreich gewesen, werden die Netze aufgrund von Platznot an Bord im Meer entsorgt
• Schleppnetze, die hinter dem Boot hergezogen werden, können an Hindernissen am Meeresgrund hängen bleiben und sich losreißen
• Bei Unwetter oder Schiffbruch können Netze von Bord gerissen werden
Die Bergung
Gemeinsam mit den Partnerorganisationen „Healthy Seas“ und „Ghost Diving“ werden die Netze unter Wasser aufgesucht und auf langen und häufig gefährlichen Tauchgängen geborgen. Professionelle Taucher und Taucherinnen schneiden dabei die Netze vorsichtig los und befreien im ersten Schritt gefangene Meerestiere, die ohne fremde Hilfe in den Netzen sterben würden. Mit sogenannten „lifting bags“ bringen sie die Netze anschließend an die Wasseroberfläche, wo sie dann von weiteren Helfenden auf die Boote und schließlich an Land geholt werden.
Die Weiterverarbeitung
Nach der Bergung werden die Netze nur mit Wasser gereinigt, sodass alles Geisterhafte von den Netzen weicht und diese wieder in ihren bunten Farben erstrahlen. In mühe- und liebevoller Handarbeit werden die gereinigten Netze anschließend zu neuen Produkten verarbeitet: dem Sortiment von BRACENET (z.B. Armbänder, Hundeleinen, Ringe Kamerabänder, Taschen, Brillenbänder). Dabei entstehen im Team von BRACENET täglich neue Ideen, was aus den geborgenen Fischernetzen hergestellt bzw. wo das Material dieser Netze neu verwendet werden kann, sodass stetig neue Nutzprodukte aus dem vermeintlichen Abfall entstehen.
„Konkurrenz gibt es für uns nicht. Wir möchten so viele Menschen wie möglich mit unserer Idee und Mission anstecken und freuen uns über jeden Einzelnen, der unserem unkonventionellen Team beitreten oder auf eigene Faust unseren Blauen Planeten ein Stück weit gesünder machen möchte. Wir sind gut und gerne weltweit vernetzt.“
BRACENET GmbH
Jungfernstieg 44
20354 Hamburg
Telefon: +49 (40) 76485563
http://bracenet.net
Stilgeflüster GmbH
E-Mail: hanne@stilgefluester.de