Vorbereitung auf die Hellabrunner Elefantengeburt im Herbst
Die bevorstehende Elefantengeburt im Tierpark wird anders als Temis erste Geburt mit Ludwig im Jahr 2011 ablaufen: Denn seit der Sanierung und Fertigstellung des Elefantenhauses im Oktober 2016 werden die Tiere im sogenannten „geschützten Kontakt“ gepflegt. Das bedeutet, die Elefantenpfleger arbeiten nicht mehr direkt mit den Elefanten auf der Anlage, sondern es befindet sich immer eine sichere Barriere zwischen Mensch und Tier. Daher werden für die Geburt in dieser neuen Situation die bestmöglichen Vorkehrungen getroffen. Dazu zählt nicht nur, dass das Hellabrunner Elefantenhaus und die Außenanlage auf Schlupflöcher für kleine Elefanten überprüft und eine neue Trainingswand mit modularem Aufbau installiert wurde, sondern vor allem auch das medizinische Elefantentraining.
Dank des täglich stattfindenden Medical Trainings können die Tierpfleger unkompliziert Blut- und Urinproben von der trächtigen Elefantenkuh nehmen. Das Vertrauen zwischen Pfleger und Tier ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Untersuchung. Während Tierpfleger Andreas Fries Temi das Ohr hält, kann ihr an der Vene behutsam die kleine Kanüle zur Blutabnahme angesetzt werden. Der Wert des Hormons Progesteron in Blut und Urin ist ein guter Indikator, um vorhersagen zu können, wann das Elefantenbaby in etwa zur Welt kommt. Denn wenn dieser rapide abfällt, wird der Nachwuchs meist innerhalb von 48 Stunden geboren. Doch weil das nicht immer gelten muss und Elefanten ihren Nachwuchs meist nachts zur Welt bringen, hält die Tierpflege als zusätzliche Vorkehrung ab Oktober Nachtwachen im Hellabrunner Elefantenhaus.
„Temi ist jetzt im letzten Drittel ihrer Tragzeit und wir sind guter Dinge. Ob es ein Männchen oder Weibchen wird, erfahren wir aber auch erst bei der Geburt. Die Hauptsache ist, dass es Mutter und Kind gut geht. Manchmal merkt man Temi aber doch an, dass sie ein bisschen träge und nicht ganz so agil wie sonst ist. Ins Wasser geht sie aktuell nicht mehr so gern, aber dafür duschen wir sie jetzt ein- bis zweimal täglich ab“, erklärt Elefantenpfleger Lorenz Schwellenbach. „Wenn man ihr vorne auf die Brust sieht, die sich bei Elefanten zwischen den Vorderbeinen befindet, kann man gut erkennen, dass diese schon deutlich ausgeprägt ist“, erklärt der Tierpfleger weiter.
Wer der trächtigen Elefantenkuh Temi einen Besuch im Tierpark abstatten möchte, kann dies mit einem vorab gebuchten Online-Ticket über München Ticket täglich von 9 bis 18 Uhr tun.
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