Ausbildung / Jobs

1.897 Auszubildende sind gestartet – Hoffen auf Ausbildungsprämie

Es gibt im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg zum Ausbildungsstart noch mehr unbesetzte Ausbildungsstellen denn unversorgte Bewerber. „Rein rechnerisch steht für jeden Bewerber ein Ausbildungsplatz zur Verfügung“, sagt Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK Bonn/Rhein-Sieg. 1.712 unbesetzten Ausbildungsstellen stehen 1.529 unversorgte Bewerber in der Statistik der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg gegenüber. Während corona-bedingt die Zahl der Bewerber um 10,1 Prozent zurückgegangen ist, ging die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 9,2 Prozent zurück. Hindenberg: „Ohne Corona lägen wir mit 1,12 unbesetzten Berufsausbildungsstellen je unversorgten Bewerber auf Vorjahresniveau (1,13) – und viele wären beruhigt. Die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverträge bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg liegt jedoch mit 1.897 Verträgen um 19,9 Prozent niedriger als im Vorjahr (2019: 2.368 Verträge). Da ist noch viel Luft. Allen neuen Auszubildenden wünscht die IHK trotz Corona einen guten Start ins Berufsleben! Ausbildung ist krisensicher.“

Vieles von dem Einbruch der Eintragungszahlen  ist der Corona-Pandemie geschuldet, aber nicht alles. Der Rückgang lässt sich auf folgende Gründe zurück führen:

  • Große Ausbildungsbetriebe sind aus Bonn/Rhein-Sieg in Richtung Köln oder Rheinland-Pfalz abgewandert.
  • Die Automobilzulieferindustrie hat strukturelle Probleme.
  • Eine Kommunikation zwischen Bewerber und Unternehmen hat in der Krise selten stattgefunden, und viele Jugendliche scheuen davor zurück, Unternehmen aktiv anzusprechen.
  • Viele Branchen wie Hotel und Gaststätten, Veranstaltungsmanagement oder Tourismus öffnen langsam wieder, wissen häufig nicht, ob sie die erste Welle von Corona überstehen und haben gleichzeitig Sorgen vor der zweiten Welle.

Die neue Ausbildungsprämie der Bundesregierung soll helfen, noch einige Betriebe und Bewerber zusammen zu bringen. Hindenberg: „Die Forderung unseres Dachverbandes – des DIHK – nach einem einfachen Verfahren wurde leider nicht aufgegriffen. Jetzt sind bürokratische Schritte vorgeschaltet, bis der Ausbildungsbetrieb seinen Antrag stellen kann. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg wird die zuständige Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg dabei selbstverständlich nach Kräften unterstützen.“ Um Betrieben das bürokratische Antragsverfahren zu erleichtern, hat die IHK Bonn/Rhein-Sieg alle wichtigen Informationen für die Betriebe unter www.ihk-bonn.de, Webcode @3346 zusammengestellt.

Hindenberg appelliert an die Unternehmen im IHK-Bezirk in ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachzulassen: „Stellen Sie jetzt Ihre neuen Auszubildenden ein, melden Sie freie Ausbildungsplätze bei der Agentur für Arbeit und schaffen Sie weiter die notwendigen Ausbildungsplätze!“

 

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