CARE zum Welttag der humanitären Hilfe: 74 Helfer seit Jahresbeginn ums Leben gekommen
„Humanitäre Hilfe gibt notleidenden Menschen weltweit Hoffnung. Dass wir als humanitäre Helfer immer wieder ins Visier geraten, ist wie ein Todesstoß für die Hoffnung und den Lebenswillen der Menschen“, erklärt Pamela Orgeldinger, Abteilungsleiterin Internationale Programme bei CARE Deutschland. „Als humanitäre Helfer sind wir bereit, uns der Coronavirus-Pandemie und anderen Gefahren zu stellen, aber nicht vorsätzlichen und gewalttätigen Angriffen.“
Während aus Syrien die meisten Todesfälle gemeldet werden, kommt es im Südsudan am häufigsten zu Angriffen auf humanitäre Helfer. „Im Südsudan Hilfe zu leisten ist gefährlich, das war es schon immer“, erklärt Orgeldinger. „Kriminalität, Schikanen und andere Bedrohungen erschweren die humanitäre Arbeit vor Ort. Hilfsorganisationen sollten nicht zwischen überlebenswichtiger Hilfe und der Sicherheit ihrer Mitarbeiter entscheiden müssen.“
Am häufigsten betroffen von Übergriffen sind lokale humanitäre Helfer. „Die Mehrheit der humanitären Helfer weltweit sind einheimische Mitarbeiter, bei CARE sind es etwa 97 Prozent“, so Orgeldinger. „Sie sind lokale Helden, auf die es ankommt. Das zeigt uns nicht zuletzt der Einsatz von Experten und Fachkräften – vom Supermarktkassierer über den LKW-Fahrer bis zur Ärztin – während COVID-19 im eigenen Land. Lokale Helfer spielen eine entscheidende Rolle für die Gesellschaft, darauf weisen wir zum Welttag der humanitären Hilfe ganz besonders hin.“
Die fünf gefährlichsten Orte für humanitäre Helfer (ab Januar 2020):
1. Syrien – Tote: 20
2. Südsudan – Tote: 14
3. Somalia – Tote: 11
4. Niger – Tote: 8
5. Nigeria – Tote: 7
Hintergrund: Die Analyse basiert auf der Datenbank "Humanitarian Outcomes Aid Worker Security Database", in der Vorfälle als vorsätzliche Gewalttaten gegenüber Helfern definiert werden, wie z.B. Tötungen, Entführungen und Angriffe, die zu schweren Verletzungen führen: https://aidworkersecurity.org/incidents/.
Welttag der humanitären Hilfe: Seit 2008 begehen die Vereinten Nationen und internationale Hilfsorganisationen jedes Jahr am 19. August den Welttag der Humanitären Hilfe. Am 19. August 2003 wurde das Büro der Vereinten Nationen in Bagdad, Irak angegriffen. Damals starben 22 Menschen, darunter auch der damalige UN-Menschenrechtskommissar Sergio Vieira de Mello.
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