GDL und AVG beschließen trotz Corona-Krise attraktives Gesamt-paket für Beschäftigte
So stiegen die Entgelte der Lokomotivführer und Disponenten rückwirkend zum 1. Januar 2020 um 1,5 Prozent und zum 1. Juli 2020 um 1,3 Prozent. Am 1. Januar 2021 erfolgt eine weitere Entgelterhöhung um 1,3 Prozent. Bei dieser Stufe haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, statt der Erhöhung drei Tage zusätzlichen Urlaub zu wählen. Ab 2022 haben die Arbeitnehmer dann sogar die Wahlmöglichkeit, sechs Tage mehr Urlaub beziehungsweise die 38-Stunden-Woche oder alternativ die Beibehaltung der 39-Stunden-Woche bei höherer Vergütung zu wählen.
„Mit dieser Wahl können unsere Kollegen Beruf und Familie besser vereinbaren, was die Attraktivität der Berufe erhöht“, sagt der Bundesvorsitzende. Für die AVG
sorgt die stufenweise Einführung der Tarifanpassung wiederum für eine finanzielle Entlastung und lässt sich dadurch besser realisieren. „Dafür haben wir hart verhandeln müssen“, betont Dr. Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG. Gemeinsam mit der GDL wurde zudem eine Zulage für die besonderen Anforderungen an die Lokomotivführer aufgrund des bei der AVG praktizierten Tram-Train-Modells eingeführt. Weitere Forderungen seitens der GDL-Mitglieder wurden an Arbeitsgruppen übergeben, die nun pragmatische und betrieblich angepasste Lösungsvorschläge entwickeln sollen.
Die AVG ist dem Tarifvertrag „Personalübergang“ beigetreten. „Damit gehört die Angst um den Arbeitsplatz nach eventuell verlorenen Ausschreibungen der Vergangenheit an“, erklärt Weselsky. Bei der AVG freut man sich über den Beitritt zum „FairnessbahNEn e.V.“ – einer gemeinsamen Einrichtung für soziale Zwecke. GDL-Mitglieder können darüber Zuschüsse beispielsweise zu Brillen, zur Kinderbetreuung oder zu Gesundheitswochen im Betrieb erhalten. Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist für das Karlsruher Unternehmen ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie und ein wichtiger Punkt, um sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu positionieren.
Insgesamt haben Arbeitgeber und Gewerkschaft hart verhandeln müssen, aber beide waren sich einig, dass ein Streik in der schlechten finanziellen Situation der AVG durch Corona nach Möglichkeit zu vermeiden ist.
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