Geweihe gegen „gutes Geld“: Bundesverband der Wildtierhalter entwickelt Erfolgsmodell
Nachhaltiges Handeln mit Blick auf die Umwelt und eine faire Entlohnung für die Waren ihrer Anbieter – das sind die Ziele des Bundesverbands. „Jahrzehntelang haben Ankäufer hochwertige Geweihe für wenige Pfennige mitgenommen“, so Geschäftsführer Dr. Stefan Völl. „Dadurch, dass Geweihe zu Kauknochen für Hunde verarbeitet werden, ist seit kurzem auch der Markt für weniger kapitale Geweihe entstanden, die die Gehegehalter bis dahin kaum losgeworden sind. So lagert über Jahre massenweise ungebrauchtes Material in den Kellern und Speichern Deutschlands, das wir jetzt für gutes Geld an den Mann bringen können“, so Völl weiter. „Entscheidend ist es, die Tiere vom Kopf bis zum Schwanz zu vermarkten. Nur so können die Züchter kostendeckend arbeiten“, führt er weiter aus.
Jahrzehntelang kamen Ankäufer mittels osteuropäischer Firmen günstig an Geweihe. Mit dem Embargo gegen Russland im Jahr 2014 fiel diese Option weg. Geweihe vom Dam-, Sika und Rotwild sind wegen ihres hohen Mineraliengehalts attraktiv für Hersteller*innen von Tiernahrung. Die Zahl Letzter hat in den vergangenen Jahren exponentiell zugenommen. Tendenz steigend. Für den Vorsitzenden des Landesverbands Mitte-West, Matthias Eul, ist es die dritte Aktion dieser Art. Der Projektkoordinator zeigt sich trotz Corona zuversichtlich, auch diesmal wieder zu einem erfolgreichen Geschäftsabschluss zu kommen. Hirsche werfen ihre Geweihe jedes Frühjahr zwischen Februar bis April ab. In wenigen Monate wächst ihnen ein neues. Zum Schluss reiben sie beim so genannten Fegen den Bast ab. Das ist die Haut, unter der sich das Geweih neu bildet.
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