Goldrausch mit fatalen Nebenwirkungen
Die Studie basiert auf 400 Stichproben bei unterschiedlichen Arten, darunter hecht- und barschartige Fische wie Bicuda oder Cichla, die zu den beliebtesten Speisefischen in der Region gehören. Die Vergiftung der Fische geht auf den illegalen Goldbabbau in der Amazonasregion zurück, bei dem große Mengen Quecksilber und Schwermetalle in die Umwelt freigesetzt werden. Die Goldsucher nutzen das Quecksilber, um das Gold aus dem Gestein zu waschen. Die toxische Brühe wird anschließend wieder in den Fluss zurückgeleitet.
„Der massiv zunehmende Goldabbau ist nicht nur eine wachsende Bedrohung für die Umwelt, sondern birgt zudem ein enormes Gesundheitsrisiko für die Menschen in der Region“, warnt Tobias Kind, Rohstoffexperte beim WWF Deutschland. Denn die Hauptproteinquelle für die lokale Bevölkerung in der Region sei Fisch. Angesichts des hohen Schadstoffgehalts sollten die Menschen wöchentlich maximal 200 Gramm davon essen, empfehlen die Autoren in ihrer Studie. Zudem müssen die brasilianischen Behörden die Ernährungssicherheit durch eine Unterbindung des Bergbaus in der Region sicherstellen. Zu den möglichen Gesundheitsfolgen zählen Muskelschäden, chronische Kopfschmerzen, Geburtsfehler, Atemversagen und Nierenschäden.
Der WWF betont, dass die Lösung des Problems nicht allein in Südamerika liege. Wer unbedingt in Gold investieren möchte, sollte gezielt nach Recyclinggold oder zertifiziertem Gold fragen. Es sei entscheidend, Banken, Händler und Juwelieren Druck zu machen, damit sie ihre Lieferketten sauber halten. Der WWF fordert verbindliche Regelungen, die importierende Unternehmen zwingen, Verantwortung für die gesamte Lieferkette ihrer Rohstoffe zu übernehmen. Deutschland trage als weltweit viertgrößter Goldabnehmer hier eine besondere Verantwortung.
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