Gesundheit & Medizin

Nach Eingriff im Herz-Zentrum

Am Tag nach dem Geburtstag ins Krankenhausbett? Gar nicht selten, in diesem Fall aber schon – nicht nur im Rheinland Klinikum. Im Alter von 96 Jahren kam August Kordes auf die Station M5 im Lukaskrankenhaus, und er einige Tage später sagt er: „Jetzt freue ich mich noch auf einige schöne Jahre.“ Die Grundlage dafür schafft ein Eingriff am Herzen.

Schlecht stand es um das Herz des Neussers, als er ins Zentrum für Herz- und Gefäßmedizin des Rheinland Klinikums kam. Ein akutes Koronarsyndrom, ein Herzinfarkt mit einer sehr schlechten Pumpleistung des Herzens: Sieben komplexe Engstellen in den Herzkranzarterien zeigten sich in der Katheteruntersuchung. Herr Kordes, so Prof. Michael Haude, war in dieser Konstellation kein Kandidat für eine Bypass-Operation. Hilfe gab es dennoch.

Minimal-invasiv setzten der Direktor des Herz-Zentrums und sein Team im HKM (Herzkathetermessplatz) dem Patienten sieben Stents ein. Um das Herz in seiner Pumpleistung während dieser Zeit zu unterstützen, führten die Ärzte – ebenfalls über einen Katheter – zusätzlich eine Mikro-Pumpe ein. Die saugte mittels einer kleinen Turbine Blut aus der linke Herzkammer und führte es in die Hauptschlagader: 2,5 Liter pro Minute insgesamt. Am Ende der Untersuchung wurde sie wieder entfernt.

August Kordes hat den Eingriff, der in der pumpen-unterstützten Form in diesem Alter zum erstenmal im Lukaskrankenhaus durchgeführt wurde, gut überstanden. Sein hohes Alter war Prof. Haude kein Hinderungsgrund. „Ich habe mich mit ihm unterhalten, und seine lebensbejahende Einstellung war ganz offensichtlich. Natürlich erhält er die Versorgung, die auch einem jüngeren Patienten zuteil würde.“

Bei der Entlassung dankte Herr Kordes Prof. Haude tief bewegt. Und er freute sich auf die Heimkehr zu seiner Frau: Seit 61 Jahren sind die beiden verheiratet.

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