Nova Innovation Award der deutschen Zeitungen
Darüber hinaus hat sich die siebenköpfige Jury entschieden, einen Sonderpreis für besondere Aktivitäten oder Innovationen während der Corona-Pandemie zu vergeben. Hier steht der Gewinner bereits fest: Die besondere Würdigung für eine technologisch-innovative Umsetzung erhält die Mainzer Verlagsgruppe VRM für ihre 360 Grad-Rundgänge in ausgewählten Museen der Rhein-Main-Region, die aufgrund der Pandemie-Bestimmungen in den zurückliegenden Monaten für den Publikumsverkehr geschlossen bleiben mussten.
In der Kategorie „Nova Produktinnovation“ sind nominiert:
– UNICORN (Funke Digital TV Guide GmbH, Essen): Unicorn ist die Abkürzung für Universal Content Redistribution Network und steht für eine News-Video-Plattform zur Steigerung der Reichweite und Rentabilität von Bewegtbild für Verlage. Geplant ist der Aufbau eines bundesweiten News Video Ökosystems, das allen Verlagen zugänglich sein soll.
– Tagesspiegel Checkpoint (Der Tagesspiegel, Berlin): Der Berlin- Newsletter mit, eigenen Angaben zufolge, mehr als 100.000 Lesern wird inhaltlich und strategisch kontinuierlich weiterentwickelt. Gleichzeitig wurde das Angebot in ein kostenpflichtiges digitales Abo-Modell überführt.
– Digitale Zeitungsauswertung (Südkurier Medienhaus, Konstanz): Der Südkurier hat eine digitale Zeitungsanalyse für die Print- wie auch die Digital-Ausgabe entwickelt, um die Inhalte besser an die Interessen der Leserschaft anzupassen. Gleichzeitig sollen mit der inhaltlichen Planung die Medien-Nutzungszeiten erhöht werden.
Für die Auszeichnung in der Kategorie „Nova Vermarktungsinnovation“ nominiert die Jury:
– MEHR €-PAPER (Score Media Group, Düsseldorf / München) gemeinsam mit Verlagen: Auf Basis einer eigenen E-Paper-Studie baut die Vermarktungsorganisation Score Media darauf, die E-Paper im Portfolio exklusiv und zielgruppengerecht zu monetarisieren. Das Angebot richtet sich insbesondere an Werbetreibende, deren Kernzielgruppe über 29 Jahre alt ist.
– SZ Plus 2.0 – Differenzierung des digitalen Abo-Angebots der Süddeutschen Zeitung (Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH, München): Die Süddeutsche Zeitung hat eine neue, flexiblere Abo-Struktur entwickelt, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz das für jeden Nutzer passende Abonnement auswählt. Das Angebot besteht aus drei Paketen mit unterschiedlichen Leistungsversprechen.
– Nur der BVB (Lensing Media, Dortmund): Lensing Media / Ruhr Nachrichten hat als lokales Medienhaus zum Premium-Thema Borussia Dortmund ein umfangreiches Produktportfolio entwickelt, das crossmedial den Anzeigen- und Lesermarkt stärkt und die unterschiedlichsten BVB-Zielgruppen erreicht.
Die Nominierten in der Kategorie „Nova Neue Geschäftsfelder“ sind:
– Digital Signage by Kieler Nachrichten (Kieler Nachrichten): Die Kieler Nachrichten bauen ihr DOOH-Angebot (Digital Out-of-Home) mit einer Flotte mobiler LED-Trucks weiter aus und treten damit als Dienstleister für alle Digital-Signage-Produkte (Hard- und Software) auf. Ergänzt wird dies durch die Einbindung und Vermarktung von lokalen Nachrichten und Werbeplätzen. Das Angebot wird zwischenzeitlich auch als White-Label-Lösung an andere Medienhäuser vermarktet.
– Wie wir die Grenzen zwischen Radio und Zeitung verschwimmen lassen (NOZ Digital GmbH, Osnabrück): Die Neue Osnabrücker Zeitung hat ein Audio-Angebot entwickelt, das die Inhalte der Tageszeitung durch Künstliche Intelligenz individualisiert zum Hören ausspielt. Hierbei werden Podcast-Formate, selbstgesprochene Artikel und Übertragungen von Print-Inhalten durch intelligente computergenerierte Sprache über eigene News-App, Drittplattformen, Alexa Skill oder Telefon übertragen. Zielgruppe sind insbesondere die unter 45-Jährigen.
– Rocketeer (Mediengruppe Pressedruck / Augsburger Allgemeine): Mit der Initiative Rocketeer greift die Augsburger Allgemeine das Thema Digitalisierung proaktiv auf. Dazu wurde eine Konferenz für digitale Innovationen und Zukunftstrends organisiert und mit medialen Kanälen des Verlages verknüpft. Das Gesamtpaket spricht neue Zielgruppen an, wendet sich an innovative Macher sowie Visionäre und fördert die Region Augsburg als Innovationsstandort.
Fazit des Jury-Vorsitzenden Dr. Wolfram Kiwit (Chefredakteur Ruhr-Nachrichten, Dortmund): „NOVA wirkt. Mehr Qualität, mehr Innovation, mehr Mut zeigen die vielen beindruckenden Einreichungen in diesem besonderen Jahr 2020. Und manche werden – wie ausgezeichnete Innovationen der vergangenen Jahre – sicherlich Schule machen. NOVA ist eine wunderbare Plattform für Best Practice. Und da wir alle nicht mehr viel Zeit haben, tragende digitale Geschäftsmodelle in den Markt zu bringen, ist NOVA ein Sprungbrett in die Zukunft, das uns schneller macht.“
Rolf-Dieter Lafrenz, Geschäftsführender Gesellschafter der SCHICKLER Beratungsgruppe (Hamburg) und Kooperationspartner des BDZV, ergänzt: „Besonders beeindruckt hat mich, dass die Zahl der Bewerbungen in der Corona-Zeit zugenommen hat. Die Verlage wissen, dass sie auf die Krise mit Innovationen antworten müssen.“
Die Nominierten und ihre Beiträge werden in den kommenden Monaten in den Medien des BDZV und auf der Website https://Nova-award.de näher vorgestellt.
Der Jury gehören an: Meinolf Ellers, CDO dpa, Hamburg; Dr. Wolfram Kiwit, Chefredakteur „Ruhr-Nachrichten“, Dortmund (Vorsitz); Rolf-Dieter Lafrenz, Geschäftsführender Gesellschafter SCHICKLER Unternehmensberatung, Hamburg; Freya Oehle, Gründerin, Hamburg, Larissa Pohl, CEO Europe, Wunderman, Frankfurt; Jörg Rheinboldt, Managing Director APX Axel Springer Porsche, Berlin; Martin Wunnike, Vorsitzender der Geschäftsführung „Mittelbayerische Zeitung“, Regensburg.
Der Nova Innovation Award der deutschen Zeitungen wurde 2017 erstmals vom BDZV ausgeschrieben. Der Preis wird in den Kategorien Produktinnovation, Vermarktungsinnovation und Neue Geschäftsfelder vergeben; er ist nicht dotiert. Mit dem Award werden die jeweils besten Produkt-Neueinführungen gedruckt und digital, außergewöhnliche Geschäftsmodelle, kreative Strategien und Vermarktungsideen ausgezeichnet. Gewürdigt werden innovative Leistungen für Leser/Nutzer und Werbekunden ebenso wie beispielsweise die Erschließung neuer Märkte außerhalb des Kerngeschäfts der Zeitungen.
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