Sixt Leasing SE: Operative Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2020 wie erwartet
- Konzernvertragsbestand in den ersten sechs Monaten 2020 nahezu stabil – Deutlicher Anstieg im Vergleich zum 30. Juni 2019
- Operativer Konzernumsatz erwartungsgemäß durch COVID-19-Pandemie beeinträchtigt
- Konzernergebnis vor Steuern (EBT) insbesondere durch erhöhte Risikovorsorge und transaktionsbezogene Kosten belastet
- Vorstand erwartet weiterhin Erholung der Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr
Die Sixt Leasing SE, ein führender Anbieter im Online-Direktvertrieb von Neuwagen in Deutschland sowie Spezialist im Management und Full-Service-Leasing von Großflotten, hat sich im ersten Halbjahr 2020, basierend auf der am 20. Juli 2020 reduzierten Ergebnisprognose, insgesamt im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Der Konzernvertragsbestand blieb im Zeitraum von Ende Dezember 2019 bis Ende Juni 2020 nahezu stabil. Der operative Konzernumsatz verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag sehr deutlich unter Vorjahresniveau und wurde insbesondere durch die Erhöhung der Risikovorsorge im Zusammenhang mit den Restwerten der Leasingflotte sowie durch transaktionsbezogene Kosten belastet. Der Vorstand erwartet weiterhin eine Erholung der Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr.
Geschäftsentwicklung in H1 2020
Im ersten Halbjahr 2020 wurde insbesondere die Erweiterung des digitalen Produkt- und Serviceportfolios weiter vorangetrieben. Im Geschäftsfeld Online Retail startete Sixt Leasing über seine Online-Plattform sixt-neuwagen.de eine Vertriebskooperation mit PAYBACK zur Vermarktung eines Kia Stonic „VISION“ an Privatkunden. Zudem wurde autohaus24.de vom Nachrichtensender n-tv und vom Deutschen Institut für Service-Qualität mit dem Verbraucher-Award „Deutschlands Beste Online-Portale 2020“ in der Kategorie „Neuwagenportale“ ausgezeichnet und erhielt im Rahmen der FOCUS-MONEY-Studie „Von Kunden empfohlen“ das Prädikat „Hohe Weiterempfehlung“ in der Kategorie „Autoleasing: Online-Anbieter“.
Im Geschäftsbereich Flottenmanagement wurde die Smartphone-App „The Companion“ für Fuhrparkkunden weiterentwickelt und unter anderem mit der digitalen Bezahlfunktion „Shell Payment@Pump“ ausgestattet. Darüber hinaus konnten mit Herrn Christian Braumiller und Herrn Michael Poglitsch zwei ausgewiesene Branchenexperten als neue Geschäftsführer der Sixt Mobility Consulting GmbH gewonnen werden. Im Geschäftsfeld Flottenleasing baute Sixt Leasing seine Kooperation mit der BSH Hausgeräte GmbH im Bereich der Elektromobilität aus.
Der Vertragsbestand im Online Retail fiel im Zeitraum von Ende Dezember bis Ende Juni um 5,7 Prozent auf 41.800 Verträge, insbesondere belastet durch geringere Neubestellungen aufgrund der ökonomischen Auswirkungen durch die COVID-19-Pandemie sowie weitere Fahrzeugrückläufer aus der im Geschäftsjahr 2017 durchgeführten 1&1-Kampagne. Der Vertragsbestand im Flottenleasing sank um 2,4 Prozent auf 39.500 Verträge. Das Flottenmanagement verzeichnete einen Zuwachs um 4,0 Prozent auf 53.500 Verträge.
Insgesamt ging der Konzernvertragsbestand im In- und Ausland (ohne Franchise- und Kooperationspartner) im Zeitraum von Ende Dezember bis Ende Juni leicht um 1,0 Prozent auf 134.800 Verträge zurück. Dabei fiel der Rückgang von Ende März bis Ende Juni (-0,4 Prozent) etwas geringer aus als in den ersten drei Monaten des Jahres (-0,7 Prozent). Im Vergleich zum Ende des ersten Halbjahres 2019 verbuchte der Konzernvertragsbestand zum Ende des ersten Halbjahres 2020 ein deutliches Wachstum von 6,8 Prozent. Grund hierfür war insbesondere die Übernahme der Flottenmeister GmbH im vierten Quartal 2019.
Der Konzernumsatz sank im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,5 Prozent auf 370,3 Mio. Euro. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Fahrzeugverkaufserlöse im Geschäftsbereich Leasing, der die Geschäftsfelder Online Retail und Flottenleasing umfasst, zurückzuführen. Die Verkaufserlöse im Geschäftsbereich Flottenmanagement legten dagegen deutlich zu. Insgesamt sanken die Verkaufserlöse durch Leasingrückläufer und vermarktete Kundenfahrzeuge im Flottenmanagement um 20,1 Prozent auf 156,2 Mio. Euro. Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus dem sehr starken ersten Quartal des Vorjahres mit einer sehr hohen Zahl an verkauften Leasingrückläufern im Geschäftsfeld Online Retail sowie aus den Einschränkungen des stationären Kraftfahrzeughandels aufgrund der COVID-19-Pandemie. Der operative Konzernumsatz (ohne Verkaufserlöse) ging um 7,9 Prozent auf 214,1 Mio. Euro zurück. Einen großen Einfluss auf den Rückgang hatte der durch die COVID-19-Pandemie verursachte „Lockdown“, der unter anderem zu einer signifikant reduzierten Fahrzeugnutzung führte und damit insbesondere einen Rückgang der nutzungsbezogenen Erlöse, wie zum Beispiel Treibstofferlöse, verursachte.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel in den ersten sechs Monaten 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 106,7 Mio. Euro. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) verbuchte einen Rückgang um 79,7 Prozent auf 2,9 Mio. Euro. Grund hierfür waren insbesondere die erhöhte Risikovorsorge in Höhe eines mittleren einstelligen Millioneneurobetrages sowie Belastungen durch einmalige transaktionsbezogene Kosten in Höhe eines unteren bis mittleren einstelligen Millioneneurobetrags, die im Zusammenhang mit dem im Juli 2020 erfolgten Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Hyundai Capital Bank Europe GmbH (HCBE) angefallen sind und zum Teil bereits in der Bilanzierung im ersten Halbjahr 2020 zu berücksichtigen waren. Bereinigt um diese beiden einmaligen und außerordentlichen nicht operativen Effekte lag das entsprechend bereinigte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr 2020 bei 11,2 Mio. Euro. Darüber hinaus ist das niedrigere EBT insbesondere auf den oben beschriebenen Volumeneffekt im Fahrzeugverkauf und gestiegene Marketingaufwendungen zu Jahresbeginn zurückzuführen. Die operative Umsatzrendite in den ersten sechs Monaten 2020 belief sich damit auf 1,3 Prozent (-4,7 Prozentpunkte). Der Konzernüberschuss nahm um 83,2 Prozent auf 1,7 Mio. Euro ab.
Michael Ruhl, Vorstandsvorsitzender der Sixt Leasing SE: „Unser Konzernvertragsbestand ist im ersten Halbjahr 2020 trotz der Corona-Pandemie nahezu stabil geblieben. Wir sind zuversichtlich, dass sich das Marktumfeld im zweiten Halbjahr weiter entspannt. Unser neuer Großaktionär wird uns dabei unterstützen, unser Strategieprogramm ,DRIVE>2021‘ weiter erfolgreich umzusetzen.“
Wachstumsperspektiven mit neuem Großaktionär
HCBE hält seit dem Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots gemäß der letzten kapitalmarktrechtlichen Veröffentlichung knapp über 92 Prozent der Stammaktien und Stimmrechte der Sixt Leasing SE. Die strategische Partnerschaft mit dem neuen Großaktionär versetzt Sixt Leasing in die Lage, gemeinsam neue Wachstumschancen zu nutzen. Die Integration von Sixt Leasing in die Gruppe der beiden internationalen und finanzstarken Konzerne Santander und Hyundai bietet zudem die Möglichkeit, die Finanzierungsstruktur der Gesellschaft weiter optimieren zu können.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Vorstand weiterhin eine leichte Steigerung des Konzernvertragsbestands sowie einen operativen Konzernumsatz ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings geht der Vorstand gemäß der am 20. Juli 2020 reduzierten Ergebnisprognose davon aus, dass die am 20. März 2020 veröffentlichte Ergebnisprognose für das EBT nicht realisiert werden kann und dass das Jahresergebnis 2020 zudem durch weitere einmalige transaktionsbezogene Kosten im zweiten Halbjahr 2020 im erwarteten Umfang belastet sein wird. Die im ersten Halbjahr 2020 angefallenen einmaligen transaktionsbezogenen Kosten sind in der reduzierten Ergebnisprognose berücksichtigt.
Für die Prognose gelten auch die im Risiko- und Chancenbericht des Halbjahresfinanzberichts 2020 beschriebenen Annahmen und Unsicherheiten im Rahmen der COVID-19-Pandemie. Dazu gehört insbesondere die Annahme, dass sich die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr erholen wird.
Der vollständige Halbjahresfinanzbericht kann unter http://ir.sixt-leasing.de/zwischenberichte heruntergeladen werden.
Die Sixt Leasing SE mit Sitz in Pullach bei München ist ein führender Anbieter im Online-Direktvertrieb von Neuwagen in Deutschland sowie Spezialist im Management und Full-Service-Leasing von Großflotten. Mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützt das Unternehmen die längerfristige Mobilität seiner Privat- und Firmenkunden.
Private und gewerbliche Kunden nutzen die Online-Plattformen sixt-neuwagen.de und autohaus24.de, um günstig Neufahrzeuge zu leasen. Firmenkunden profitieren von dem kostensparenden Leasing ihrer Fahrzeugflotte und einem leistungsstarken Fuhrparkmanagement.
Die Sixt Leasing SE (WKN: A0DPRE / ISIN: DE000A0DPRE6) ist seit dem 7. Mai 2015 im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert. Der Konzernumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 824 Mio. Euro.
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