Kunst & Kultur

SPIELZEIT 2020|2021 „Endlich geht’s wieder los“

TaM – Nach der langen unfreiwilligen Spielzeitpause bietet das Theater am Meer seinen vielen Fans einen bunten Mix von acht Produktionen in der kommenden Spielzeit, also von August 2020 bis Juli 2021. „Auch wenn wir wegen der momentanen Situation nur mit Einschränkungen agieren dürfen, wollen wir neben unseren klassischen vier niederdeutschen Stücken mit vier weiteren kleineren und größeren Produktionen den großen Hunger bei uns und vor allem bei unseren Zuschauern nach theatraler Unterhaltung stillen“, „sagt Theaterbaas Arnold Preuß.

„Wir haben so oft gehört ‚wir vermissen Euch‘, das hat uns Mut und Kraft in der ungewollten langen Pause geben. Viele Besucher haben auf die bezahlten Eintrittskarten der gecancelten Vorstellungen im Wege einer Spende verzichtet. Mit unserem Spielzeitprogramm wollen wir einfach herzlich ‚Dankeschön‘ sagen und uns mit einem prallgefüllten Kulturangebot zurückmelden“, so Preuß.

„Die Programmfülle hat aber auch damit zu tun, dass wir deutlich weniger Plätze anbieten können. Wir müssen irgendwo bei 25 Vorstellungen Schluss machen, denn unser Ensemble auf und neben der Bühne ist ja überwiegend noch beruflich oder schulisch eingebunden. Insofern bieten wir noch ein paar unaufwändigere Programmangebote, damit auch alle die Spielfreude ausleben können und die Zuschauer eine große Wahlmöglichkeit haben.“

Den ersten kleinen Appetithappen gibt es mit einer plattdeutsch-/hochdeutschen Lesung aus den Werken von Joachim Ringelnatz und anderen. Arnold Preuß liest unter dem Motto „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt“ am 21. und 22. August um 20 Uhr sowie am 23. August um 16.30 Uhr im Saal des Theaters am Meer. Karten dafür sind ab sofort erhältlich.

Mit dien Oogen

Am Sonnabend, 05. September 2020 steht dann das erste Stück der neuen Spielzeit auf dem Programm. Die humorvolle Komödie „Mit dien Oogen“ (Mit deinen Augen) von Frank Pinkus, in der niederdeutschen Übersetzung von Renate Wedemeyer, wird von Berufsregisseurin Elke Münch in Szene gesetzt. „Wir sind sehr glücklich, dass Elke Münch seit der letzten Spielzeit als feste Regisseurin an unser Haus gekommen ist. Von ihrer Erfahrung und ihrem Ideenreichtum kann unser Ensemble viel lernen“, sagt Preuß.

Worum geht es im Stück? Anna, erfolgreiche Anwältin, lebt ein ganz normales Leben. Denkt sie jedenfalls. Anna hat ihr Leben im Griff. Bis zu dem Abend, an dem es an ihrer Tür klingelt und Karl vor der Tür steht. Karl ist anders. Manche würden sagen „verrückt“. Er hat sein bisheriges Leben bei seiner Mutter auf einer Hallig verbracht und nie etwas anderes kennen gelernt. Als seine Mutter starb, hat man ihn in ein Heim gesteckt. Eingesperrt. Aber Karl möchte frei sein, möchte sein eigenes Leben führen. Nach anfänglicher Distanz sieht Anna in Karl einen "Fall". Sie beschließt, ihn vor Gericht zu verteidigen und ihm seine Freiheit zu verschaffen. Aber mit Karl ist das gar nicht so einfach, denn der sieht die Welt anders als andere. Mit der Zeit lernt Anna, dass das Leben, mit seinen Augen betrachtet, gar nicht so übel und so "verrückt" ist, wie es zunächst den Anschein hat. Ein sehr komödiantisch-unterhaltsames, aber auch nachdenkliches Stück. Wieder ein Volltreffer von Frank Pinkus.

Noog is nich noog

Das zweite Stück der Spielzeit ist eine sehr unterhaltende Komödie, aber eine, die mit Bosheit und Zynismus gespickt ist. Sie hat fünf wunderbare Rollen, die mit Pointen nur so um sich schlagen. Arnold Preuß wird „Noog is nich noog“ (Genug ist nicht genug) von Frank Walsh in der niederdeutschen Übersetzung von Gerd Meier inszenieren. Die Premiere ist am Sonnabend, 7. November 2020.

Erzählt wird die Geschichte einer Geburtstagsfeier. Erich hat jedoch schon vorher genug. Seine Frau Helga ist in den letzten Vorbereitungen, als mehr und mehr Absagen eintreffen. Übrig bleibt nur ein Paar – Helgas Schwester Evelyn und ihr Mann Hagen. Nicht-Gesagtes, Immer-Verschwiegenes gewinnt die Oberhand: Aus dem geplanten netten Beisammensein entwickelt sich ein für den Zuschauer komödiantisches Inferno: Erich entpuppt sich als egoistischer Widerling, dessen beruflicher Erfolg deutlich in Frage steht. Helga versucht, die Bruchstücke der verschiedenen Beziehungen zu kitten. Evelyn gefällt sich in der Rolle der alles Beobachtenden, der bissig-scharfen Analytikerin. Hagen erweist sich als praktischer Volltrottel, der immer wieder dafür sorgt, dass die gesamte Gesellschaft auf ihm herumhacken kann – denn was er anfasst, geht unweigerlich zu Bruch. Als die ersten Tätlichkeiten sich durchzusetzen scheinen, taucht überraschend Hetti auf, die Mutter Evelyns und Helgas – und sorgt mit ihrer Naivität und ihrem egozentrischen Eingreifen dafür, dass die Geburtstagsfeier noch weiter eskaliert.

Honnig in’n Kopp

Schon der Film von Till Schweiger hat Millionen Zuschauer in die Kinos gelockt. Dieter Hallervorden hat die Menschen tief berührt und das Thema „Alzheimer“ ist einer breiten Öffentlichkeit sensibel vor Augen geführt worden. Ursprünglich sollte das Stück „Honnig in’n Kopp“ die vergangene Spielzeit beenden. Dann kam Corona und nach der Generalprobe musste das Theater am Meer den Spielbetrieb einstellen. Wie versprochen bringt das Theater am Meer nun diese sehenswerte Inszenierung von Elke Münch am Sonnabend, 16. Januar 2021 zur Aufführung.

In dem Stück geht es um das Mädchen Tilda, das eine sehr herzliche Verbindung zu ihrem Opa Amandus hat. Als Amandus, der an Alzheimer erkrankt ist, nach dem Tod seiner Frau zusehends abbaut, nimmt ihn Tildas Familie bei sich auf. Doch seine Krankheit stellt Tildas Eltern Niko und Sarah auf manch harte Probe. Zumal beide sehr mit sich und ihrer Arbeit beschäftigt sind und auch in ihrer Ehe nicht alles rund läuft. Allein Tilda schafft es, ihrem Opa mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Als Niko seinen Vater in seiner Verzweiflung in ein Heim bringen will, entführt Tilda Amandus kurzerhand und nimmt ihn mit auf eine abenteuerliche Reise nach Venedig – die Stadt, in der er einst mit seiner verstorbenen Frau so glücklich gewesen ist. Eine Geschichte, die ein sehr aktuelles Thema, mit viel Wärme und Sinn für Komik erzählt. Sie ist auch auf der Bühne absolut sehenswert.

Mit der Inszenierung wird sich das Theater am Meer um den Willy-Beutz-Schauspielpreis bewerben, bei dem das Theater bereits zweimal als Sieger und zweimal als Zweitplatzierter erfolgreich war.

Een Sluck toveel

Als viertes Stück des Hauptspielplanes kommt Pierre Chesnots Komödie „Een Sluck toveel (Ein Schluck zu viel) am Sonnabend, 27. März 2020 zur Premiere. Frank Grupe schuf die Übersetzung ins Niederdeutsche.

Die Handlung spielt auf dem manchmal doch recht glatten politischen Parkett. Martin, Staatssekretär des Gesundheitsministers, wacht im Bett einer ihm völlig fremden jungen Frau auf und kann sich an nichts mehr erinnern: Wo er sie kennengelernt, was er in der vergangenen Nacht alles zusammengetrunken hat – und vor allem, woher die Riesensumme stammt, die er in seiner Tasche findet. Nicht genug damit, dass überraschend der Ehemann der jungen Frau heimkehrt, es suchen den hohen Beamten aus dem Gesundheitsministerium abwechselnd eine Kriminalkommissarin und ein Gangster heim – und schließlich soll Martin auch noch eine Leiche entsorgen. Was hat er bloß angerichtet! Er schwört bei allen Heiligen, nie wieder einen Schluck zu viel zu trinken!

HAPEN

Die bühneneigene Theaterschule des Theaters am Meer wird mit Premiere am Freitag, 12. Juni 2021 das von Martina Brünjes geschriebene Stück „Hapen“ (was so viel wie „Hoffnung“ heißt) für Jugendliche und Erwachsene ab 10 Jahren aufführen. Die Leiterin der Theaterschule wird ihr Stück, was bereits in der letzten Spielzeit vorgesehen war, mit den jungen Schülerinnen und Schülern der Theaterschule inszenieren.

Im Stück dreht sich alles um „Hapen“, also um Hoffnung. „Hoffen ist nicht wissen, dass alles gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht", sagt Václav Havel. Es gibt viele Situationen, in denen man hofft. Hoffen, dass in der Schule die Arbeit nicht vergeigt wurde, dass die Freundschaft echt ist, dass man schnell aus einer peinlichen Situation herauskommt. Aber man hofft auch auf Frieden, Sicherheit, dass die Eltern ewig Leben…  Hoffen ist ähnlich wie die Liebe, ohne wären wir verloren. Den Zuschauer erwarten in den einzelnen Spielszenen vielen Situationen des Lebens egal ob schrill, komisch oder auch nachdenklich.

Zwei wie Bonnie und Clyde

Schon in der letzten Spielzeit bestand der Plan, einmal für die vielen Sommer-Touristen in unserer Region ein Boulevardtheaterangebot zu präsentieren. Dieser Plan soll nun erneut umgesetzt werden, und zwar mit der erstmals in Wilhelmshaven gezeigten hochdeutschen Komödie „Zwei wie Bonnie und Clyde…denn sie wissen nicht, wo sie sind!“. Dieses Zweipersonenstück haben Tom Müller und Sabine Misiorny geschrieben und damit einen veritablen Theater-Erfolg geschaffen. Unzählige Inszenierungen sind in den letzten Jahren erfolgreich über ganz viele Theaterbühnen gelaufen. Elke Münch wird die lustige Gaunerfarce für das Theater am Meer mit Premiere am Sonnabend, 10. Juli 2021 inszenieren.

Manni und Chantal alias Bonnie und Clyde träumen vom großen Geld, von Heirat in Las Vegas und Rente in Südamerika. Dafür muss aber erst mal eine Bank geknackt werden. Ein Kinderspiel! Zumindest, wenn die Beifahrerin auf der Flucht Straßenkarten lesen könnte und nicht ständig rechts und links verwechselte. Dass sie schließlich in einem ehemaligen Schuhlager landen, ist noch das geringste Übel für die Möchtegern-Ganoven. Viel schlimmer ist, dass Chantal anstatt der Beute die Einkaufstüte einer Bankkundin mitgenommen hat. "Zwei wie Bonnie und Clyde" ist wahrlich eine Tour de Force für die Lachmuskeln, ein groteskes Abenteuer, bei dem ein Gag den nächsten jagt und die Lage für das dilettantische Gaunerpärchen immer verzwickter und verrückter wird.

Love Letters

Als ein besonderer Knüller wird die szenische Lesung von „Love Letters“ von Albert Ramsdell Gurney (in der deutschen Fassung von Inge Greiffenhagen und Daniel Karasek) vorbereitet. Ab Mitte September wird dieses Sahnestücken für zwei Schauspieler auf dem Spielplan stehen. Die szenische Lesung wird während der gesamten Spielzeit im Theater selbst aber auch an anderen Orten zu sehen sein.

In „Love Letters“ geht es um die lebenslange Brieffreundschaft zwischen Andy und Melissa, die die Zuschauer mit auf eine humorvolle, nachdenkliche und einzigartige Reise durch ihr ganzes Leben nehmen. Das zwischen den beiden ist weit mehr ist als nur eine Brieffreundschaft: In Wahrheit sind es Liebesbriefe, die Skizzen zweier Leben, per Brief verbunden in guten wie in schlechten Tagen – witzig, launisch, geistreich, faszinierend. Die Spur ihrer Briefe reicht von den ersten Zettelchen, die sie sich unter der Schulbank zustecken bis in die Zeit der Anrufbeantworter. Es ist die Geschichte einer großen Liebe, intelligent, frech, zuweilen aber auch gedämpft, zweiflerisch und melancholisch. Melissa und Andy reflektieren ihre Erlebnisse, ihre Gedanken, ihre Visionen. Ihre Wege trennen und kreuzen sich immer wieder, das Hoffen auf den anderen und seine Antworten aber hört nie auf …

Coronabedingte Spielzeit 2020/21

„Die gesamte Spielplanplanung steht natürlich unter dem Einfluss der Corona-Pandemie“, sagt Arnold Preuß. „Wir wissen alle nicht, wie sich das Geschehen entwickelt. Wir hoffen auf weitere Lockerungen und das es ja nicht wieder zu einem Lockdown kommt. Das können wir nur schaffen, wenn alle sich an die bekannte AHA-Regelung halten, also Abstand von mindestens 1,5 m halten, die Hygiene-Etikette beachten und vor allem eine Alltagsmaske tragen. Dies gilt auch für unser Theater und solange es keinen Impfstoff gibt, müssen die Besucher und wir mit folgenden Beschränkungen beim Besuch unserer Vorstellungen leben.

  • die bekannte AHA-Regelung (Abstand halten, Hygiene-Etikette beachten, Alltagsmaske tragen),
  • das Sitzplatzangebot ist wegen der Abstandsregel deutlich reduziert,
  • die Vorstellungen dauern ohne Pause insgesamt nicht länger als 1 ½ Stunden,
  • das Theater öffnet erst 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung,
  • die Besucher müssen mit Alltagsmaske Haus und Saal betreten, dürfen die Maske nur sitzend abnehmen. Nach der Vorstellung ist die Maske wieder aufzusetzen,
  • es gibt keine Besuchergarderobe,
  • es gibt keinen Getränke- und Imbiss-Service im „Kulissensnack“,
  • die Kartenbestellungen sind möglichst telefonisch oder per Mail vorzunehmen,
  • die persönlichen Daten der Besucher werden für 3 Wochen schriftlich festgehalten.
Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Theater am Meer
Kieler Straße 63
26382 Wilhelmshaven
Telefon: +49 (4421) 777749
http://theater-am-meer.de

Ansprechpartner:
Arnold Preuß
PR
Telefon: +49 (4421) 777749
E-Mail: post@arnold-preuss.de
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