Gesundheit & Medizin

Zulassung für Einsatz von therapeutischem Plasma zur begleitenden Behandlung von COVID-19-Erkrankten

Das Institut für Transfusionsmedizin und Gentherapie des Universitätsklinikums Freiburg kann erstmals Plasma zur Therapie von Patient*innen bereitstellen, die am Coronavirus SARS-CoV-2 erkrankt sind. „Wir rufen seit Mitte April ehemals COVID-19-Erkrankte zur Spende auf und konnten bereits etliche Plasmen herstellen. Nachdem nun die behördliche Erlaubnis vorliegt, kann das therapeutische Plasma zum Einsatz kommen“, freut sich Prof. Dr. Toni Cathomen, Direktor des Instituts.

„Das Plasma von ehemals an COVID-19 erkrankten Menschen enthält Antikörper gegen das Virus. Studien weisen darauf hin, dass die Gabe dieses therapeutischen Plasmas das Abwehrsystem von Erkrankten darin unterstützt, das Coronavirus zu bekämpfen“, ergänzt Dr. Markus Umhau, Leitender Arzt Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum.

Plasma ist der flüssige Anteil des Bluts. Nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 enthält das Plasma Antikörper gegen das neuartige Coronavirus. „Es kann in Einzelfällen bei schwerkranken COVID-19-Patienten sowie bei Erkrankten mit einer Immunschwäche als ein Therapiebaustein in der komplexen Behandlung eingesetzt werden“, erläutert Prof. Dr. Winfried Kern, Leiter der Abteilung für Infektiologie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg.

Um diese Art von Therapie kontinuierlich anbieten zu können, ruft das Universitätsklinikum Freiburg weiterhin Menschen zur Plasmaspende auf, die nachweislich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert waren und wieder gesundet sind. Das von der Blutspendezentrale gesammelte Plasma von COVID-19-Genesenen wird im sogenannten „individuellen Heilversuch“ therapeutisch am Universitätsklinikum eingesetzt.

Voraussetzungen für COVID-19-Plasmaspende

Wer mit Plasmaspenden schwererkrankten COVID-19-Patient*innen helfen möchte, muss mehrere Voraussetzungen erfüllen: Es muss ein positiver Nachweis auf SARS-CoV-2 vorliegen und die Erkrankung muss seit mindestens vier Wochen ausgeheilt sein. Gesetzlich vorgeschrieben ist zudem, dass im bisherigen Leben keine Schwangerschaft bestanden haben darf.

Wer diese Kriterien erfüllt, kann sich unter der Mailadresse blutspende@uniklinik-freiburg.de mit dem Betreff „Covidplasma“ unter Angabe des Vor- und Nachnamens, des Geburtsdatums sowie einer persönlichen Telefonnummer melden. Die Blutspendezentrale des Universitätsklinikums wird anschließend mit den Interessierten Kontakt aufnehmen, um Termine für die Voruntersuchung und die Plasmaspende zu vereinbaren. Plasmaspenden können für die Dauer von mehreren Monaten im zweiwöchentlichen Abstand durchgeführt werden. Weitere Informationen unter www.blutspende-uniklinik.de.

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