Beschäftigtennachfrage sinkt
Die Corona-Pandemie macht vor dem Arbeitsmarkt nicht halt. Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken: „Vor dem Hintergrund weiterhin teils eingeschränkter Geschäftstätigkeit und unklarer Zukunftsperspektive ist die Nachfrage an Beschäftigung in den regionalen Unternehmen insgesamt stark zurückgegangen.“ Dennoch bleibt ein Mangel vor allem an höher Qualifizierten sowie in bestimmten Branchen und Berufen erhalten. „Obwohl auch die Nachfrage nach höher qualifizierten Fachkräften deutlich abgenommen hat, besteht in der Krise weiterhin ein Mangel an Meistern, Fachwirten und Akademikern. Besonders der Gesundheitswirtschaft fehlen nach wie vor beruflich qualifizierte Fachkräfte“, so Elke Döring. Gefragt sind weiterhin Techniker und Meister in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Handel, Unternehmensführung sowie Büro- und Sekretariatsfachkräfte mit Berufsausbildung. Im Gegensatz dazu sind Hilfskräfte und niedrig Qualifizierte besonders von der Corona-Krise betroffen. Mit einer Ausbildung als Grundlage und einer aufbauenden Weiterbildung sind Beschäftigte weitestgehend zukunftssicher aufgestellt. Die Herausforderungen des demografischen Wandels und einer immer älter werdenden Belegschaft bleiben mittel- und langfristig bestehen.
Fachkräftemangel bis 2030 wieder größeres Problem
Allerdings wird auch im kommenden Jahr die Nachfrage auf dem Fachkräftemarkt gebremst bleiben. Der Überschuss an Beschäftigten in der Region Heilbronn-Franken wird auf 17.000 ansteigen. Die Prognose zeigt aber auch, dass in den darauffolgenden zwei Jahren die Fachkräftenachfrage wieder steigen und der coronabedingte Rückgang aufgeholt wird (2022: Überschuss: 4.000, 2023: Mangel: 3.000). Das demografiebedingte massive Ausscheiden von Fachkräften aus dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren lässt den Fachkräftemangel vermutlich wieder zu einem größeren Problem werden. Der IHK-Fachkräftemonitor prognostiziert, dass im Jahr 2030 den Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken 43.000 Fachkräfte fehlen werden, vorausgesetzt, die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden in den kommenden Jahren überwunden. Elke Döring: „Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe gerade auch jetzt an der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter festhalten.“
Informationen zum IHK-Fachkräftemonitor
Der IHK-Fachkräftemonitor ist ein Prognoseinstrument, das das Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR GmbH für die IHKs in Baden-Württemberg entwickelt hat und jährlich aktualisiert. Das aktuelle Update berücksichtigt die Effekte der Corona-Pandemie auf die konjunkturelle Entwicklung in Baden-Württemberg für das aktuelle Krisenjahr und die folgenden drei Jahre. Darüber hinaus eventuell auftretende Effekte auf die Struktur des Fachkräfteangebots sowie auf die Zusammensetzung der Nachfrage nach Branchen und Berufsgruppen werden nicht berücksichtigt, da noch keine entsprechenden Forschungsergebnisse vorliegen. Die WifOR GmbH plant diese sekundären Effekte mit der nächsten Aktualisierung im kommenden Jahr im Fachkräftemonitor zu berücksichtigen.
Der aktuelle Fachkräftemonitor 2020 ist als interaktive Webanwendung kostenfrei und ohne Anmeldung verfügbar. Mit der Webanwendung lässt sich die Fachkräfteentwicklung anschaulich visualisieren.
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