Deutscher Schulpreis 2020 für Otfried-Preußler-Schule in Hannover
- Robert Bosch Stiftung und Heidehof Stiftung vergeben wichtigsten Preis für Schulen.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu Verlierern der Pandemie werden. Daher werden wir die Bundesländer auch über den Digitalpakt Schule hinaus unterstützen.“
- Deutscher Schulpreis 20|21 Spezial: Neue Ausschreibung als Reaktion auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie
die Otfried-Preußler-Schule in Hannover (NI) gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2020. Fünf weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro erhalten die Grundschule Schuttertal (BW), die Gemeinschaftsschule Hardtschule Durmersheim (BW), die Berufsbildenden Schulen BBS Einbeck (NI), das Gymnasium Essen Nord-Ost (NRW) und die Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn (NRW).
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Hauptpreisträger heute online auf dem Deutschen Schulportal bekanntgegeben. Die virtuelle Preisverleihung stehe auch für das, was alle Schulen in den vergangenen Monaten erlebt haben, so die Bundeskanzlerin: „Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu Verlierern der Pandemie werden. Deshalb gilt es auch, alles daran zu setzen, erneute flächendeckende Schulschließungen zu vermeiden. Unter diesen außergewöhnlichen Umständen sieht sich die Bundesregierung in der Mitverantwortung. Daher werden wir die Bundesländer auch über den Digitalpakt Schule hinaus unterstützen.“
Viele Preisträger des Deutschen Schulpreises haben während der Pandemie beispielhaft gezeigt, wie digitales Lernen mit guten Konzepten und viel Engagement gelingen kann. Insgesamt bleibt Deutschland beim Thema Digitalisierung laut OECD aber nach wie vor hinter anderen Ländern zurück. „Es darf kein Glücksspiel sein, ob ein Kind Zugang zu gutem digitalen Unterricht hat oder nicht. Deshalb müssen Kultusministerien und Schulverwaltungen jetzt die technischen Voraussetzungen schaffen und Schulen finanziell und organisatorisch bei der Digitalisierung unterstützen“, sagt Joachim Rogall, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung GmbH.
Erfolgreiches Lernen ohne Noten
Die diesjährige Hauptpreisträgerschule, die Otfried-Preußler-Schule in Hannover, ist in den vergangenen zehn Jahren ihren eigenen Weg gegangen und hat sich mithilfe zahlreicher Ideen und Konzepte ein ganz besonderes inklusives Grundverständnis angeeignet. An der barrierefreien Grundschule lernen rund 400 Räuber, Hexen, Gespenster und Wassermänner in vier Lernhäusern, die nach den Figuren aus Otfried Preußlers Büchern benannt sind. Der Schultag startet in jeder Klasse mit einem Morgenkreis am interaktiven Whiteboard, begleitet von Gebärden, die alle Kinder der Schule lernen. An vier Tagen in der Woche befassen sich die Kinder in Gruppen selbstständig mit ihren Aufgaben, die an den Lernrädern, den schulinternen Arbeitsplänen, orientiert sind. An einem Tag der Woche wird jahrgangsübergreifend an einem Projekt gefeilt. „Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen lernen in allen Klassen gemeinsam mit den anderen. Und sie lernen engagiert und erfolgreich – dafür braucht man an der Otfried-Preußler-Schule keine Noten“, sagt Professor Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler von der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises.
Auch die Erwachsenen sollen sich an der Schule wohlfühlen und bekommen Raum, sich selbst und die Schule weiterzuentwickeln. Die Wertschätzung der Schulleitung für die Arbeit des Kollegiums drückt sich in verschiedenen Innovationen aus: Dazu gehören Arbeitszeitkonten, multiprofessionelle Teamarbeit auf Augenhöhe, gut gestaltete Räume und Zukunftswerkstätten, deren Ergebnisse tatsächlich Realität werden. „Die Otfried-Preußler-Schule ist eine Schule in Bewegung, sie verbessert ihre Qualität kontinuierlich“, lobt Schratz.
Ausführliche Porträts und Hintergrundinformationen zur Otfried-Preußler-Schule und den fünf weiteren Preisträgern finden Sie in der Preisträgerbroschüre in der Anlage oder im Web (https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/der-deutsche-schulpreis-preistraeger-2020).
Die neun nominierten Schulen, die nicht ausgezeichnet wurden, erhalten Anerkennungspreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Darüber hinaus profitieren sie vom Schulentwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises. Über zwei Jahre erhalten sie eine individuelle Prozessbegleitung und nehmen an Seminaren und Vernetzungsangeboten teil.
Der Deutsche Schulpreis: Ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet
Die Robert Bosch Stiftung GmbH vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Er ist der bekannteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Preis für gute Schulen im Land. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. Seit dem Start des Programms haben sich über 2.000 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Unterrichtsqualität“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ und „Schule als lernende Institution“. Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.
Deutscher Schulpreis 20|21 Spezial
Mit der Ausschreibung für den Deutschen Schulpreis 20|21 Spezial reagieren die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Gesucht werden zukunftsweisende Konzepte, die Schulen im Umgang mit der Krise entwickelt haben und die das Lernen und Lehren langfristig verändern können.
Für die aktuelle Ausschreibung wurde das Bewerbungsverfahren stark vereinfacht. Erstmals können auch Schülerinnen und Schüler, Eltern, Partner der Schule oder die Schulverwaltung eine Schule für den Preis empfehlen. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Oktober. Weitere Informationen unter www.deutscher-schulpreis.de/aktuelles-wettbewerbsjahr
Hinweise
- Laudationes und Portraits der Preisträgerschulen, Informationen zum Wettbewerb und zu den Mitgliedern der Jury sind ab 11:30 Uhr im Internet eingestellt. Aktuelle Fotos der Schulen vom Tag der Preisverleihung stehen ab ca. 16 Uhr zur Verfügung (www.deutscher-schulpreis.de/presse).
- Das Video der Preisverleihung, ergänzende Informationen und Konzepte der Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises finden Sie auf dem Deutschen Schulportal (www.deutsches-schulportal.de).
- Das Filmmaterial der Verleihung wird allen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendeanstalten zur Verfügung gestellt. Kontakt: Klaus Voßmeyer, 0711/ 46084-686, online.redaktion@bosch-stiftung.de
Für mehr gute Schulen!
Unter dem Motto „Für mehr gute Schulen!“ haben es sich die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung zum Ziel gesetzt, die Qualität von Schule und Unterricht in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Die beiden Stiftungen unterstützen bundesweit Schulen bei ihrer Schulentwicklung und bieten dazu praxisorientierte Programme für alle Schularten an. Im Mittelpunkt steht dabei die hervorragende pädagogische Arbeit, die viele gute Schulen in Deutschland bereits leisten. Diese Leuchttürme zeichnen die beiden Stiftungen jährlich mit dem Deutschen Schulpreis aus und machen exzellente Praxis damit sichtbar.
Die Deutsche Schulakademie (www.deutsche-schulakademie.de), eine Tochter der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung, bereitet die Konzepte der ausgezeichneten Schulen auf und organisiert auf dieser Grundlage Fortbildungsmaßnahmen und Schulentwicklungsangebote, um mit dem Wissen aus den Preisträgerschulen anderen Schulen Impulse zu geben, die eigene Schulentwicklung in die Hand zu nehmen.
Das Deutsche Schulportal (www.deutsches-schulportal.de) stellt als Onlineplattform die erfolgreichen Konzepte der Preisträgerschulen einer breiten Öffentlichkeit vor. Neben den Konzepten bietet das Schulportal aktuelle Informationen und Beiträge zu den Themen Schulpraxis, Bildungspolitik und Wissenschaft. Das Deutsche Schulportal ist eine Initiative der Robert Bosch Stiftung, der Deutschen Schulakademie und der Heidehof Stiftung in Kooperation mit der ZEIT Verlagsgruppe.
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.
Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Bildung, Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung und Kooperation tätig.
Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.
Die Robert Bosch Stiftung ist alleinige Trägerin des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben. www.bosch-stiftung.de
Robert Bosch Stiftung GmbH
Heidehofstr. 31
70184 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 46084-0
Telefax: +49 (711) 46084-1094
http://www.bosch-stiftung.de
AP
Telefon: +49 (711) 46084-290
E-Mail: michael.herm@bosch-stiftung.de