Gesundheit & Medizin

Deutschland muss bei EU-Impfstoffdeals für mehr Transparenz sorgen

  • Neuer ‚Impffairness-Test‘ von ONE bewertet Impfstoff-Verträge zwischen G20-Ländern und Pharmaunternehmen
  • Bei der UN-Generalversammlung verkündet Bundeskanzlerin Angela Merkel heute Zusagen für globales Anti-Corona-Maßnahmenpaket ACT-Accelerator

Weltweit wird fieberhaft an einem neuen Corona-Impfstoff geforscht. Die Entwicklungsorganisation ONE hat alle bislang vorliegenden Deals zwischen G20-Staaten und Pharmaunternehmen dahingehend untersucht, inwiefern der mögliche neue Impfstoff allen Menschen auf der Welt gleichermaßen zugänglich sein wird. Der neue Impffairness-Test von ONE analysiert nicht nur die einzelnen Verträge. ONE liefert auch einen Überblick, wie sehr sich Geberländer und Pharmaunternehmen dafür einsetzen, dass ein neuer Impfstoff auch für die Menschen verfügbar ist, die am stärksten von Armut betroffen sind. Deutschland hat hier Potenzial für Verbesserungen.

ONE fordert, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzt, dass die EU-Verträge mit Pharmaunternehmen transparent sind und den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation für eine faire Verteilung entsprechen, damit auch Menschen in anderen Ländern ausreichend versorgt werden. Deutschland muss sich aktiv dafür einsetzen, dass auch die Bevölkerungen in von Armut betroffenen Ländern ausreichend Zugang zu einem Covid-19-Impfstoff haben.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: „Mit unserem Impffairness-Test wollen wir Durchblick schaffen im unübersichtlichen Dschungel der Corona-Impfstoff-Deals. Nur, wenn alle auf der Welt geschützt sind, sind wir alle sicher vor dem Virus. Weil das so ist, haben wir ganz genau hingeschaut, welche Länder und Pharmafirmen auch an die Menschen denken, die am stärksten von Armut betroffen sind. Deutschland und die EU schneiden im internationalen Vergleich besser ab als die meisten Länder – haben aber beide immenses Verbesserungspotential. Bei den EU-Deals, an denen Deutschland beteiligt ist, ist oft zum Beispiel gar nicht klar, was die jeweiligen Deals beinhalten. Das sind auch unsere Steuergelder – wir haben Anspruch darauf zu erfahren, was genau die EU mit den Pharmafirmen aushandelt. Hier darf sich die Bundesregierung nicht nur auf das Verhandlungsmandat der EU berufen. Vielmehr muss sie von der EU-Kommission einfordern, dass die Bereitstellung von Impfstoffen für Länder des globalen Südens Teil des Deals ist.“

Obwohl viele Länder die Bedeutung eines fairen Zugangs zu Impfstoffen und Therapeutika zur Bekämpfung der Corona-Pandemie anerkennen, bleiben die dafür erforderlichen Maßnahmen aus. Selbst die Länder und Unternehmen, die bei ONEs Impffairness-Test am besten abschneiden, erfüllen noch nicht die Standards, die erforderlich sind, um das Virus weltweit zurückzudrängen.

Kein Land schneidet derzeit so gut ab, dass man davon sprechen kann, dass es eine gerechte Verteilung des Impfstoffs fördert. Nur das Vereinigte Königreich, die Afrikanische Union, die Europäische Union, Frankreich, Deutschland und Italien machen Schritte in die richtige Richtung – auch, wenn das noch nicht genug ist. Alle anderen G20-Länder, darunter die Vereinigten Staaten, Japan, Russland und China behindern gar eine globale Verteilung von künftigen Corona-Impfstoffen. Von den pharmazeutischen Unternehmen schneidet AstraZeneca als einziges nicht in der schlechtesten Kategorie ab, aber auch hier gibt es noch immer Raum für Verbesserungen.

Von 14.30-16.00 Uhr deutscher Zeit organisieren die Weltgesundheitsorganisation, das Vereinigte Königreich und Südafrika am Rande der UN-Vollversammlung eine Geber-Konferenz für den sogenannten ACT-Accelerator (Access to Covid-19 Tools Accelerator). Darin werden internationale Maßnahmen zur schnellen Erforschung und Produktion eines Impfstoffs, von Diagnostika und von Medikamenten gebündelt. Es wird erwartet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel hierbei auch Zusagen macht. Zugang zu der Online-Konferenz erhalten Sie hier: https://access-for-all.world-television.com/register

Sollten Sie vor 16 Uhr Interesse am Impffairness-Test haben, sprechen Sie ONEs Medienmanager Scherwin Saedi direkt an (Kontakt unten). Ansonsten finden Sie ONEs Impffairness-Test im Anschluss an das ACT-Accelerator-Event hier: www.one.org/VaccineAccessTest

Über ONE Deutschland

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ONE Deutschland
Luisenstrasse 40
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 319891-570
Telefax: +49 (30) 319891-571
http://www.one.org

Ansprechpartner:
Scherwin Saedi
Telefon: +49 (30) 319891-578
Fax: +49 (173) 5419800
E-Mail: scherwin.saedi@one.org
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel