E-Paper-Studie 2020
Was genau E-Paper-Leser und ihre Mediennutzung charakterisiert, hat die ZMG Zeitungsmarktforschung jetzt im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) untersucht. Laut der „E-Paper-Studie 2020“ sind zwei Drittel (65,8 Prozent) der Digitalleser unter 50 Jahre und damit im Schnitt jünger als Printleser. 65 Prozent von ihnen haben einen höheren Bildungsabschluss und sind voll berufstätig, 43 Prozent nutzen regelmäßig den ÖPNV – die digitale Zeitungslektüre gehört inzwischen bei vielen Berufspendlern zum Alltag. Außerdem zählen E-Paper-Nutzer zu den Besserverdienenden: 43 Prozent haben über 3.000 Euro netto im Monat zur Verfügung, jeder Fünfte (21 Prozent) verfügt über mehr als 4.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen.
Guter Journalismus darf Geld kosten – und sollte Lokales berichten
Guter Journalismus ist E-Paper-Lesern wichtig – und er hat seinen Wert. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) von ihnen bestätigt: „Für eine vertrauenswürdige, glaubwürdige Nachrichtenquelle bin ich bereit zu zahlen“. Reine Print- und Nicht-Leser äußern dagegen eine geringere Zahlungsbereitschaft.
Inhaltlich sind E-Paper-Leser an allen klassischen Nachrichtenthemen überdurchschnittlich interessiert, ihr besonderes Augenmerk gilt aber den lokalen und regionalen Nachrichten. So haben 80 Prozent großes Interesse an Informationen zum Geschehen vor Ort. Ihre bevorzugten Regionalhemen sind Verkehr, Umwelt und Infrastruktur, Soziales, lokale Wirtschaftspolitik, aber auch Polizeiberichte und Veranstaltungen. 81 Prozent der E-Paper-Leser halten lokalen Journalismus für sehr wichtig für die Gesellschaft.
Wer seine Zeitung digital liest, ist auch für andere Medienkanäle aufgeschlossen und nutzt sie intensiver zur regelmäßigen Information als Printleser. So bewerten E-Paper-Nutzer unter anderem Podcasts (60 Prozent Zustimmung) sowie Youtube und andere Video-Plattformen (55 Prozent) als gute Ergänzung zur Meinungsbildung. Mit der Zeitung selbst sind die meisten E-Paper-Leser schon von Kindesbeinen an vertraut. Bei 77 Prozent gehörte die regionale Tageszeitung, bei 30 Prozent die überregionale zum Alltag im Elternhaus.
Fans der Digitalausgabe führen vor allem das einfache Handling, die unkomplizierte und jederzeitige Verfügbarkeit sowie Umweltaspekte, insbesondere den Wegfall von Papier und Lieferweg, als Argumente für die papierlose Zeitung ins Feld.
„Immer mehr Leser greifen zum E-Paper der Zeitung und sind bereit, dafür zu zahlen. Eine attraktive und wachsende Zielgruppe – für Verlage und für Werbungtreibende“, so BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer. „Letztlich ist es Geschmackssache, ob die Zeitung gedruckt oder digital gelesen wird. Wichtig ist der Inhalt, den die Zeitungen in jeder Variante bieten: guter, verlässlicher Journalismus, den die Menschen so konsumieren können, wie es ihren Neigungen entspricht.“
Zur Studie:
Für die „E-Paper-Studie 2020“ hat die ZMG 2.000 in Deutschland wohnhafte Personen von 18 – 69 Jahren nach ihrer Nachrichtennutzung, Einstellung zu Medien und Themeninteressen befragt. Die Studie wurde im Juli 2020 als repräsentative Onlinebefragung durchgeführt.
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