Engagement überwindet Grenzen – Künstlergruppe besucht Land-Art-Skulptur am Grünen Band
Das BAUMKREUZ steht als Kunstprojekt in der Tradition des erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys. Im Jahr 1990 begonnen, werden jährlich die beiden sich kreuzenden Alleen entlang des Grenzstreifens und der B7 mit ihren mehr als tausend Bäumen fortgepflanzt und gepflegt. Hier treffen sich auf Einladung des BUND Thüringen an jedem ersten Samstag im November Menschen aus Kunst, Kultur, Kommunen, Kirche, Wirtschaft und dem Naturschutz, die aus ganz Deutschland anreisen. „Alle, die hier Bäume pflanzen, sind gemeinsam verantwortlich dafür, dass die Bäume alt werden können“, erklärt Ralf-Uwe Beck, Ehrenvorsitzender des BUND Thüringen und Mitinitiator der Aktion BAUMKREUZ. „Das verbindet uns und rührt an unsere Verantwortung – für das Grüne Band, die Folgen der Erderwärmung, für ein Europa, das mit jedem Flüchtling, der im Mittelmeer ertrinkt, seine Werte aufgibt, eine Welt, die als gemeinsame verstanden werden muss.“
Bernhard Stengele, künstlerischer Leiter der Sommertour „25 Jahre Frieden in Mitteleuropa – 30 Jahre Wiedervereinigung – 30 Jahre Grünes Band“, ergänzt: „Der erweiterte Kunstbegriff von Beuys bildet auch die Grundlage unserer kreativen Arbeit. Über kulturelle und sonstige vermeintliche Grenzen hinweg frei zu arbeiten, ermöglicht uns, das Interesse auf das große Thema unserer Zeit: die Klimakrise und ihre sozialen Auswirkungen wie Flucht und Migration zu lenken. Das Ziel unserer Sommertour ist es, uns an einer ehemals menschenverachtenden Grenze entlang für eine konstruktive Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft einzusetzen.“
Noch bis Anfang September ist die Künstlergruppe am Grünen Band Thüringen zu Rad unterwegs und stellt in Kirchgemeinden am Grünen Band ihr Programm „Wenn uns nur Liebe bleibt. Ein ökologisches Manifest“ vor. Begleitet wird sie dabei vom BUND Thüringen, dem Thüringer Umweltministerium und der Stiftung Naturschutz Thüringen. Am 4. September starten die United Rebels of Performing Arts am West-Östlichen Tor zwischen Duderstadt und Ecklingerode zu ihrer letzten Etappe durch den Freistaat.
Der BUND Thüringen ist dem Grünen Band seit seiner Gründung verbunden. "Gerade Naturschützerinnen und Naturschützer entlang der Grenze waren es, die 1990 den Impuls für die Gründung des BUND Thüringen gegeben haben. Wir hatten bereits zu DDR-Zeiten Kontakt zum BUND in Hessen und Bayern und haben, so schwer das auch war, grenzübergreifende Umweltzerstörungen angeprangert", erinnert sich Beck.
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