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GLAMOUR-Coverstar und Model Stefanie Giesinger: „Ich habe keine Lust mehr, mich zu verstellen.“

Seit ihrem Sieg bei Germany’s Next Topmodel 2014 scheint alles möglich für Stefanie Giesinger: Erfolgreich als Model, Influencerin, Unternehmerin und jetzt Coverstar der Oktoberausgabe von GLAMOUR begeistert sie mit ihrer positiven und offenen Art. Dass sie auch dunkle Seiten kennt, verrät sie im Interview mit GLAMOUR – sie spricht darin über das Tabuthema Mental Health und was ihr Kraft gibt.

Model Stefanie Giesinger im GLAMOUR-Interview:

Du sprichst von einer großen Baustelle im letzten Jahr. Was war der Auslöser dafür?
„Zum einen war es an der Zeit, erwachsen zu werden, außerdem hatte ich 2018 eine schwere OP und war für einige Wochen komplett raus aus meinem Alltag (Stefanie leidet unter sogenannter Malrotation des Darms, Anm. d. Red.) – dadurch hatte ich Zeit, meine Karriere aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Ich stehe in der Öffentlichkeit, seit ich 17 war, und wollte immer von allen gemocht werden und perfekt sein. Irgendwann schlug das in Trauer um. Nach jedem Job, den ich beendet hatte, habe ich nur noch geweint und konnte nicht mehr schlafen. In meiner Freizeit bin ich zu Marcus nach London geflogen, damals hat er noch dort gelebt. Sonst ging mein Sozialleben gegen null.”

Hast du dich da aus eigener Kraft rausgeholt?
„Ehrlich gesagt, nicht. Ich bin eigentlich ein positiver, glücklicher Mensch, aber in manchen Phasen komme ich nicht aus meiner Traurigkeit raus. 2019 war so eine Phase – und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, die Phase wäre schon vorbei. Auf manche wirkt das vielleicht, als würde ich den Verstand verlieren, aber für die kann ich es sowieso nur falsch machen. Das ist mein Leben, ich habe keine Lust mehr, mich zu verstellen. […] Ich habe gelernt, je mehr ich versuche, mich zu verstecken und zu verstellen, desto unglücklicher bin ich.

Siehst du dich bei dem Thema Mental Health in der Verantwortung, alles offenzulegen?
„Ich denke, wenn man sieht, dass eine Person, die in der Öffentlichkeit steht und ein vermeintliches Traumleben führt, auch kämpft und Phasen hat, in denen sie traurig ist, fühlen sich manche vielleicht weniger einsam. Manchmal braucht es gar keine großen Erklärungen. Zu wissen, dass es anderen ähnlich geht, hilft oft schon.”

Wie behältst du dir das Positive?
„Handy weg. Nicht reinsteigern. Spazieren gehen und sich unter Leute mischen – man verliert sich schnell in dieser Instagram-Bubble. […] Ich habe aber auch gute Phasen – da brennt mein Feuer, und ich will so viel Gutes wie möglich auf einmal machen. Die vielen schönen Nachrichten, die mein Team und ich zu unseren unterschiedlichen Projekten erhalten, sind Ansporn, immer wieder aufzustehen und unsere Visionen zu verfolgen.

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