Hilfe und Beratung in jeglicher Form
Seit der Inbetriebnahme 2015 konnte das OSKAR Team schon Tausenden Anrufenden helfen. Nicht nur mit einem offenen Ohr und viel Verständnis – die meisten der anonym arbeitenden Telefonberater kommen aus der Kinderhospizarbeit und bringen sehr viel persönliche Erfahrung mit. Auch die OSKAR-Datenbank bietet unschätzbare Unterstützung, denn darin sind Hilfsadressen und Kontaktdaten erfasst, die den Anrufenden auf Wunsch für ihre Region übermittelt werden.
Ab sofort wird das OSKAR-Angebot in einem noch breiteren Rahmen angeboten. Mit der Webseite www.frag-oskar.de wurde nun vom Bundesverband Kinderhospiz ein Hilfsportal eingerichtet, in der Chats für Betroffene sowie Sprechstunde für sozialrechtliche Fragen das Angebot von OSKAR ergänzen. Auch die Einrichtung der „OSKAR Sorgenmail“ steht unmittelbar bevor.
„Wir haben im Vorfeld engen Kontakt zu den von uns betreuten Familien gehalten und ihre Anregungen aufgenommen“, sagt Projektleiterin Pia Heinreich. „Sie haben uns bestätigt, dass es an einer direkten Austauschmöglichkeit für Betroffene fehlt. Für viele Familien ist es ein riesiger Trost zu wissen, dass sie mit einer solche Diagnose nicht alleine dastehen. Vielen hilft es, Tipps direkt von anderen Betroffenen zu bekommen. Wir freuen uns sehr, dass OSKAR diese Lücke nun schließt!“
Gleich zwei Gruppenchats bietet die neue Plattform an: jeweils einmal wöchentlich können sich Familien mit schwerstkranken Kindern vernetzen, ein zweiter Chat richtet sich an erkrankte Jugendliche, ihre Geschwister und Freunde. Zu den Chats können sich die TeilnehmerInnen anonym anmelden, Moderatoren und Peer-BeraterInnen gewährleisten einen toleranten und respektvollen Umgang.
Auch die Sprechstunde für sozialrechtliche Fragen ist ein Wunsch, der von betroffenen Familien, gerade jetzt zu Corona-Zeiten, an den Bundesverband Kinderhospiz herangetragen wurde. „Bei den vielen Anträgen, Formularen und Fördermöglichkeiten den Überblick zu behalten ist wirklich schwer und aufwändig“, sagt Sabine Kraft. „Auch hier wird OSKAR dazu beitragen, den Familien Zeit zu sparen – denn gerade die haben sie ja nicht im Überfluss!“
Möglich wurde der Ausbau des OSKAR-Angebots durch eine Förderung des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend. Mit der Fördersumme von 40.000 Euro konnte die Hilfsplattform frag-oskar.de eingerichtet werden. „Das ist ein wunderbares Zeichen für alle betroffenen Familien!“, so Kraft. „Wir sind unglaublich dankbar für diese Unterstützung.“
Den weiteren Unterhalt der vielen Beratungsangebote sowie des OSKAR Sorgentelefons und der OSKAR Sorgenmail wird der Bundesverband Kinderhospiz jedoch wie bislang aus Spendengeldern finanzieren. „Das Angebot von OSKAR ist uns einfach jede Mühe wert“, sagt Sabine Kraft. „Das Wissen, so vielen Menschen helfen zu können treibt uns an – und die vielen dankbaren Reaktionen darauf!“
Der Bundesverband Kinderhospiz ist als Dachverband der ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland auch Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kostenträger und Spender.
In Deutschland gibt es rund 50.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Für diese Familien setzt sich der Bundesverband Kinderhospiz ein, um sie aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen.
BVKH Geschäftsführerin Sabine Kraft wurde für ihre Verdienste für schwerstkranke Kinder und Jugendliche 2019 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
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