Kunst & Kultur

LVR verleiht erstmalig den Mitmän-Preis: Drei Projekte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rheinland ausgezeichnet

Zum ersten Mal zeichnete der LVR drei Projekte junger Menschen (12 bis 27-Jährige) für eine inklusive Gesellschaft mit dem neu ins Leben gerufenen Preis „Mitmän“ aus. Gleich drei Jugendgruppen erhielten den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis.

5.000 Euro Preisgeld und somit der erste „Mitmän“ geht dieses Jahr an die Musicalgruppe „Generation Z – kann doch was!“ aus Bonn. Nicht ohne Grund spielt die Gruppe mit dem vorurteilsbelasteten Generationenbegriff – wird der „Jugend von heute“ doch nachgesagt, nur am Handy zu sitzen und sich nicht zu engagieren. Dass das nicht so ist, zeigt das inklusive Musical-Ensemble, das einmal jährlich selbstgeschriebene Stücke in Bonn auf die Bühne bringt, aktuelle Themen von Kindern und Jugendlichen aufgreift und mit den eingenommenen Spenden soziale Projekte unterstützt.

Der zweite Preis in Höhe von 3.000 Euro geht an die Läuferinnen und Läufer des Lauftreffs Oulusee in Leverkusen. Seit zwei Jahren treffen sich die Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung jeden Samstag, um gemeinsam auf der barrierefreien Laufstrecke um den Oulusee neue Bestzeiten aufzustellen, Freundschaften zu knüpfen und sich gegenseitig anzufeuern. Linnea Heitmeier, 19 Jahre jung, rief diesen Lauftreff mit viel Engagement und Herzblut 2018 ins Leben. Bis dato gab es keine Sportangebote, bei denen explizit Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam trainieren konnten.

Der dritte Platz ging mit 2.000 Euro Preisgeld an die Barrierecheckerinnen und Barrierechecker für die Region Leverkusen, Rhein-Berg und Oberberg. InBeCo heißt das Projekt, in dem auch fünf junge Menschen zwischen 19 und 23 Jahren ehrenamtlich mitarbeiten. Ihr Name steht für „Inklusion, Beratung, Coaching“. Die Barrierecheckerinnen und Barrierechecker unterstützen die Arbeit von InBeCo und überprüfen sowie verbessern die Barrierefreiheit von Kinder- und Jugend-Freizeitangeboten in der Region. Damit ist nicht nur die räumliche Barrierefreiheit, sondern vor allem die strukturelle gemeint. Die Expertinnen und Experten in eigener Sache haben festgestellt, dass die Verantwortlichen von Angeboten für Kinder und Jugendliche oft zu wenig über die speziellen Herausforderungen und Bedürfnisse junger Menschen mit Behinderungen wissen. Auf diese hinzuweisen und so Hindernisse zu beseitigen – das haben sich die Barrierecherinnen und Barrierechecker zur Aufgabe gemacht.

Ulrike Lubek, LVR-Direktorin, eröffnete die Preisverleihung mit einer kurzen Begrüßung: „Junge Menschen können und sollen die Gesellschaft heute und in Zukunft entscheidend mitgestalten. Mit dem „Mitmän“ möchte der LVR dieses Engagement junger Menschen würdigen und sichtbar machen. Das Preisgeld soll ihnen dabei helfen, ihre eigenen Projekte und Ideen voranzutreiben.“

Danach hielt Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, die Laudationes für die Preisträgerinnen und Preisträger: „Alle drei Preisträgerinnen- und Preisträger-Gruppen zeigen gleich in mehrfacher Hinsicht Engagement und Einsatz für eine inklusive Gesellschaft. Gemeinsam legen sie eine unheimliche Ausdauer und starken Zusammenhalt an den Tag. Herzlichen Glückwunsch zum „Mitmän“ des LVR und nochmals einen herzlichen Dank an alle Bewerberinnen und Bewerber!“

Dann erfolgte die Preisübergabe. Im Anschluss kamen die Gewinnerinnen und Gewinner in einer Talkrunde zur Zukunft des Ehrenamts selbst zu Wort. Danach stand Comedian Dave Davis auf der Bühne und entließ alle Gäste mit ausgelassener Stimmung in den Abend.

Der Live-Stream der Veranstaltung ist unter www.youtube.com/LVRMedien abrufbar.

Allgemeines zum Preis:

Der Mitmän ist der Inklusions-Botschafter des LVR. Er ist ein Superheld mit kleinen Schwächen, blauem Fell und großem Herzen – unterwegs im Auftrag des LVR und aller Menschen im Rheinland. Sein Ziel: eine inklusive Gesellschaft.

Der Preis „Mitmän“ richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre. Er zeichnet Ideen und Beiträge für eine inklusive Gesellschaft aus und wird künftig alle zwei Jahre verliehen. Im Fokus stehen besonders kreative und innovative Ideen, die einen Beitrag für ein offenes und vielfältiges Miteinander leisten. Die Projekte sollen die Zukunft der Gesellschaft im Blick haben und für gegenseitigen Respekt, Solidarität, Toleranz und Humanität stehen.

Mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro ist der „Mitmän“ dotiert und wird als Platz 1, Platz 2 und Platz 3 vergeben. Der erste Preis erhält 5.000 Euro, der zweite Preis 3.000 Euro und der dritte 2.000 Euro.

Die Bewerbung für den Preis erfolgt dabei durch die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst. Sofern sie selbst noch nicht volljährig sind, kann die Bewerbung stellvertretend von Projektverantwortlichen oder Erziehungsberechtigten eingereicht werden; im Falle eines unter Betreuung stehenden jungen Menschen ist es möglich, dass die Bewerbung durch die rechtliche Betreuungsperson erfolgt. Die Preisausschreibung für das Jahr 2022 wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2021 erfolgen.

Webseite der LVR-Auszeichnungen und –Preise sowie die Porträtvideos der drei Gewinnerinnen- und Gewinnerteams:
www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de/mitmaen

Über Landschaftsverband Rheinland

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 19.000 Beschäftigten für die 9,7 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. "Qualität für Menschen" ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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