Nachgeholte Auszeichnung: Denkmal des Monats – April 2020
Das ausgezeichnete Gebäude war über einen langen Zeitraum Rathaus der Stadt und damit ein lebendiges Beispiel für die Stadtentwicklung der letzten 200 Jahre. 1871 um ein drittes Stockwerk erweitert, bot es rund 120 Jahre später nicht mehr genug Platz für die Stadtverwaltung und wurde schließlich privatisiert. Seit dem Abschluss der mit rd. 155.000 € bezuschussten Sanierungsarbeiten beherbergt das Haus heute verschiedene Dienstleistungsanbieter und eine Arztpraxis.
Programm ab 14.30 Uhr
- Begrüßung durch den Bürgermeister Jens-Peter Golde mit Infos zur Historie und Förderung des Gebäudes
- Begrüßung durch Annett Jura, stellvertretende Vorsitzende der AG Historische Stadtkerne und Bürgermeisterin der Stadt Perleberg
- Auszeichnung und Übergabe der Denkmal-Plakette und Urkunde
- Danksagung des Eigentümervertreters, Marten Christ mit anschließender Führung durch das Gebäude
- Die Veranstaltung findet im Rahmen des Bürgerfestes (Neuruppiner Bands für Neuruppin Bürger*innen) statt.
Bürgerfest: Neuruppiner Bands für Neuruppiner Bürger*innen
Am 19. September 2020 von 14:00 bis 22:00 bringt die Neuruppiner Musikszene der Stadt ein nie dagewesenes Ständchen. 24 lokale Bands, Ensembles und Solokünstler werden die Einwohner*innen und Besucher*innen Neuruppins an diesem Abend erfreuen und im Rahmen des Bürgerfestes an sechs verschiedenen Schauplätzen in der Stadt Livemusik ertönen lassen. Der Eintritt ist frei!
Weitere Informationen zum Bürgerfest 2020 finden Sie hier.
Weitere Informationen
Unten finden Sie den Steckbrief mit Hintergrundinformationen und Fotomaterial zum Denkmal. Jeden Monat lädt eine Mitgliedsstadt zur Auszeichnungsveranstaltung „Unser Denkmal des Monats“ ein. Die ausgewählten Einzeldenkmale oder Ensembles machen in besonderer Weise die Vielfalt unserer kulturellen Tradition erlebbar und stärken die Verbundenheit der Bürger mit ihrer Stadt. Es werden Denkmale ausgezeichnet, die beispielhaft saniert wurden oder für besondere Herausforderungen der Erneuerung der historischen Stadtkerne stehen.
Im Jahr 2020 – 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – werden unter dem Jahresthema „Zerstört – Erhalten – Gerettet: Lebenswerte Altstädte“ zwölf Denkmale ausgezeichnet, an denen sich Kriegsfolgen, Stadtplanungs- und Sanierungsprozesse oder eine besondere Nutzungsgeschichte insbesondere der letzten 75 Jahre nachvollziehen lassen. Einen Überblick über alle „Denkmale des Monats“ im Jahr 2020 erhalten Sie auf unserer Homepage: www.ag-historische-stadtkerne.de
Objektbeschreibung
Das Gebäude wurde im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt nach dem Brand von 1787 um 1790 errichtet. Bis 1852 befand es sich zunächst im Besitz des Majors von Zieten aus Wildberg. Im Jahr 1871 erwarb der Magistrat das Gebäude und baute es zum Rathaus um. Dieses befand sich bis dahin in dem 1800-1804 errichteten Gebäude gegenüber der Pfarrkirche St. Marien auf dem Kirchplatz (jetzt Amtsgericht). Das ursprünglich zweigeschossige Gebäude Wichmannstraße 18 wurde in den Jahren 1885/1886 aufgestockt, die linke Gebäudeachse der Durchfahrt wurde überbaut und in das Gebäude integriert.
Im Sinne des Zeitgeistes erfolge die Erweiterung im Stil der Neorenaissance mit einer, für Neuruppiner Verhältnisse üppig gestalteten Fassade sowie einer Schiefereindeckung und diversen Dachaufbauten. Außerdem wurden der Magistratssaal und ein großzügigeres Treppenhaus errichtet. Das Gebäude ist mit seiner markanten Fassade ein Blickpunkt in der Straße. Im Jahr 1905 wurde das Rathaus in das Gebäude Wichmannstraße 19 hinein erweitert. Um alle Ämter der Stadtverwaltung konzentriert erreichen zu können, wurde die Stadtverwaltung im Jahr 2000 an ihren heutigen Sitz in der Karl-Liebknecht-Straße 33/34 verlegt.
Das Gebäude Wichmannstraße 18 wurde nach fast 120-jähriger Nutzung als öffentliches Gebäude privatisiert und wird seitdem von diversen Dienstleistungsanbietern im Zentrum der Fontanestadt Neuruppin genutzt. Im Zeitraum von 1993 bis 1994 wurde die Gebäudehülle des Rathauses saniert. Die aufwendig gestalteten, straßenseitigen Fassadendetails wurden nach restauratorischer Befundlage wiederhergestellt. Die Sanierung der Gebäudehülle wurde mit Städtebaufördermitteln bezuschusst. Zu diesem Zeitpunkt begannen auch die umfassenden Sanierungsarbeiten zur Errichtung der Bilderbogenpassage, die als Zentrum im Zentrum konzentrierte Nahversorgungsmöglichkeiten anbietet. Die zeitgleichen Aktivitäten waren ein Impuls für die Innenstadtentwicklung.
Das Gebäude ist mit seinen Nutzungsänderungen ein lebendiges Beispiel für die Stadtentwicklung in den letzten 200 Jahren. Von der öffentlichen Nutzung als Rathaus zeugt heute noch das Neuruppiner Stadtwappen über dem Haupteingang.
Weitere Standort-Informationen Adresse
Wichmannstraße 18 . 16816 Neuruppin
Eigentümer*in
Dennis Wisbar
Erbauungsjahr
Um 1790
Sanierungsjahr
1993/1994
Höhe des Einsatzes von Fördermitteln
156.694,09 €
Auszeichnung
30. April 2020, 16.30 Uhr
verschobener Termin am:
19. September 2020, 14:30 Uhr
Ansprechpartner*in
Christina Bollmann
SG Städtebauförderung
Karl-Liebknecht-Straße 33/34 .
16816 Neuruppin
03391-355 738 christina.bollmann@stadtneuruppin.de
Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg
Voltaireweg 4
14469 Potsdam
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