Nachwuchs bei den Lamas im Zoo Basel
Lamastute Nala (7) hat am helllichten Tag ein gesundes Jungtier geboren. Die Tiere im Zoo Basel gebären vorwiegend über Nacht, die Ausnahme sind die Lamas. Lamamütter lecken ihre Jungen nach der Geburt auch nicht ab, wie dies andere Säugetiere tun, sondern lassen sie einfach von der Sonne trocknen.
Das Junge von Nala stand etwa 45 Minuten nach der Geburt bereits auf den Beinen und trank wenig später zum ersten Mal am Euter der Mutter.
Jetzt bringt das kleine Hengstfohlen Leben in die Herde. Die spielerischen Kämpfe zum Kräftemessen mit seiner Halbschwester gehören zur Tagesordnung. Sie ist das Junge von Aurora (20) und nur wenige Monate älter. Die Lamaherde besteht zurzeit neben Nala und Aurora mit ihren beiden Jungen aus dem Hengst Salvejo (16) und den Stuten Aura (15), Marie (12) und Manchada (9).
Treue Lastenträger
Die sehr robusten Lamas können Lasten von 25 bis 35 Kilogramm tragen und pro Tag 20 bis 30 Kilometer zurücklegen. In unzugänglichen Regionen der Anden setzt die indigene Bevölkerung noch heute auf die widerstandsfähigen und genügsamen Lasttiere. Die Lamas dienen dort nicht nur als Transportmittel, sondern werden vollständig verwertet: Aus ihrer Wolle werden Decken, Ponchos, Säcke und Seile gemacht, die Haut wird zu Lederprodukten verarbeitet, das Fleisch gegessen (meist als Trockenfleisch), und der Kot dient als Brennstoff. Lamas werden für Trekkings und tiergestützte Therapien eingesetzt oder sogar als Herdenschutztiere. In Nordamerika schützen Lamas Schaf- und Ziegenherden vor verwilderten Hunden, Füchsen und Kojoten.
Sei nett, sonst spucke ich
Lamas gehören zur Familie der Kamele. Sie haben zwar keinen Höcker, aber wie für Kamele typisch einen langen Hals, lange Beine und einen relativ kleinen Kopf mit gespaltener Oberlippe. Lamas werden oft mit den eng verwandten Alpakas verwechselt. Das klare Unterscheidungsmerkmal sind die Ohren, welche beim Lama bananenförmig gebogen sind. Lamas sind zudem grösser und schwerer als Alpakas und haben ein gröberes Fell. Eine Gemeinsamkeit haben sie: fühlen sie sich bedroht, spucken sie ihren Gegner an.
Solange der Mensch das Lama respektvoll behandelt, hat er nichts zu befürchten. Es kommt hingegen vor, dass sie Artgenossen anspucken, um sie auf Distanz zu halten oder um Rangverhältnisse zu klären. Dazu würgen sie Pansensaft hoch und stossen einen mit Speichel vermischten, stinkenden Sprühnebel aus. Auch wenn zwei Hengste miteinander kämpfen, kann es sein, dass sie neben Anspringen, Treten, Beissen und Schreien auf das Spucken setzen, um ihren Kontrahenten abzuwehren.
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