Neue Dauerausstellung: Meeresforschung und Tiefsee
„Meeresforschung und Tiefsee“ bilden den Auftakt zu den „Lebensräumen der Erde“, denen das zweite Obergeschoss des Museums gewidmet ist. Sie sind über das Haupttreppenhaus des 1917 errichten Altbaus erreichbar. Die Narration entwickelt sich entlang eines Höhengradienten, der in der Tiefsee beginnt und bis ins Hochgebirge führen wird.
Im Raum „Meeresforschung“ begeben sich die Besucher zunächst auf Tauchfahrt. Sie sind umgeben von eindrucksvollem Forschungsgerät mit exotischen Namen wie Tiefendrifter, Glider, Multinet und Abyss. Ein Taucher schwimmt über sie hinweg. Sukzessive dimmt das farbige Licht von hellblau über blau zu schwarz ab. Eine raumprägende Projektion, gekoppelt mit der Raumbeleuchtung, vermittelt das Gefühl, immer tiefer zu gehen. Die Forschungsgeräte begleiten die Besucher dabei. Sie treten einzeln – abgestimmt auf die Tauchfahrt – im Film wie im Raum hervor und verschwinden wieder in der Dunkelheit.
Selbst aktiv werden die Besucher in einem begehbaren ROV-Control Container. Er dient der Suche nach Lebewesen im Dunkel der Meerestiefe und lässt sich virtuell steuern. Die Lebewesen können digital gesammelt, untersucht und klassifiziert werden. Live animiert entsteht immer wieder ein neues Erlebnis. Wichtig ist schnell zu sein, denn wenn die Luft ausgeht, startet ein neues Spiel.
Auch der Tauchroboter Jago, ausgestellt als Nachbau, bietet die Möglichkeit der Interaktion: Seine Greifarme, Laser, Blitz und Scheinwerfer lassen sich über ein Steuerpult aktivieren. Das Licht fällt auf einen Quastenflosser, der sich im Nachbarraum befindet und zu diesem überleitet. Der Fisch, der zu den lebenden Fossilien zählt, lebt in einer Tiefe von 150 bis zu 400 Metern unter dem Meeresspiegel. Mit dem Jago wurde sein Lebensraum erforscht.
Der Ausstellungsraum „Tiefsee“ ist komplett dunkel gehalten; ein Sportboden dämpft den Schritt. Das Augenmerk gilt über 90 Meerestieren, die sich hier entdecken lassen. Besonders eindrucksvoll ist das Modell eines acht Meter langen Riesenkalmar, der nach den Besuchern zu greifen scheint, sobald diese den Raum betreten. Hinterleuchtete Grafiken erläutern die Exponate und tragen zur mystischen Stimmung des Raumes bei.
Einzelne Lebensräume und Phänomene der Tiefsee stellen drei Dioramen in der Raummitte heraus: den Weichboden mit seinen Kleinstlebewesen, eine hydrothermale Quelle, genannt „schwarzer Raucher“, sowie einen jungen Wal in verschiedenen Zersetzungsstadien. Er verweist auf den biologischen Kreislauf in den Meeren.
Dem Phänomen Biolumineszenz ist ein eigener, räumlich abgetrennter Ausstellungsbereich gewidmet. Die Besucher entdecken hier sieben biolumineszierende Tiefseebewohner. Unter ihnen sind die Feuerwalze, die im Meer in Kolonien mit mehreren tausend Einzeltieren lebt und die Alarmqualle. Ihr auffällig blau blinkendes Licht soll größerer Raubtiere anlocken, die dann den eigenen Gegnern gefährlich werden. Die ausgestellten Modelle lassen sich per Knopfdruck aktivieren und geben damit ihr Lichtschauspiel preis. Eine Entdeckung, die einst die Meeresforscher faszinierte und immer wieder neu zu begeistern vermag.
Das Senckenberg Naturmuseum ist geöffnet täglich von 9 bis 17 Uhr, zudem mittwochs von 17 bis 20 Uhr und am Wochenende von 17 bis 18 Uhr. Die Umsetzung des Masterplans erfolgt sukzessive, so dass es nicht zu einer Gesamtschließung des Hauses kommt.
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