Pflanzenbetonte Ernährung und viel Bewegung sind beste Krebsprävention
Passend zum diesjährigen Motto der Krebspräventionswoche vom 14.-18. September 2020 bestätigt die Analyse den großen Einfluss der Ernährung für die Krebsprävention. Schätzungsweise 30 bis 50 % aller Krebsfälle könnten durch das Einhalten eines normalen Körpergewichts, ausreichend körperliche Aktivität, eine gesundheitsfördernde Ernährung sowie durch die Vermeidung von berufsbedingten Karzinogenen, Umweltschadstoffen und bestimmten langfristigen Infektionen reduziert werden. Die aktuellen WCRF-Empfehlungen zur Krebsprävention stimmen dabei überwiegend mit den DGE-Ernährungsempfehlungen überein.
Hohe Körperfettmasse erhöht Krebsrisiko
Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Krebs, gleichzeitig steigt dazu auch die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen. Da eine hohe Körperfettmasse das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen kann – beispielsweise durch eine gesteigerte Produktion entzündlicher Botenstoffe oder eine verstärkte Bildung schädlicher Substanzen – ist ein wichtiges Ziel in der Krebsprävention, ein normales Körpergewicht zu erreichen oder zu erhalten.
Ernährung insgesamt ist wichtiger als einzelne Nährstoffe
Die aktuelle Datenanalyse zeigt, dass für die Krebsentstehung weder einzelne Lebensmittel oder Nährstoffe noch Nahrungsergänzungsmittel von Bedeutung sind. Vielmehr entscheidet das Zusammenspiel aus Ernährung – ein möglichst günstiges „Ernährungsmuster“ – und körperlicher Aktivität darüber, ob sich eine mehr oder weniger krebsfördernde Stoffwechselsituation bildet.
Mehr: Pflanzenbetonte Ernährung, körperliche Aktivität und Stillen
Die Basis einer krebspräventiven Ernährung sollten laut WCRF Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte wie Bohnen bilden. Vollkornprodukte können zum Schutz vor Dickdarmkrebs beitragen. Ballaststoffe helfen, das Risiko für eine Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas zu senken. Die DGE empfiehlt, jeden Tag mindestens 5 Portionen Gemüse und Obst zu verzehren, da sie dem Körper wichtige Nährstoffe bei gleichzeitig niedrigem Energiegehalt liefern. Hülsenfrüchte lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen und liefern hochwertiges pflanzliches Protein, B-Vitamine sowie wichtige Mineralstoffe.
Die WCRF-Daten zeigen auch, dass körperliche Aktivität zum Schutz vor mehreren Krebsarten beiträgt: Schon Spazierengehen kann vor Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas schützen. Längere Bildschirmzeiten sowie ein sitzender Lebensstil sind kontraproduktiv. Mütter können ihr Brustkrebsrisiko senken, indem sie ihr Kind stillen. Das Stillen hilft auch, Kinder später vor einer übermäßigen Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas zu schützen.
Weniger: Fastfood, rotes Fleisch, zuckergesüßte Getränke und Alkohol
Die Datenauswertung des WCRF bestätigt, dass Fastfood, das meist viel Energie, Fett und/oder Zucker enthält, die Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas fördern und damit das Krebsrisiko erhöhen kann. Auch der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Fleischwaren kann das Risiko für Dickdarmkrebs erhöhen, möglicherweise bereits in geringen Mengen. Der WCRF rät, den Verzehr von rotem Fleisch auf maximal 350 bis 500 Gramm pro Woche zu beschränken und – wenn überhaupt – nur sehr kleine Mengen an Fleischwaren zu verzehren. Das deckt sich weitgehend mit der Empfehlung der DGE, wöchentlich nicht mehr als 300-600 g Fleisch und Wurst zu essen.
Häufig und in großen Mengen konsumierte zuckergesüßte Getränke können sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen eine Ursache für Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas sein. Alkoholkonsum ist an der Entstehung vieler Krebsarten beteiligt. Bereits geringe Mengen können das Risiko für Krebs erhöhen. Die Art des Alkohols spielt dafür keine wesentliche Rolle.
Insgesamt decken sich die neuen Daten des WCRF zur krebspräventiven Wirkung mit denen der vollwertigen Ernährung nach den 10 Regeln der DGE.
1WCRF, AICR. Der Dritte Expertenbericht. Ernährung, körperliche Aktivität und Krebs: eine globale Perspektive des World Cancer Research Fund und des American Institute for Cancer Research. Zusammenfassung. World Cancer Research Fund International (2020)
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