Plädoyer für Fortsetzung der guten Zusammenarbeit im hessischen Gesundheitswesen
Auch der hessische Ärztekammerpräsident Dr. med. Edgar Pinkowski warb für die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit. Seit Beginn der Pandemie zeigten Politik, Kliniken, niedergelassene Ärzteschaft, ärztliche Selbstverwaltung, Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD) und viele andere Einrichtungen, wie Kooperation zum Wohle der Patienten gelingen könne. Es bleibe zu hoffen, dass auch der vor wenigen Tagen auf Bundesebene beschlossene Pakt für den ÖGD den gewünschten Erfolg zeigen werde, sagte Pinkowski. „Die langfristigen, mit hoher Wahrscheinlichkeit massiven wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise und der Gegenmaßnahmen können wir erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilen.“
In der Diskussion mit den Delegierten der Landesärztekammer erklärte Staatsminister Klose, dass sich in der Pandemie gezeigt habe, welche wichtige Rolle dem Öffentlichen Gesundheitsdienst im Gesundheitswesen zukomme. Große Aufgaben wie die konsequente Absonderung von Infizierten und die Nachverfolgung von Kontaktpersonen seien von den Gesundheitsämtern bisher hervorragend gemeistert worden. Schon vor der Pandemie sei in der Gesundheitsministerkonferenz über die Stärkung des ÖGD gesprochen worden. Forciert durch die Pandemie sei jetzt der Pakt für den ÖGD geschlossen worden, für den der Bund 4 Milliarden Euro zur Verfügung stelle und der eine Aufstockung des Personals und einen Ausbau der digitalen Ausstattung umfasse.
Auf die Frage, ob in Hessen ein Landesgesundheitsamt geplant sei, um in einer konsentierten Aktion gemeinsam agieren zu können, verwies Klose auf das Hessische Ministerium für Soziales und Integration als oberste Gesundheitsbehörde. Aktuell sehe er keinen Spielraum für eine Landesbehörde. Angesichts der sehr unterschiedlichen Corona-Infektionszahlen in Hessen habe es sich bewährt, dass die Entscheidungshoheit bei den Gesundheitsämtern vor Ort liege.
Zusagen über weitere finanzielle Förderungen hatte Klose unter Hinweis auf Diskussionen über die Prioritäten der öffentlichen Haushalte nicht mitgebracht. Er hob jedoch die besondere Rolle der niedergelassenen Haus- und Fachärztinnen und –ärzte in der Pandemie hervor. Sie seien der Schutzwall dafür gewesen, dass die Krankenhäuser nicht noch stärker unter Druck geraten seien.
Im Namen der Landesärztekammer Hessen sprach auch Pinkowski den hessischen Ärztinnen und Ärzten seinen ausdrücklichen Dank aus: „Ich zolle allen Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen Monaten unermüdlich und unter anfangs widrigen Umständen ihre Patientinnen und Patienten versorgt haben, meinen Respekt.“ Leider habe es auch in Hessen Opfer unter der Ärzteschaft gegeben: “Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien und Angehörigen, die nun mit einer schmerzlichen Lücke leben müssen.“ In stillem Gedenken erhoben sich die Delegierten zu Ehren der Verstorbenen.
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